Sechs Parteien fordern über die Vereinigung RailGood den niederländischen Infrastrukturbetreiber ProRail auf, neben direkten auch indirekte Schäden zu erstatten. Alleine im Rotterdamer Hafengebiet beziffern die Unternehmen den jährlichen Schaden auf 6 Mio. EUR. Dieser entstünde durch Störungen aufgrund von mangelhafter Wartung sowie den daraus folgenden Verspätungen, Zugausfällen bzw. zusätzlicher Kosten aufgrund von Umleitungen sowie zusätzlichen Zugbewegungen.
Die Bahnbetreiber nannten eine Vielzahl von Mängeln, u.a.
- Die Löschanlage in Waalhaven entspricht nicht mehr den Anforderungen, folglich ist dort das Rangieren von Waggons mit Gefahrgut untersagt. Betreiber müssen unter Mehraufwand (Loks, Personal) auf andere Anlagen ausweichen.
- Die neue Brücke in Botlek ist weiterhin außer Dienst. Folglich muss der Tunnel genutzt werden und Teile des Rangierbereiches können nicht angefahren werden. Daraus resultieren Kapazitätsprobleme und zusätzliche Fahrten. Zudem kann Pernis nicht von der Botlek-Seite aus bedient werden, was zusätzliche Umleitungs-km bedeutet.
- Die Schadanfälligkeit der Caland-Brücke ist hoch.
- Bei starkem Wind wird die Strecke Maasvlakte – Euromax Terminal oftmals von Sand bedeckt und muss zur Reinigung gesperrt werden. Zugausfälle sind die Folge.
ProRail gab auf Presseanfragen bekannt, wie vertraglich vereinbart nur für direkte Kosten aufzukommen. Gleichwohl sei man bereit, an Verbesserungen für die Bahnunternehmen zu arbeiten.