Coronaregeln fressen Produktionskapazitäten

Güterbahnen beklagen die Auswirkungen der wechselnden Coronaregeln auf die Produktion sowie die daraus entstehenden zusätzlichen Kosten. So ist nach Branchenauskunft zum einen unter 2G ein Ausfall von nicht-geimpften (Leih-) Personalen zu bemerken, die nicht mehr in Hotels zur Übernachtung einkehren können. Die bestehende Personalknappheit würde dadurch weiter verstärkt.

Zudem sei es schwer abbildbar, die Produktion von Verkehren bei wechselnde Regeln aufrecht zu erhalten. „Wo soll ein Triebfahrzeugführer, der nachts um 2 Uhr von der Lok steigt, einen Test herbekommen?“ Dies gilt insbesondere bei lokalen 2G+-Regelungen. Das Problem der Frage nach der Impfpflicht wird somit auf die Unternehmen abgewälzt. „Die Politik macht es sich einfach und wälzt alles auf die Arbeitgeber/Arbeitnehmer ab, ohne zu sagen, wie es überhaupt noch gehen soll. Es sind aktuell keine Tests lieferbar, obwohl wir gute Kontakte zur Apotheke haben.“, so ein Unternehmen.

Eine private Güterbahn berichtete: „2G schränkt die Kapazitäten tatsächlich ein, allerdings versuchen wir diese Thematik möglichst allumfassend in unsere Produktion mit einfließen zu lassen. Wir haben hier mittlerweile an allen Außenstellen entsprechende Testmöglichkeiten mit offiziell geschultem Personal installiert, wir haben Mitarbeiter abgestellt die Tagesaktuell die Regelungen der einzelnen Bundesländer prüfen und jeweils Rücksprache mit den „Stammhotels“ halten. Auch wird die Personalplanung weitestgehend an den Impfstatus der Mitarbeiter angepasst etc pp. Die Kosten welche für diesen zusätzlich betriebenen Aufwand entstehen bleiben auch bei uns hängen.“

Bei der Personaleinsatzplanung ist Kreativität gefragt. „Wir müssen unsere Leute von Brake und Bremen nach Münster (NRW) ins Hotel schicken, weil in Niedersachsen 2G gilt. Wir versuchen schon die „Geimpften“ in den Norden und die „Ungeimpften“ in den Süden zu schicken.“ berichtete eine Güterbahn.

Ein Marktteilnehmer klagte: „Allerdings ist selbst 3G im Schienenpersonenverkehr ein Problem. Unsere Tf fahren auch Gastfahrt zu den Einsätzen. Ein Testen ist nicht immer möglich. Aktuell sind dadurch und durch Quarantäne ohne Symptomen/ positiven Test 25 % des Fahrpersonals nicht verfügbar.“

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