Karawankentunnel gesperrt

Der 1906 eröffnete und knapp acht km lange Karawankentunnel an der Strecke Villach – Jesenice – Ljubljana ist vom 05.10.2020 bis zum 10.07.2021 wegen Sanierungsarbeiten für den Zugverkehr gesperrt. Die Bauarbeiten begannen am 10. August und sollen knapp ein Jahr später abgeschlossen sein. Die ÖBB investieren dazu 73,1 Mio. EUR, Auftragnehmer ist ein österreichisches Joint Venture bestehend aus STRABAG SE und Dion IC – Ingenieurtiefbau. Die Streckensperre umfasst auch Bauarbeiten für die notwendigen Instandhaltungs- und Modernisierungsarbeiten im Bereich der Bahnhöfe Ledenitzen, Finkenstein, Faak am See und Gödersdorf.

Die Maßnahme fußt auf einem 2017 geschlossenen Staatsvertrag zwischen Österreich und Slowenien. Um moderne Sicherheitsstandards zu erfüllen ist ein größerer Tunnelquerschnitt pro Gleis notwendig. Aus diesem Grund wird der Karawankentunnel zu einem modernen, eingleisigen Bahntunnel umgebaut. Gleichzeitig erhöht sich die Leistungsfähigkeit durch höhere Geschwindigkeiten (bis zu 120 km/h statt aktuell 50 km/h) und moderne Leit- und Sicherungstechnologie.

SDS /Ultraschall Prüfzug / Rail diagnostic train
Südportal des Karawankentunnels. Quelle: https://www.flickr.com/photos/71790107@N06/32444289827/

Im Personenverkehr wird Schienenersatzverkehr (SEV) eingerichtet und der Güterverkehr über die Südbahn / Spielfeld-Straß umgeleitet. Die ÖBB-Güterzüge werden mangels ausreichender Kapazitäten bereits im Bahnhof Leibnitz umgespannt. Von und nach Slowenien verkehren seit 7. September Triebfahrzeuge der ÖBB Reihe 1216 und die ŠZ Reihe 541. Leistungen privater Mitbewerber fahren ohnehin meist mit Siemens Vectron MS grenzüberschreitend.


Zusätzliche Notfallgleise in Kijfhoek

Auf dem Kijfhoeker Rangierbahnhof wird ProRail bis Ende 2022 zwei zusätzliche Notfallgleise bauen. Dabei handelt es sich um neue Straßen neben den beiden bestehenden Außengleisen. Durch den Bau werden die Gleise im Rangierbahnhof im Falle eines Zwischenfalls für die Feuerwehr und andere Rettungsdienste besser zugänglich sein. Auf diese Weise kann ein Vorfall schneller, sicherer und effektiver behandelt werden.

ProRail und die Sicherheitsregion Südholland Süd werden gemeinsam drei neue, spezialisierte Schaum-Feuerlöschfahrzeuge anschaffen. Diese sind sowohl für den Bahnhof Kijfhoek als auch für Bahneinsätze in Dordrecht und Zwijndrecht bestimmt.

Kijfhoek ist mit 43 Gleisen der größte Rangierbahnhof in den Niederlanden. Er wurde auf einem 50 ha großen Gelände ab ab 1975 errichtet und 1980 in Betrieb genommen.

Holzhof reaktiviert Anschluss

Der Gleisanschluss des Forstbetriebes Fürst zu Fürstenberg in Hüfingen nahe Donaueschingen wird nach jahrelanger Nichtnutzung mit Unterstützung der UTL Umwelt- und Transportlogistik (UT+L) aus Singen (Hohentwiel) reaktiviert. Am 01.10.2020 erfolgte die Begehung mit des Landeseisenbahnaufsicht – nun steht einer Nutzung der Anlagen im Güterverkehr nichts mehr im Wege.

Zunächst ist in Hüfingen eine Verladung von Rundholz geplant. Dies ist für Dritte bislang nur am Wochenende an der Ladestraße im nahen Donaueschingen möglich, da die dortigen Gleise ansonsten vom Einzelwagenverkehr der DB Cargo blockiert sind.

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Hamm soll Chemiedrehscheibe werden

Der Chemielogistiker Lanfer investiert am Standort Hamm einen zweistelligen Millionenbetrag in ein neues Containerterminal für jährlich 52.000 Ladeeinheiten. Das trimodale „Maxi Terminal Hamm“ liegt am Datteln-Hamm-Kanal und ersetzt Mitte nächsten Jahres die bestehende Anlage mit einer Kapazität mit jährlich 3.000 Ladeeinheiten. Der Standort soll so zu einer wichtigen Chemiedrehscheibe werden.

Lanfer wickelt heute schon 40 % seiner Verkehre per Bahn ab.

Niederlahnstein wieder offen

Die Deutsche Bahn schließt die umfangreichen Wiederherstellungsarbeiten der Gleisanlagen im Bahnhof Niederlahnstein nach dem Güterzugunfall vor rund vier Wochen zum 30.09.2020 ab.

Der Oberbau wurde mit 19.000 Tonnen Mineralgestein, 300 Meter Gleisen, vier Weichen und rund zwei Kilometer Kabel gemäß der bestehenden Gleispläne wiederhergestellt. Bis zu 250 – 300 Personen waren auf der Baustelle beschäftigt. Die Kosten für die Bergung der Wagen, Bodenaushub, Entsorgung und Erneuerung sowie Aufbau der Gleisanlagen belaufen sich derzeit auf rund 8 Millionen Euro.

Mit Abschluss der Gleisinstandsetzung wird auch der Güterverkehr ab dem Abend des 30. September wieder rechtsrheinisch durchgeführt. Der Personenverkehr konnte bereits am 7. bzw. 9 September wieder fahren.

