WRS Deutschland: Insolvenz

Die WRS Deutschland GmbH hat fünf Jahre nach der Gründung Insolvenz angemeldet. Das Verfahren (101 IN 556/23) wurde am 28.06.2023 eröffnet. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Olaf Spiekermann aus Mannheim bestellt.

Die WRS Deutschland war als Dienstleister für die in der Schweiz ansässige und als EVU lizenzierte WRS Widmer Rail Services AG tätig. Mit eigenen Lokomotiven sowie fünf von der SRI Rail Invest gemieteten E-Loks der Baureihe 151 wurden vor allem Mineralöl-, Getreide- und Stahltransporte abgewickelt. Zudem engagierte sich das Unternehmen im Einzelwagenverkehr und stritt sich mit der DB Netz bezüglich der Befahrbarkeit der Hunsrückquerbahn. Im letzten, online verfügbaren Jahresabschluss (2021) hatte das Unternehmen noch einen Gewinn ausgewiesen. Dem Vernehmen nach waren unter anderem zwischenzeitlich eingebrochene Verkehrsmengen, ein hoher Schadbestand bei den Lokomotiven aufgrund von Fehlbedienungen sowie eine nicht genehmigte Überbrückungshilfe III ausschlaggebend für die veränderte Finanzlage des deutschen Unternehmens.

Geschäftsführer der WRS Deutschland ist mit Pierre Widmer der Inhaber und Gesellschafter der 2007 von ihm gegründeten WRS mit Sitz in der Schweiz. Als Prokuristen vertraten gemeinsam Widmers Schwiegersohn Robert Walker und Alexander Neubauer als Niederlassungsleiter Karlsruhe das Unternehmen nach gemäß der Vorgaben des Geschäftsführers und Gesellschafters in Deutschland. Neubauer hatte 2012 mit seinem eigenen Unternehmen Railservice Alexander Neubauer GmbH (RAN) Insolvenz anmelden müssen.

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