Durch eine am 27.12.2023 in Kraft getretene Änderung an der Regierungsverordnung Nr. 194/2016 (VII.13.) – Sammlung der geltenden Rechtsvorschriften auf der Liste der Nebenstrecken der nationalen Eisenbahn (https://net.jogtar.hu/jogszabaly?docid=a1600194.kor) wurde das ungarische Eisenbahnnetz im letzten Jahr offiziell um insgesamt 236 Kilometer verkürzt. Es wurden folgende Streckenabschnitte stillgelegt:
- Linie 5b Mór – Pusztavám (11,8 km; bereits am 23.02.2023)
- Linie 13 Környe – Veszprémvarsány (50,2 km)
- Linie 13 Franciavágás – Ugod (3,4 km)
- Linie 49 Lepsény – Mezőhidvég (19 km)
- Linie 76 Diósjenő – Romhány (17,1 km)
- Linie 95 Kazincbarcika – Rudabánya (10,1 km)
- Linie 126 Kisszénás – Kondoros (5,7 km)
- Linie 148 Kecskemét KK – Kiskőrös KK (53,0 km)
- Linie 149 Törökfai – Kiskunmajsa KK (44,2 km)
- Linie 350 Ajka – Alsócsinger (6,5 km)
- Linie 351 Ajka – Padragkúti Szénbányák (5,9 km)
- Linie 360 Pécsbánya-rendező – Pécsbánya-telep
Ein Teil der Strecken wurde seit Jahren nicht mehr von Zügen befahren, zwei davon (Linie 148 und 149) sind 760-mm-Schmalspurbahnen. Mit der Gesetzesänderung ist die Möglichkeit praktisch verschwunden, den Verkehr auf diesen Strecken wieder aufzunehmen.
Gerade für das Schmalspurnetz von Kecskemét ist der Schritt unverständlich, da dort ein touristisches Pflänzchen mit seit 2022 bestehendem Draisinenverkehr keimt. Die Linien 5b, 76, 95, 350 und 351 dienten vorwiegend dem Bergbau (Kohle + Erze). Die Linie 13 hatte früher ebenfalls regen Güterverkehr, und könnte – entsprechend wieder hergerichtet und elektrifiziert – sowohl zur Entlastung der Linie 1 Budapest – Győr – Hegyeshalom als auch für die künftige Güterstrecke „V0“ zwischen Kisbér und Veszprémvarsány als Alternative zu einer Neubautrasse nützlich sein.