Die polnische Bahntransportwirtschaft kann von den Veränderungen durch den Krieg in der Ukraine profitieren. Dies erläutert Marcin Witczak, Präsident von Laude Smart Intermodal, in einem Interview mit wnp.pl.
So ermögliche die Infrastruktur auf polnischer Seite im Vergleich zu dem, was heute transportiert wird, ein Vielfaches an Gütern aus der Ukraine zu transportieren. Probleme bestünden mit der Grenzkapazität. Würde Polen die Chance nicht nutzen, ist absehbar dass Rumänien u.a. über den Tiefseehafen Constanța einen großen Teil der Verkehre aus der Ukraine übernimmt. Als Transportlösung schlägt der Laude-CEO vor, das Getreide zu Containerisieren und so den Umschlag von Breit- auf Normalspur wesentlich zu beschleunigen. Zudem bestünden Bestrebungen, einen Teil der Ukrainischen Bahninfrastruktur auf Normalspur umzurüsten, um so den Transport nach Europa zu beschleunigen.
Laude könnte im eigenen Terminal Zamość sowie im Euroterminal in Sławków theoretisch 5 Millionen Tonnen ukrainisches Getreide pro Monat umschlagen. In den Silos der Ukraine würden aktuell noch 25 Mio. t Getreide lagern, die dringend abtransportiert werden müssten, so Witczak.
Laude ist nach eigener Aussage der größte polnische Spediteur, der sich mit dem Transport von Gütern auf der Schiene aus der Ukraine befasst.