[CZ] Unfall in Hustopeče nad Bečvou

Am 28.02.2024 ereignete sich gegen 11:40 Uhr im Bahnhof Hustopeče nad Bečvou ein schwerer Unfall. Nach einer Entgleisung gerieten fünf Waggons eines mit rund 1.000 t krebserregendem Benzol beladenen Güterzuges vom DEZA-Werk in Valašské Meziříčí zum Chemiewerk BorsodChem MCHZ in Ostrava mit 17 Wagen in Brand. Es gab keine Verletzten.

Der Zug der ODOS Cargo hatte zu diesem Zeitpunkt knapp fünf Kilometer Fahrt absolviert, Anschlussbahnhof des DEZA-Werks ist Lhotka nad Bečvou. Die Lokomotive selbst kam ohne erkennbare Schäden am Bahnhofsgebäude zum Stehen. Es besteht die Möglichkeit, dass der Zughaken riss, denn ein Fortbewegen aus eigener Kraft nach einer so umfangreichen Entgleisung erscheint unwahrscheinlich.

Zuglok war mit 383 223 ein Siemens Vectron MS der Rolling Stock Lease (RSL), der über Budamar Logistics an Lokorail vemietet ist. ODOS Cargo gehört über die Muttergesellschaft NH-Trans ebenfalls zum Konglomerast von Budamar Logistics. Ironischerweise trägt die Lok eine Beklebung mit Motiven des Schlosses Krásna Hôrka, das 2012 von einem schweren Brand heimgesucht wurde.

Die tschechische Feuerwehr und der Rettungsdienst gaben an, dass nach 14:00 Uhr 39 ihrer Einheiten vor Ort waren. Zum Einsatz kamen zudem Großtanklöschfahrzeuge, ein Löschroboter sowie ein Hubschrauber mit Wasservorräten.

Die Strecke wird für mehrere Wochen unpassierbar sein. Da auch das Umspannwerk in Flammen stand, war die Stadt vorübergehend ohne Strom. Luftschadstoffgrenzwerte wurden nach Auskunft der Behörden nicht überschritten. Erste Kostenschätzungen gehen von einem Schaden in Höhe von 120 Mio. CZK (5 Mio. EUR) aus.

Foto: Hasičského záchranného sboru ČR

[LT] Studie zur Entwicklung des Eisenbahnnetzes

LTG Infra startet eine Studie über die Zukunft des litauischen Eisenbahnnetzes, deren Ziel es ist, eine klare und zielgerichtete Vision für die Entwicklung der Infrastruktur zu entwickeln. Die Studie wird eine Bewertung der Integration in die europäische Norm für die Spurweite 1.435 mm, die Möglichkeiten zur Verbesserung der Effizienz und die Ermittlung des optimalen Bedarfs an einer Breitspur von 1.520 mm umfassen. Die Arbeiten werden von Ernst & Young Baltic ausgeführt.

Die Ergebnisse der Studie sollen helfen, sich effektiv in das europäische Verkehrsnetz zu integrieren, und klare und vernünftige Leitlinien liefern, wie das Potenzial der Schiene optimal genutzt und an die Anforderungen der modernen Güter- und Personenlogistik angepasst werden kann.

Im Rahmen der Studie über die „Architektur des litauischen Eisenbahnnetzes“ wird eine Strategie für die Entwicklung der öffentlichen Eisenbahninfrastruktur mit klar definierten Umsetzungsphasen erstellt. Außerdem wird eine sozioökonomische Kosten-Nutzen-Bewertung durchgeführt. Die durchgeführte Studie soll es insbesondere ermöglichen, die für die Umstellung der Spurweite 1.520 mm auf das 1.435-mm-Netz bereitgestellten Mittel der Europäischen Union zielgerichtet zu planen.

Dabei werden auch die Möglichkeiten des Baus neuer Eisenbahnstrecken bewertet, darunter Kaunas – Klaipėda, Kaunas – Alytus – Druskininkai, Klaipėda – Palanga und andere Strecken.

[RO/MD] Grenzübergang Fălciu – Prut wird saniert

Auf der grenzüberschreitenden Strecke Fălciu [RO] – Prut-2 sollen vsl. ab Mai 2025 wieder Züge verkehren. Die Bahnstrecke über den Grenzfluss Prut wird in diesem Jahr saniert, sagte Rumäniens Minister für Infrastruktur und regionale Entwicklung, Vladimir Bolea. Die rumänischen Behörden hätten die Brücke saniert und auf der moldauischen Seite sei ein 1,8 km langer Abschnitt nicht funktionsfähig.

https://openrailwaymap.org/?style=standard&lat=46.25911079062922&lon=28.146071434020996&zoom=14

Mitte Februar 2025 wurde mit den Sanierungsarbeiten begonnen, es wurden alle Bäume auf dieser Strecke gefällt und mit dem Rückbau begonnen, weil alle Schwellen völlig verrottet waren. Es wurde der gesamte 800 m lange rumänische Abschnitt demontiert, um ihn reparieren zu können.

Die Idee aus dem Jahr 2020, daraus eine Straßenbrücke zu machen, ist damit vom Tisch. Ende 2009 passierte der letzte (Personen-)Zug die Eisenbahnbrücke über den Prut „im kleinen Grenzverkehr“ Prut 2 – Fălciu, der seit dem Winterfahrplan 1998/99 bestand. Die 1951 erbaute Grenzbrücke wurde zunächst nur für eine Breitspurstrecke eingerichtet, erst 1992 wurde die Strecke zwischen den Bahnhöfen Fălciu CFR und Prut II CFM in eine Strecke umgewandelt, die mit vier Schienen versehen wurde, sowohl für Breitspur als auch für Normalspur.

Künftig soll hier wieder die Möglichkeit bestehen, landwirtschaftliche Produkte für den Export zu transportierten oder Produkte nach Rumänien zu importieren. Der Posten für Zoll und Grenzpolizei wird für Güterwagen auf der rumänischen Seite der Brücke organisiert werden. Es soll für Wirtschaftsakteure aus der Republik Moldau, die Getreide und andere Arten von Produkten verladen wollen, die für Rumänien, den Hafenumschlag o. ä. bestimmt sind, dies künftig nur in (normalspurigen) rumänischen Wagen geschehen, die auf der Seite der Republik Moldau beladen werden. Wenn Waren für die Ukraine oder für den Import in die Republik Moldau bestimmt sind, dann passieren diese Wagen die rumänische Seite und werden dort auf den Ladegleisen umgeladen. „Es ist ein erster Schritt, um den Übergang funktionsfähig zu machen“, sagte Vladimir Bolea.

Die Wiedereröffnung, welche auch den weiteren Verlauf der Strecke 603 von Fălciu bis Zorleni betrifft, dürfte hauptsächlich für zwei Arten von Gütern bestimmt sein: Getreide, das aus der Republik Moldau exportiert wird, und Erdölkraftstoffe aus Rumänien für die Republik Moldau. Ein weiterer wichtiger Grund ist, dass die Eisenbahngrenzbrücke zwischen Giurgiulești und Galați etwa sechs Monate lang für Reparaturen geschlossen werden muss und diese Sperrung nicht ohne eine alternative Lösung erfolgen kann. Darüber hinaus kann die Wiedereröffnung der Strecke über Fălciu in etwa zwei Monaten erfolgen, während auf der nach wie vor wegen Schäden gesperrten Strecke Cahul – Giurgiulești viel Arbeit zu erledigen ist, um die Strecke wiederzueröffnen.

[AT] DPB investiert in Werkstatt Krieglach

Die DPB Rail Technical Service erweitert den Standort in Krieglach mit dem umfassenden Umbau von Halle 3. In den vergangenen Wochen wurden bereits wichtige Schritte abgeschlossen:

  • die Fassade der Halle wurde entfernt
  • sämtliche Elektroinstallationen wurden entkernt
  • Vorbereitungen für die Reinigungsarbeiten der Hallenträger
  • die Grubenfundamente ausgehoben
  • Arbeiten an den Fundamenten für die zukünftige Räderdrehbank gestartet
Foto: DPB

[DE] TraFög: Neuer Fördersatz ab März

Wie bereits kommuniziert, hat die DB InfraGO aufgrund einer höher ausgefallenen als prognostizierten Betriebsleistung im November 2024 zu viele Trassenpreisfördermittel für den SGV ausgeschüttet. Der korrigierte Fördersatz für den November 2024 beträgt 50,5 % statt der zuvor ausgeschütteten 52,5 %. Die Abweichung gegenüber dem bislang kommunizierten Fördersatz ergibt sich aufgrund von Trassenkorrekturen.

