Spaniens EVU können ihre Energieeinkäufe demnächst in Abstimmung mit dem Infrastrkturbetreiber Adif tätigen. Der Ministerrat hat über Adif die Ausschreibung für die Lieferung von „grünem“ oder aus garantiert erneuerbaren Energien stammenden Traktionsstrom für das gesamte Eisenbahnnetz von allgemeinem Interesse (RFIG) genehmigt. Dieser neue vertragliche Rahmen, der einen Zeithorizont von April 2023 bis Dezember 2025 hat, beinhaltet die Neuheit, dass jeder Bahnbetreiber seine eigenes Energiepreismanagement in Abstimmung mit Adif entwickeln kann. Dadurch können die EVU eine Preisabdeckung für die gesamte Menge oder einen Teil der Energie beantragen, die sie in einem bestimmten Zeitraum (Monat, Quartal oder Jahr) zu verbrauchen planen. Die Abschlussaufträge werden von Adif mit dem beauftragten Anbieter verwaltet.
Dies ermöglicht eine größere Flexibilität, so dass die Betreiber direkt Energie einkaufen können, auch wenn Adif den Vertrag abschließt. Bisher war es aufgrund der rechtlichen Rahmenbedingungen den Eisenbahnunternehmen nicht möglich, auf den Strommarkt zu gehen und Preise auszuhandeln.
Die privaten Eisenbahnunternehmen halten dies für einen Schritt in die richtige Richtung, fordern aber eine Verlängerung der der Maßnahmen zur Entschädigung der Eisenbahnunternehmen für die zusätzlichen Kosten der Traktionsenergie bis Ende des Jahres. Der königliche Erlass vom August 2022 hat beispielsweise die Subvention für Dieselkraftstoff auf der Straße verlängert, aber nicht die Beihilfen für die Eisenbahnunternehmen. Am stärksten davon ist übrigens die staatliche Renfe Mercancías betroffen, da es die meisten elektrischen Loks besitzt. Es wird auch die Aufnahme des Bahnsektors in die Kategorie der stromintensiven Verbraucher gefordert.