Baden-Württemberg: Güterzug entgleist

Ein Güterzug der DB Cargo ist am gestrigen Donnerstagabend (24.09.2020) auf seiner Fahrt von Lauffen am Neckar nach Stuttgart im Bahnhofsvorfeld des Bahnhofs Bietigheim-Bissingen entgleist. Gegen 18:40 Uhr befuhr der Lokführer des mit Steinsalz beladenen Güterzugs den Streckenabschnitt, als kurz nach der Durchfahrt des Bahnhofs aus bislang nicht abschließend geklärter Ursache zwei Wagen des Zuges auf Gleis 8 entgleisten.

Einer der beiden Wagen kippte hierdurch um und blieb zwischen zwei Gleisen liegen. Bei dem Vorfall wurden keine Personen verletzt, es entstand jedoch ein noch nicht genau bezifferbarer Sachschaden.

Noch am Abend begannen Beamte der Bundespolizei und des Eisenbahnbundesamtes mit den Ermittlungen zur Unfallursache. Aufgrund der Entgleisung musste der gesamte Bahnhof Bietigheim-Bissingen bis 22:15 Uhr für den Zugverkehr gesperrt werden. Seither ist der Verkehr wieder eingeschränkt möglich. Die Aufräumarbeiten der Deutschen Bahn dauern über den heutigen Morgen weiter an.

Fels-Werke sanieren landesgefördert

Das Land Sachsen-​Anhalt stellt rund 458.000 EUR Fördermittel für die Sanierung der Anschlussbahnen der Fels-​Werke GmbH bereit. Mit finanzieller Unterstützung des Landes ist die Rübelandbahn im Harz in den zurückliegenden Jahren bereits komplett saniert worden. Nun werden die Anschlussgleise entsprechend ertüchtigt.

Die Fels-​Werke GmbH betreiben in Sachsen-​Anhalt drei Anschlussbahnen (Rübeland, Kaltes Tal und Hornberg) sowie das öffentliche Eisenbahninfrastrukturunternehmen Fels Netz. Über das umfangreiche Gleisnetz werden jährlich gut 1,7 Millionen Tonnen Kalk- und Kalksteinprodukte per Bahn abgefahren.

„Durch die gemeinsame Investition von damit fast einer Million Euro wird die zuverlässige Versorgung von Schlüsselindustrien auch in Zukunft sichergestellt. Darüber hinaus trägt die Förderung dazu bei, dass mehr als 60 Prozent unserer Mengen auch weiterhin umweltfreundlich auf der Schiene transportiert und die Straßen entlastet werden“, erklärte Dr. Burkhard Naffin (CEO, Fels).

Als zweitgrößter Hersteller von Kalksteinprodukten in Deutschland (rund fünf Millionen Tonnen Kalk und Kalkstein) betreiben die Fels-​Werke in Sachsen-​Anhalt drei Kalkwerke (Rübeland, Kaltes Tal und Hornberg).

Entgleisung in Bottrop

Ein Güterzug der DB Cargo entgleiste heute Nachmittag (23. September) mit mehreren Waggons im Bereich einer Bahnstrecke in Bottrop. Der Triebfahrzeugführer des Zuges wurde vorsorglich in ein Krankenhaus eingeliefert.

Gegen 17 Uhr fuhr der unbeladene Güterzug vom Güterbahnhof Bottrop-Süd in Richtung Oberhausen Osterfeld. Kurz vor einem Bahnübergang an der Bahnhofsstraße in Bottrop entgleisten zwei Waggons des Güterzuges im Bereich einer Weiche. Der Zug kam anschließend noch vor dem Passieren des Bahnübergangs zum Stehen.

Mindestens einer der entgleisten Waggons stieß gegen einen Stromführungsmast, wodurch die Oberleitung beschädigt wurde. Der Triebfahrzeugführer wurde mit einem Schock in ein Krankenhaus eingeliefert, welches er bereits am Abend wieder verlassen konnte.

Zur Unfallaufnahme wurde ein Hubschrauber der Bundespolizei aus Sankt Augustin angefordert, welcher Übersichtsaufnahmen aus der Luft fertigte.

Bahnunfallermittler der Bundespolizei nahmen die Ermittlungen wegen des Verdachts des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr auf. Die Ermittlungen dauern derzeit an.

Pressemitteilung der Bundespolizei: www.presseportal.de/blaulicht/pm/70116/4715447

Erste elektrische Zugfahrt im Allgäu

Der erst Test für die neue Oberleitung auf der neu elektrifizierten Ausbaustrecke München–Lindau–Grenze D/A (ABS 48) ist am 22.09.2020 erfolgreich verlaufen. Ein spezielle Testlokomotive startete am Dienstag in Leutkirch zu mehreren Messfahrten im Allgäu. Die Tests dauern noch bis zum Donnerstag. „Wir wollen mit diesen ersten Fahrten messen, ob in den verschiedenen Streckenabschnitten ausreichend Spannung in der Bahnoberleitung vorhanden ist,“ so ein Bahnsprecher. Eine Diesellok hatte zuvor die Testlok und drei weitere elektrische Lokomotiven von Ulm nach Leutkirch gezogen, wo die DB im Zuge der Elektrifizierung ein Umrichterwerk errichtet hatte.

Zum ersten Mal elektrisch unterwegs
182 506, 218 456, 145 018, 145 044 und 145 023 sind als ST 94061 Leutkirch – Kißlegg bei Freibolz unterwegs in Richtung Süden. Quelle: https://www.flickr.com/photos/146708025@N06/50371978647/