[NL] Erster RCG-Zug in Eigentraktion

Die neue niederländische Carrier-Tochter der ÖBB Rail Cargo Group (RCG) hat ihren ersten internationalen Zug innerhalb der RCG abgewickelt. Dabei handelt es sich um den seit Januar 2024 bis Rotterdam verlängerten Zug Linz – Duisburg mit vier wöchentlichen Umläufen.

Bislang übernahm KombiRail Europe (KRE) den Zuglauf westlich von Duisburg. Neu fährt Rail Cargo Carrier – Benelux über die deutsche Grenze hinaus bis Rheinhausen. Ab dort übernimmt der deutsche Carrier der RCG bis Passau. CargoServ wickelt im Auftrag der RCG die restliche Strecke nach Linz ab.

ÖBB 1293 192 "Linz shuttle" - Rotterdam

[AT] Änderungen im Aufsichtsrat der ÖBB

Brigitte Ederer hat per 03.10.2024 den Vorsitz des Aufsichtsrates der ÖBB Holding übernommen. Das wurde am gleichen Tag in einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung beschlossen. Sie folgt damit auf Andrea Reithmayer, die ihr Mandat am vergangenen Sonntag niedergelegt hat. Ederer war zwischen 2014 und 2018 bereits Vorsitzende des Aufsichtsrats der ÖBB, seit 2020 ist sie einfaches Mitglied.

Ederer startete ihre Karriere nach dem Studium der Volkswirtschaft in der wirtschaftswissenschaftlichen Abteilung der Arbeiterkammer Wien. Sie hatte danach wesentliche politische Ämter inne, so war sie Europa-Staatssekretärin und verantwortlich für den Beitritt Österreichs zur Europäischen Union. 2000 wechselte sie in den Vorstand der Siemens AG Österreich, deren Generaldirektorin sie zwischen 2006 und 2014 war. 2010 wurde sie in den Konzernvorstand der Siemens AG berufen, den sie 2013 verließ.

Neu in den Aufsichtsrat bestellt wurde Cornelia Breuß, Leiterin der Sektion Mobilität im Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie. Sie war im Ministerium hauptverantwortlich für die Einführung des KlimaTickets zuständig und in verschiedenen Bereichen des ÖBB Konzerns tätig, zuletzt als Prokuristin und Leiterin des Stabs Kommunikation in der ÖBB-Infrastruktur AG.

Andrea Reithmayer bleibt dem ÖBB Konzern erhalten und wird künftig eine Managementfunktion im Bereich Immobilien in der ÖBB Infra übernehmen. Die studierte Juristin war zwischen 1991 und 2006 in verschiedenen Managementpositionen im Austria Research Center tätig, zuletzt als Leiterin der Konzernfinanzen. Zwischen 2007 und 2008 baute sie für die Montanuniversität in Leoben eine Infrastrukturgesellschaft auf. 2008 wechselte sie an die Universität für Bodenkultur in Wien, deren Vize-Rektorin sie bis 2020 war. In dieser Funktion war die Tullnerin auch für die Standortentwicklung, den Ausbau und die Modernisierung zahlreicher Universitätsgebäude der BOKU verantwortlich, bevor sie ab Juni 2020 den Vorsitz des Aufsichtsrates der ÖBB Holding, sowie den stellvertretenden Vorsitz in der ÖBB Personenverkehr sowie Rail Cargo einnahm.

Der neue Aufsichtsrat der ÖBB-Holding AG:

  • Brigitte Ederer (Vorsitzende)
  • