Bundesweiter Warnstreik der EVG

Die Gewerkschaften Verdi und EVG Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft haben in Deutschland für den 27.03.2023 zu einem flächendeckenden Warnstreik aufgerufen. Es werden massive Beeinträchtigungen des gesamten Bahnbetriebes, sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr erwartet.

Neben den Einschränkungen im Bahnbetrieb erwarten Operateure auch Einschränkungen auf der ersten bzw. letzten Meile aufgrund von Arbeitsniederlegungen in Umschlagbahnhöfen und Depots, die ebenfalls bestreikt werden können.

Die erste Runde der Tarifverhandlungen, die die EVG derzeit mit rund 50 Unternehmen in der Eisenbahn- und Verkehrsbranche führt, ist ohne nennenswerte Ergebnisse zu Ende gegangen.

Die EVG fordert eine Lohnerhöhung von 650 EUR für alle als soziale Komponente, alternativ 12 % mehr, bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Bei der Deutschen Bahn soll zuvor der Stundenlohn in den untersten Lohngruppen auf den gesetzlichen Mindestlohn von 12 EUR – ohne jede Verrechnung oder Zuschüsse – angehoben werden. Zudem gelte es Ungerechtigkeiten in der Bezahlung zu beseitigen, etwa, wenn für gleiche Tätigkeiten regional unterschiedliche Löhne gezahlt würden.

Die Deutsche Bahn (DB) kritisierte den flächendeckenden EVG-Warnstreik als grundlos und unnötig. Der Konzern habe ein verantwortungsvolles Angebot vorgelegt und sei zu jeder Zeit gesprächsbereit. Der nächste reguläre Verhandlungstermin Ende April sei viel zu spät.

In der zweiten Runde Mitte März hat die DB ein Angebot vorgelegt: 2.500 EUR steuer- und abgabenfreie Einmalzahlung sowie eine lineare Erhöhung. Insgesamt gäbe es in den ersten 12 Monaten ein Plus von 11 Prozent. Im Angebot ist die DB auch auf zentrale Forderungen der Gewerkschaft eingegangen, etwa einen tariflichen Bahn-Mindestlohn von 13 EUR die Stunde und die Angleichung regionaler Entgelte.

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