[DE] DB legt EVG Angebot vor

Die Deutsche Bahn (DB) hat der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) in der ersten Verhandlungsrunde ein Angebot vorgelegt, das eine Lohnerhöhung von bis zu 6,6 % vorsieht. Konkret bietet die Bahn 4 % mehr Geld in zwei Schritten für alle, sowie ein Zusatzgeld von 2,6 % für die rund 100.000 Schichtarbeitnehmer. Mit einer langen Laufzeit von 37 Monaten soll nach DB-Einschätzung Planungssicherheit in der Sanierung hergestellt werden.

  • Das DB-Angebot im Überblick:
  • 4 % Lohnerhöhung für alle (2 % zum 01.10.2025 und 2 % zum 01.10.2026)
  • 37 Monate Laufzeit (bis 30.04.2028) Strukturelle Verbesserungen für betriebliche Führungskräfte
  • Möglichkeit zur Abweichung von tarifvertraglichen Regelungen bei DB Cargo, soweit dies zur Einhaltung des Restrukturierungsplans notwendig ist

Die Tarifverhandlungen zwischen DB und EVG werden am 4. und 5. Februar in Berlin fortgesetzt. Die Tarifverträge laufen noch bis 31. März, es herrscht bis dahin Friedenspflicht.

[BE] Streik in Belgien

Die Gewerkschaften der Eisenbahner FGTB, CSC und CGSLB haben eine Streikankündigung eingereicht, die vom 12.01.2025 22.00 Uhr bis zum 13. Januar um die gleiche Uhrzeit gilt. Die Ankündigung gilt sowohl für die SNCB als auch für Infrabel und HR Rail und soll es den Gewerkschaftsmitgliedern ermöglichen, an einer Gewerkschaftsaktion zum Thema Renten teilzunehmen.

[DE] Walther von e.g.o.o. zurück zur evb

Steffen Walther ist seit Januar 2025 Leiter Produktionsvorbereitung bei der Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser GmbH (evb).

Der gelernte Lokführer war zuvor seit April 2020 Teamleiter Disposition und Öbl bei der e.g.o.o. Eisenbahngesellschaft Ostfriesland-Oldenburg mbH (Nachfolgerin Chantal Theis) sowie zuvor mehr als 12 Jahre bei der heutigen evb-Tochter Mittelweserbahn GmbH (MWB) als Disponent bzw. Teamleiter Disposition tätig.

[CZ] ČD Cargo entlässt 420 Mitarbeiter

ČD Cargo wird in den kommenden Monaten 420 der ca. 7.000 Mitarbeiter entlassen, vom Lokführer bis zum Rangierer. Das Unternehmen geht davon aus, dass sie eine Anstellung bei anderen Arbeitgebern finden werden, wie z. B. bei der Muttergesellschaft der Tschechischen Bahnen. Ab Januar 2025 gibt es auch einen Einstellungsstopp für neue Mitarbeiter.

Das Unternehmen erklärt dies mit dem allgemeinen Transportrückgang, insbesondere von Kohle (aufgrund der Schließung des Stahlwerks Liberty Ostrava) und Holz (Borkenkäferplage beendet). Das Volumen der auf der Schiene transportierten Güter ist seit langem rückläufig, was sich besonders deutlich bei schweren Rohstoffen wie Kohle zeigt: Im Jahr 2010 wurden 20 Mio. t Kraftwerkskohle transportiert, im Jahr 2024 werden es nicht einmal mehr 7 Mio. t sein. Langfristig ist überhaupt nicht mehr damit zu rechnen, da die Nutzung fossiler Brennstoffe in der Energie- und Wärmewirtschaft enden wird.

ČD Cargo erzielte im ersten Halbjahr 2024 einen Gewinn vor Steuern von 240 Mio. CZK (9,6 Mio. EUR). Den Rückgang im Vergleich zum Vorjahr erklärt das Unternehmen mit einem deutlichen Rückgang des Transportvolumens und der Erlöse im Inlandsverkehr, wo die Transportmenge um fast 3,5 Mio. t sank.

[EU] Kommt die einheitliche Lokführersprache?

Bereits seit langen Jahren wird von einzelnen Institutionen und Personen die Festlegung einer einheitlichen Sprache für Triebfahrzeugführer gefordert, die vor allem bei grenzüberschreitenden Leistungen eine deutliche Vereinfachung darstellen würde. Ähnlich wie im Luftverkehr seit 1944 geltend dürfte sich Englisch gut eignen.

Sven Schallach, seines Zeichens Vertriebsleiter der HSL Logistik und geschäftsführender Gesellschafter der HSL Netherlands, ist nun ein wichtiger Schritt gelungen. Der Manager hatte eine von Markteilnehmern unterzeichnete Petition bei der Europäischen Kommission eingereicht und jüngst ein Feedback erhalten. Laut Schallach kommt die Kommission zu dem Schluss, dass der Inhalt des Anliegens des Petenten bei den laufenden Tätigkeiten der Kommission berücksichtigt wird. Etwa bei der künftigen Überarbeitung des für Triebfahrzeugführer geltenden EU-Rechtsrahmens, bei der die möglichen Auswirkungen einer Änderung der Sprachregelung für europäische Triebfahrzeugführer bewertet werden.

[CH] Entlassungen auch bei DB Cargo Schweiz

DB Cargo Schweiz entlässt neun von rund 40 Mitarbeiter am Standort Muttenz und somit 20 % der Mitarbeiter.

Für die Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV ist diese „Entlassungswelle ein Skandal“, insbesondere weil man ganz bewusst gerade unter der Schwelle von zehn Personen bleibt. Denn dann wäre eine Konsultation der Arbeitnehmervertretung obligatorisch gewesen (OR Art. 335f). Der SEV fordert deshalb einen sofortigen Stopp der Entlassungswelle und stattdessen zielführende Gespräche mit den Gewerkschaften und der Personalvertretung.

[DE] DB Cargo baut 5.000 Stellen ab

DB Cargo baut bis 2029 mehr Stellen ab als zunächst geplant. „Umfangreicher Personalumbau gehört als Bestandteil der Kostensenkung zur DB Cargo-Transformation“ gab das Unternehmen am 09.12.2024 als Statement an die Presse. Dr. Sigrid Nikutta, Vorstand Güterverkehr DB AG und Vorstandsvorsitzende DB Cargo AG kommentierte: „Die aktuellen Konjunkturprognosen führen dazu, dass wir bis 2029 von einem Verlust von 5.000 Arbeitsplätzen ausgehen. Damit erhöht sich der bisher erwartete Stellenabbau infolge der konsequenten Umsetzung der Transformation von DB Cargo.“

2024 sind bereits rund 1.000 Mitarbeiter aus dem Unternehmen ausgeschieden, im Wesentlichen, weil die Babyboomer-Generation der Beschäftigten nun in Rente geht. Dazu haben rund 650 Mitarbeiter Jobangebote im DB Konzern erhalten. Zusätzlich werden ca. 700 Beschäftige im Rahmen eines freiwilligen Ausstiegsprogramms die DB Cargo verlassen. Damit reduziert sich der verbleibende Anpassungsbedarf in den nächsten fünf Jahren auf rund 2.500 Arbeitsplätze.

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) kritisierte in diesem Zusammenhang an die DB Cargo-Mitarbeiter versendete „persönliche Mitteilung(en) zum Beschäftigungswegfall“. Mitarbeiter sollten so „weichgekocht und eingeschüchtert“ werden.

[CH] SBB: Lohnverhandlungen abgeschlossen

Die SBB und die Verhandlungsgemeinschaft SEV, Transfair, VSLF und KVöV haben in den vergangenen Wochen, wie im Gesamtarbeitsvertrag (GAV) vorgesehen, die Lohnmaßnahmen für das Jahr 2025 für die GAV-Mitarbeiter von SBB und SBB Cargo verhandelt. Diese Verhandlungen wurden Anfang Dezember 2024 erfolgreich abgeschlossen.

Die Parteien haben gemeinsam 1,5 Prozent der Lohnsumme für nachhaltige Lohnmaßnahmen vereinbart: 0,8 Prozent für generelle Lohnerhöhungen sowie 0,7 Prozent für individuelle Lohnmßnahmen. Als zusätzlichen Beitrag an die höheren Lebenshaltungskosten im Jahr 2024 erhalten die Mitarbeitenden im Januar 2025 eine Einmalprämie (bei einem Pensum von 50 Prozent oder mehr CHF 500.–). Diese entspricht 0,5 Prozent der Lohnsumme. Die beschlossenen Maßnahmen berücksichtigen die Teuerungssituation ebenso wie die finanzielle Lage der SBB.

Per 01.05.2025 setzt die SBB folgende Lohnmaßnahmen um:

  1. Generelle Lohnerhöhungen von 0,8 Prozent
  2. Mittel für individuelle Lohnmaßnahmen gemäß Lohnsystem im Umfang von insgesamt 0,7 Prozent
  3. Einmalprämie je Mitarbeitender als Beitrag an die höheren Lebenshaltungskosten im Jahr 2024 im Umfang von 0,5 Prozent:
    • Arbeitspensum 50 Prozent oder höher: CHF 500.–
    • Arbeitspensum unter 50 Prozent: CHF 250.–

Die Einmalprämie wird mit dem Januarlohn 2025 ausbezahlt.

[AT] 4,1 % mehr Lohn für Eisenbahner

Auf eine Erhöhung der KV- und IST-Gehälter ab 01.12.2024 um 4,1 % für die rund 55.000 Bediensteten bei den österreichischen Eisenbahnunternehmen haben sich in der vierten Verhandlungsrunde der Fachverband Schienenbahnen in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) und der Fachbereich Eisenbahn in der Gewerkschaft vida vorbehaltlich geeinigt.

Ebenfalls um diesen Prozentsatz werden die valorisierbaren Nebenbezüge angepasst. Die Einkommen für die technischen Lehrberufe werden zukünftig 1.010 EUR ab dem ersten Lehrjahr betragen. Die den Verhandlungen zugrundeliegende rollierende Inflation beträgt 3,5 %. Die Laufzeit des KV-Abkommens beträgt 12 Monate.

Die beiden Verhandlungsleiter Gerhard Tauchner, Vorsitzender des vida-Fachbereichs Eisenbahn, und Thomas Scheiber, Fachverbandsvorsitzender der Schienenbahnen in der WKÖ, zeigten sich mit der Einigung zufrieden.