Alstom hat am 01.02.2024 die Westfälische Lokomotiv-Fabrik Reuschling GmbH & Co. KG im Rahmen ihrer Wachstumsstrategie im Bereich Services übernommen. Das Unternehmen firmiert am Standort Hattingen nun unter dem Namen Alstom Reuschling Service GmbH & Co. KG als Tochtergesellschaft der ALSTOM Lokomotiven Service GmbH (ALS) mit Sitz in Stendal sowie einer Niederlassung in Waibstadt. Alstom hatte im März 2021 bereits den niederländischen Instandhaltungsbetrieb Shunter übernommen.
Reuschling ist auf leichte und schwere Instandhaltung sowie die Unfallreparatur von Rangierlokomotiven spezialisiert. Das Unternehmen hat sich zudem zukunftsweisenden Innovationsthemen wie alternativen Antriebslösungen für einen sauberen Rangierverkehr, ferngesteuerten Fahrzeugbetrieb oder der Digitalen Automatische (DAK) verschrieben. Aktuell sind rund 120 Mitarbeiter bei Reuschling tätig.
Am Standort Hattingen wird seit 110 Jahren an Lokomotiven gearbeitet. 1914 gründete Karl Reuschling die Westfälische Lokomotiv- und Maschinen-Industrie GmbH, die dann über vier Generationen von der Familie geführt wurde. 2009 erfolgte eine Umstrukturierung des Familienunternehmens, es wurde die Westfälische Lokomotiv-Fabrik Reuschling GmbH & Co. KG gegründet. Hintergrund war die Abspaltung der Immobilienwerte der Familie Reuschling vom Instandhaltungsgeschäft. Die damalige Neugründung befand sich im Eigentum der Familie Reuschling (33 %), des damaligen Geschäftsführers Walter Schreiber (33 %), des damaligen technischen Leiters und heutigen Geschäftsführers Udo Pinders (33 %) sowie ex DGEG-Präsident Dr. Wolfgang Fiegenbaum (1 %). Im Vorgriff auf den Deal mit Alstom hatten Schreiber und Pinders bereits am 14.12.2023 die Anteile der Familie Reuschling sowie von Fiegenbaum übernommen. Gleichzeitig ging die Reuschling Bahntechnik und Sondermaschinenbau GmbH (RBS) von der Westfälische Lokomotiv-Fabrik Reuschling GmbH & Co. KG auf die neuen paritätischen Gesellschafter Pinders und Schreiber über. Die Übernahme Westfälische Lokomotiv-Fabrik Reuschling durch Alstom fiel datumsseitig übrigens auf den 67sten Geburtstag von Walter Schreiber.