[DE] Flaschenhals Knoten Köln

Die seit dem 22.11.2024 andauernde Beeinträchtigung der Strecke Köln – Aachen für den Güterverkehr durch den Unfall bei Kerpen, die bis zur Wiederinbetriebnahme mit einer provisorischen Oberleitung noch bis zum 23.12.2024 andauern soll, zeigt wieder einmal deutlich, wie wenig resilient das deutsche Schienennetz aufgestellt ist. Die Wiederherstellung der Regelgeschwindigkeit soll vsl. erst Mitte/Ende Februar 2025 erfolgen.

Trotz Viergleisigkeit ernsthaft davon betroffen ist neben dem internationalen Personenverkehr nach Belgien v. a. auch der Transitgüterverkehr auf der Achse Rotterdam/Antwerpen – Süddeutschland – Österreich/Schweiz. Notwendige Umleiterstrecken wie Düren – Euskirchen („Bördebahn“) sind bisher nicht ausgebaut bzw. elektrifiziert und der Grenzübergang Roermond – Dalheim – Rheydt („Eiserner Rhein“) liegt nach wie vor brach.

Die Ankündigung, dass die ursprünglich für Dezember 2026 geplante Fertigstellung der elektrifizierten Eifelstrecke sich um mindestens zwei Jahre verschieben wird, brachte jetzt zutage, dass es in den kommenden Jahren mit dem Passieren des Kölner Knotens nicht besser wird:

Nach der Sanierung der rechten Rheinstrecke von Juli bis Dezember 2026 folgt vsl. von Januar bis Juni 2028 auch die Generalsanierung der linken Rheinstrecke, an die sich gleich zwei weitere Großprojekte im Kölner Raum anschließen. Von Juli bis Dezember 2028 ist die Sanierung des Hochleistungskorridors von Aachen nach Köln geplant, und wegen der Sanierung der Kölner Brücken wird die Strecke zwischen Hürth-Kalscheuren und Köln Hbf gesperrt sein. DB InfraGO AG rechnet für die Sanierung der Kölner Brücken mit einer Bauzeit von 17 Monaten, d. h. mit einer Sperrung des Abschnittes Hürth-Kalscheuren – Köln Hbf von Juli 2028 bis Dezember 2029. „2028 könnte für Bahnpendler im Großraum Köln zum Horrorjahr werden“, titelte der Kölner Stadt-Anzeiger.

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