Österreich: RCA verliert Marktanteile

Nach Streckenkategorien des ÖBB-Netzes und gemessen an den Bruttotonnenkilometern vergrößerten sich 2021 die Marktanteile der Mitbewerber überall. Dies stellt der Jahresbericht 2021 der Schienen-Control fest.

Der Schienenpersonenverkehrsmarkt hat sich im Jahr 2021 gut von den negativen Entwicklungen im ersten Jahr der COVID-19-Pandemie erholt. Spürbar war dies auch im Güterbereich, wo die Indikatoren 2021 primär aufgrund der Entspannung des wirtschaftlichen Umfelds positive Entwicklungen zeigten. Sowohl das Aufkommen (beförderte Nettotonnen) als auch die Verkehrsleistung (Nettotonnenkilometer, Bruttotonnenkilometer) sind im oberen einstelligen Prozentbereich gewachsen. Selbst das Niveau von 2019 wurde damit übertroffen. Einzige Ausnahme waren die Bruttotonnenkilometer. 2021 gab es weiterhin Beschränkungen im internationalen Warenverkehr (u.a. Personalengpässe und mangelnde Verfügbarkeit von Containertragwagen), allerdings wirkten sich diese gegenüber 2020 kaum mehr auf den Güterverkehr aus. Auch regionale Ereignisse beeinflussten die Schienengüterverkehrsaktivität in Österreich: Der nach einer Sanierung wiedereröffnete Karawankentunnel (Teil des Güterkorridors von den Adriahäfen nach Deutschland) hat gewisse Transporte aufgrund der verkürzten Wege auf die Schiene zurückgebracht. Schließlich herrschte auch ein Mangel an Lkw-Fahrerinnen und -Fahrern, der die Position der Schiene gegenüber der Straße wieder etwas begünstigt hat.

Von allen im Güterverkehr aktiven Bahnunternehmen hatte die Rail Cargo Austria (RCA) mit 63,4 Prozent den höchsten Marktanteil bei den Nettotonnenkilometern (2020: 66,9 Prozent). Zusätzlich gab es vier weitere Unternehmen mit Marktanteilen von jeweils mehr als drei Prozent: Die Lokomotion (5,9 Prozent), die TX Logistik Transalpine (fünf Prozent), die Cargo Service (CargoServ; 3,9 Prozent) und die Wiener Lokalbahnen Cargo (WLC; 3,6 Prozent). Die Zahl der Unternehmen mit einem Marktanteil von über 0,1 Prozent lag bei 27 und nimmt seit Jahren zu.

Nach Streckenkategorien des ÖBB-Netzes und gemessen an den Bruttotonnenkilometern vergrößerten sich 2021 die Marktanteile der Mitbewerber überall. Am stärksten ausgeprägt ist der Wettbewerb auf der Brenner- und Westachse, hier erbrachten die Unternehmen außerhalb des ÖBB-Konzerns in Summe bereits 56 bzw. 52 Prozent der gesamten Verkehrsleistung. Mit jeweils über 40 tätigen Unternehmen waren die Weststrecke und die sonstigen internationalen Achsen (z.B. Tauern- und Semmeringstrecke) die von den meisten Unternehmen befahrenen Netzabschnitte im Güterverkehr. Im Wesentlichen findet der komplette Transitgüterverkehr auf den drei genannten Abschnitten statt.

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