Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat am 14.11.2023 einen Streik vom 15. November, 22 Uhr bis 16. November, 18 Uhr angekündigt. Begründet wurde dies unter anderem mit einer Weigerung von Deutscher Bahn AG, des Transdev-Konzerns, die City Bahn Chemnitz sowie acht Personaldienstleistern für Lokomotivführer Verhandlungen über die Absenkung der Arbeitszeit zu verhandeln. Dies sieht die GDL als unverzichtbaren Bestandteil des Forderungskataloges.
Die DB kritisierte die Kurzfristigkeit des Streiks, dessen Beschluss zwei Tage vor der nächsten Verhandlungsrunde übermittelt worden sei. Der Streikbeschluss zum jetzigen Zeitpunkt ist nach DB-Einschätung ein Unding. „Wir haben gerade erst vier weitere Verhandlungstermine mit der Lokführergewerkschaft vereinbart, wir haben bereits in der Auftaktrunde ein 11-Prozent-Angebot auf den Tisch gelegt. Sollte die Lokführergewerkschaft tatsächlich vor den unmittelbar bevorstehenden Verhandlungen streiken, würde sie Millionen Menschen in Haftung nehmen und die Sozialpartnerschaft mit Füßen treten.“ sagte DB-Personalvorstand Martin Seiler.
Die GDL sieht sich mit offenem Visier in die Tarifrunde 2023 mit rund 60 Tarifpartnern eingetreten. Um Planungssicherheit herzustellen, habe sie frühzeitig Terminvorschläge gemacht und den Arbeitgebern – ebenso frühzeitig – ihre Kernforderungen mitgeteilt. Doch offenbar hätten die Unternehmen das Entgegenkommen der GDL falsch verstanden, vielleicht sogar als Schwäche ausgelegt.
Die DB hat bereits Ende August einen Tarifabschluss mit der EVG erzielt. Dieser kommt für rund 180.000 Beschäftigte in rund 500 Berufen zur Anwendung. In der jetzigen Tarifrunde mit der Lokführergewerkschaft werden die Tarifverträge der GDL verhandelt, die für rund 10.000 Beschäftigte in 18 von 300 Betrieben im DB-Konzern Anwendung finden.