Auf dem Reststück der „Scheldetalbahn“ Dillenburg – Wallau (Lahn) war die Holzladestelle Breidenstein in Hessen im vergangenen Jahr sehr gefragt: von dort sind 100.000 Festmeter Holz abtransportiert worden, vor allem nach Bayern, Österreich und Sachsen-Anhalt. Die rund 110 Holzzüge ersetzten ca. 4.200 Lkw-Fahrten. Vor drei Jahren stand die Strecke noch vor der Stilllegung, jetzt soll sie wieder langfristig genutzt werden.
Der Einzugsbereich liegt bei bis zu 70 Kilometern, der Transport über weite Strecken mit Lastwagen ist dagegen nicht wirtschaftlich. Das Holz würde ansonsten liegen bleiben oder in Containern nach China verschifft. Große Mengen an Schadholz sind aufgrund des Klimawandels angefallen, ein Ende ist nicht absehbar. Holzspediteure sagen voraus, dass es vor dem Hintergrund mittelfristig abnehmender Nadelholzmengen in Zukunft nicht nur um den Abtransport, sondern auch um die Anlieferung von Rundholz geht.
Die Stilllegung im Jahr 2019 war wegen einer sanierungsbedürftigen Brücke eigentlich schon beschlossene Sache, doch nach Instandsetzungsarbeiten und einer Neuberechnung geht man aus von einer Nutzung weit über 2026 hinaus. Betreiberin der Verladestation ist die Stadt Biedenkopf, sie hatte sie ursprünglich nur für den Abtransport des Holzes vom Sturm Kyrill vor 15 Jahren eingerichtet; Instandhaltungskosten von 28.000 EUR im letzten Jahr stehen Erträge von 60.000 EUR gegenüber.
Verschiedene Firmen sowie die Kommunen Biedenkopf und Breidenbach wollen die Station künftig als modernen Güterbahnhof zum „Railport“ ausbauen.