Zudem hat das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) bekanntgegeben, dass für das Haushaltsjahr 2025 zusätzliche 75 Mio. EUR für die Trassenpreisförderung im SGV bereitgestellt werden können. Basierend auf den nun 275 Mio. EUR zur Verfügung stehenden Haushaltsmitteln, hat die DB InfraGO eine Fördersatzerhöhung von derzeit 23,5 % auf 32,5 % ab 01.03.2025 beim EBA beantragt. Die Anpassungen des Fördersatzes sind vorbehaltlich des positiven Bescheids durch das EBA, welcher zeitnah erwartet wird.

[DE] SinON: Abgabe von Eisenbahninfrastruktur

Die SinON Schieneninfrastruktur Ost-Niedersachsen beabsichtigt den Ausbau der Strecke Lüneburg – Soltau für den Schienenpersonenverkehr. Dazu soll die gesamte Strecke mit einem modern Leit- und Sicherungssystem ausgestattet werden und die Geschwindigkeit für den Personenverkehr auf 100 km/h und für den Güterverkehr auf 60 km/h angehoben
werden. Einige kleine Unterwegsbahnhöfe sollen dazu außer Betrieb genommen
werden. Die Streckenleistungsfähigkeit durch die im folgenden beschriebenen
Maßnahmen nicht negativ beeinflusst, folgende Bahnhöfe/Serviceeinrichtungen bleiben
erhalten:

  • Lüneburg Nord (Anschluss BLKB)
  • Melbeck-Embsen, kompletter Bahnhof incl. Ladestraße und Gleisanschlüsse HLG
  • Amelinghausen, Kreuzungsgleis
  • Hützel, Ladestraße, Abstellgleis
  • Bispingen, Kreuzungsgleis
  • Hambostel, Kreuzungsgleis und Anschluss NNG2

Diverse Serviceeinrichtungen sollen stillgelegt werden, da eine Integration in die Leit-
und Sicherungstechnik nicht wirtschaftlich ist und keine Nachfrage für die Nutzung
besteht. Details siehe:

[DE] Fördermittel für WVG-Gruppe

Am 17.02.2025 haben zwei Unternehmen der WVG-Gruppe Förderbescheide für Infrastruktursanierungen aus den Händen von NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer vom Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr (MUNV) des Landes NRW entgegengenommen:

  • 568.496,40 EUR für die Westfälische Landes-Eisenbahn (WLE)
  • 191.748,00 EUR für die Regionalverkehr Münsterland (RVM)
Foto: MUNV / Bowinkelmann

[CH] SBB plant neuen Tunnel bei Bern

Die SBB plant zwischen Bern Wankdorf und Ostermundigen den Bau eines neuen Bahntunnels und eines zusätzlichen Gleises. Kernstück des Bauprojekts ist der neue „Wankdorftunnel“, der unterhalb der bestehenden Gleise gebaut wird. Konkret wird die Strecke von Bern her nach dem Bahnhof Wankdorf über eine ca. 290 m lange Rampe abtauchen, durch einen ca. 440 Meter langen Tunnel führen und dann wieder über eine ca. 240 m lange Rampe kurz vor Ostermundigen auftauchen. Der Tunnel unterquert die bestehenden Gleise der Verbindungslinie (Olten–Thun) und die Autobahnbrücke der A6. Der Neubau entflechtet Personen- und Güterverkehr.

Zusätzlich plant die SBB zwischen dem Bahnhof Wankdorf und Ostermundigen diverse weitere Änderungen. Dazu gehören der Bau eines vierten Gleises, die Ergänzung von Lärmschutzwänden, die Anpassung der Übertragungsleitung sowie der Ersatz des Stellwerks inklusive eines neuen Bahntechnikgebäudes in Ostermundigen. Zudem soll die Passerelle am Bahnhof Wankdorf teilweise neu gebaut werden. Zum Gesamtprojekt gehört auch der Ausbau des Bahnhofs Ostermundigen, der bereits bewilligt und im Bau ist.

Das Grossprojekt Entflechtung Wankdorf Süd – Ostermundigen ist Teil des Ausbauschritts 2025 des Bundes. Es dient zusammen mit anderen Projekten dazu, im Bahnknoten Bern die angestrebten Verbesserungen für den Bahnverkehr umzusetzen. Die Bahnstrecke zwischen Bern Wankdorf und Münsingen ist heute voll ausgelastet.

Die SBB hat das Dossier zum Plangenehmigungsverfahren im November 2024 beim Bundesamt für Verkehr (BAV) eingereicht. Die öffentliche Auflage der Pläne findet vom 24. Februar bis 25. März 2025 im Bauinspektorat der Stadt Bern sowie den Gemeindeverwaltungen Ostermundigen und Ittigen statt. Der frühestmögliche Baustart des Projekts Entflechtung Wankdorf Süd – Ostermundigen ist für Mitte 2026 vorgesehen, je nach Dauer des Bewilligungsverfahrens.

Die Bauarbeiten dauern voraussichtlich mindestens 13 Jahre. Die lange Bauzeit ergibt sich aus den äußerst engen Platzverhältnissen im Bauperimeter. Sie werden im schmalen Korridor zwischen den bereits sehr ausgelasteten Bahnlinien und der Autobahnbrücke sowie unter laufendem Bahnbetrieb ausgeführt. Der Bauablauf ist so geplant, dass die negativen Auswirkungen auf die Reisenden während der Bauzeit auf ein Minimum reduziert werden – auch das führt zu der langen Bauzeit.

Die Kosten für das Bauprojekt belaufen sich voraussichtlich auf rund 707 Millionen CHF, finanziert wird es über den Ausbauschritt 2025 des Bundes.

Grafik: SBB
Grafik: SBB

[DE] Brandenburg überarbeitet Förderrichtlinie

Das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung hat die „Richtlinie des Ministeriums für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg zur Förderung der Schienengüterinfrastruktur (Rili SGV-Invest)“ überarbeitet. Die Richtlinie wird im Amtsblatt für Brandenburg Nummer 8 vom 19.02.2025 veröffentlicht und tritt am Tag nach ihrer Veröffentlichung in Kraft. Sie beinhaltet folgende Neuerungen:

  • Bürokratieabbau – Anhebung der Wertgrenze der baufachlichen Prüfung von einer Millionen Euro auf 1,5 Millionen Euro
  • Aktualisierung der Rechtsgrundlagen
  • Aktualisierung bezüglich des Standes der Technik
  • Vereinheitlichung von Zweckbindungsfristen bei Bundes- und Landesförderung

Die Förderrichtlinie hat eine Gültigkeitsdauer bis zum 31.12.2028. Sie hat zum Ziel, den intermodalen Gütertransport im Land Brandenburg zu stärken. Gefördert werden die Erschließung von Logistikzentren, Häfen und Standorten mit Anlagen des kombinierten Verkehrs sowie die Erarbeitung von Konzepten oder Projekten zur Beseitigung von Engpässen und zur Verzahnung der Verkehrsträger:

  • Wer wird gefördert? Kommunale Gebietskörperschaften öffentliche und private Betreiber von Schieneninfrastruktur
  • Was wird gefördert? Eisenbahninvestitionen, zum Beispiel Neubau, Erweiterung und Ersatz bestehender Schieneninfrastruktur und Anlagen des Eisenbahngüterverkehrs oder des Kombinierten Verkehrs Konzepte/ Machbarkeitsstudien zur besseren Vernetzung und Verzahnung der Verkehrsträger sowie für eine leistungsfähige digitale Infrastruktur für Güterverkehr und Logistik.
  • Was wird nicht gefördert? Passiver Schallschutz Kostenanteile, die nicht dem Güterverkehr zugeordnet werden können die Unterhaltung von Anlage.