Die Rhenus Rail St. Ingbert GmbH (RRI) konnte im Geschäftsjahr 2021 leicht wachsen. Dies offenbart der am 02.12.2022 im Bundesanzeiger publizierte Jahresabschluss des Unternehmens.
Das erste Halbjahr des Jahres 2021 begann für RRI wie das GJ zuvor endete. Pandemiebedingte Einschränkungen erschwerten das Geschäft. Dennoch gelang die Akquisition drei größerer Neugeschäfte: Zum einen die Übernahme des Werkrangierdienstes in einem Stahlwerk an der Saar (Stahlwerk Bous) zum 01.02.2021. Zum anderen die Zustellung von Zügen auf der „letzten Meile“ in ein Auto-Logistikzentrum in Südwestdeutschland (Auto-Service und Umschlag-Center Mosolf (ACM) in Kippenheim südlich von Lahr) – ebenfalls zum 01.02. Letzteres wurde allerdings ressourcenbedingt im zweiten Halbjahr wieder aufgegeben. Sowie ein regelmäßiger grenzüberschreitender Verkehr zwischen Deutschland – Frankreich.
Das zweite Halbjahr erfuhr dann einen weiteren Anstieg der Beschäftigungssituation. Auch in diesem wurden größere Leistungen akquiriert. Zum einen ein grenzüberschreitender Regelverkehr zwischen den Niederlanden über Deutschland nach Frankreich. Zum anderen die saisonale Bedienung eines südwestdeutschen Kohlekraftwerkes.
Wie in den Jahren zuvor liefen auch 2021 die bisherigen Regelverkehre im grenzüberschreitenden Verkehr Deutschland – Frankreich und Deutschland – Schweiz laut RRI von hoher Qualität ab. Mittlerweile wieder auf dem Frequenzniveau des Jahres 2019.
Neben den reinen Streckenverkehren war RRI wie in den Vorjahren mit lokalen Logistikdienstleistungen auf der Schiene aktiv. In der Region Saar betraf dies die Durchführung des dreischichtigen Werksrangierbetriebs eines Automobilwerkes (Ford in Saarlouis), einschließlich der Bedienung des dortigen Stellwerks. Auch 2021 kam es zu mehreren Wochen Produktionsausfall im Werk. Maßgeblich hierfür war der durch die Pandemie ausgelöste „Halbleitermangel“. Wie im Jahr zuvor wurde hier durch Überstunden-, und Urlaubsabbau sowie Kurzarbeit überbrückt. Auf geringerem Niveau stabilisierte sich die Bedienung für ein großes Kohlekraftwerk an der unteren Saar.
In der Region Worms verlief die Bedienung des Hafens Worms wieder stärker als im ersten „Corona“-Jahr. In der Region Mannheim wurde im Container- und KV-Bereich die Zusammenarbeit mit der Rhenus-Gruppe auf hohem Niveau fortgesetzt. Die Bedienung des Terminals in Mannheim sowie die Abwicklung des täglichen Flügelzuges zwischen Mannheim und Wörth verlief nach RRI-Auskunft mit hoher Zuverlässigkeit und Qualität.
Die Last-Mile Bedienungen der Tankläger in Mannheim und Speyer haben sich auch 2021, wenn auch auf geringem Niveau, fortgesetzt. Die bahnseitige Werkslogistik einschließlich der Bedienung des Werkes mit Wagengruppen ab Anschlussbahnhof für einen großen Industriekunden in Mannheim (SCA-Papierwerk Mannheim-Waldhof) verlief ebenso auf geringem Niveau weiter.
In der Region Freiburg im Breisgau führte die dort stationierte Rangiereinheit die Bahnbedienung zur Abfallverbrennungsanlage in Heitersheim ab Freiburg durch. Die Bedienung der Rollenden Landstraße (ROLA) durch diese Rangiereinheit erfolgte ebenso planmäßig. Sonderleistungen ergänzten in allen Regionen die Regelleistungen.
Im Schnitt waren 2021 bei RRI 89 eigene Mitarbeiter beschäftigt (Vorjahr: 91).
Im eigenen und angemieteten Lokpark gab es 2021 einen Aufwuchs auf zuletzt 24 Fahrzeuge. Auch die angemieteten Wagenparks erhöhten sich nochmal gegen Ende des Jahres.
Im Wesentlichen konnte RRI trotz „Corona“ für das Geschäftsjahr 2021 gegenüber dem Vorjahr eine Umsatzsteigerung von 2,22 % auf 15,538 Mio. EUR ausweisen. Der Jahresüberschuss betrug 1,285 Mio. EUR (Vorjahr: 0,432 Mio. EUR).