Chinesischer E-Hybrid geht in die Testphase

Die von der chinesischen CRRC Zhuzhou Locomotive (CRRC ZELC) für die Rail Cargo Hungaria (RCH) entwickelte E-Hybrid Lokomotive ist Ende November 2020 in Europa angekommen und absolviert nun ein Test- sowie Zulassungsprogramm.

Foto: RCH

In den kommenden Monaten wird von Experten geprüft ob das Fahrzeug den Anforderungen der ungarischen Güterbahn entspricht. Darüber hinaus werden die für den Genehmigungsprozess erforderlichen Untersuchungen und Laufproben durchgeführt. Es würde sich dabei um die erste chinesische Lokomotive handeln, die für das Eisenbahnnetz der Europäischen Union eine Typenzulassung erhält.

Die statischen und dynamischen Tests des ersten gelieferten Fahrzeugs werden im technischen Labor der nordrhein-westfälischen Stadt Minden durchgeführt, die Lauf- und Bremstests wiederum auf der Teststrecke der DB Netz. In Anschluss an die voraussichtlich bis Ende Mai 2021 andauernden Prüfungen werden die Stress-Tests im Umfang von ca. 1600 km dann im öffentlichen Schienennetz stattfinden. Im Zuge der dynamischen Proben hat die Lok auf einer Strecke von mindestens 500 Kilometer einen 300 Tonnen schweren Zug zu ziehen.

Rail Cargo Hungaria hatte im Oktober 2019 eine Vereinbarung mit CRRC ZELC darüber unterschrieben, dass das chinesische Unternehmen zwecks Bedienung des Schienengüterverkehrs binnen 36 Monaten Null-Emissions-Verschub- und Hochleistungs-Streckenlokomotiven mit E-Hybrid-Antrieb entwickelt, hiervon je zwei Fahrzeuge baut, und diese, samt relevanter ungarischer und internationaler Genehmigungen, der ungarischen Güterbahngesellschaft übergibt. Im Sinne der Vereinbarung mietet RCH die Fahrzeuge für einen Zeitraum von vier Jahren. Wenn die Leistung der Hybridlokomotiven den Erwartungen entspricht, kann RCH die Option zur Miete oder sogar zum Kauf weiterer Fahrzeuge ziehen, beziehungsweise von beiden Typen je 20 Fahrzeuge zu günstigen Konditionen zusätzlich bestellen.

Die Verschublokomotiven will RCH in Ungarn einsetzen, die Streckenlokomotiven den Vorhaben gemäß außerhalb von Ungarn in Kroatien, Serbien, Rumänien, Mazedonien, Griechenland und Bulgarien.

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