Viareggio-Prozess wird neu aufgerollt

Der Prozess um den Bahnunfall in der toskanischen Küstenstadt Viareggio im Jahr 2009 wird neu aufgerollt. Dies entschied das oberste Gericht in Rom am 08.01.2021. Die schuldhaften Tötungsdelikte seien aufgrund des Ausschlusses des erschwerenden Umstandes der Verletzung von Sicherheitsbestimmungen am Arbeitsplatz verjährt und die Verantwortung müsse neu bewertet werden.

Zwei Manager der in Wien ansässigen Firma GATX Rail Austria als Eigentümerin des entgleisten und explodierten Kesselwaggons waren 2019 wegen fahrlässiger Tötung und Auslösung einer Brandkatastrophe zweitinstanzlich zu acht Jahren Haft verurteilt worden. Der ehemalige Chef der italienischen Staatsbahnen FSI, Mauro Moretti, wurde zu sieben Jahren Haft verurteilt, der RFI-Chef Mario Elia zu sechs.

Die Verurteilten hatten daraufhin obersten Gericht Einspruch eingereicht. Dessen heutiger Entschluss gilt als Sieg für die Angeklagten – Angehörige der 32 Todesopfer zeigten sich hingegen verbittert.

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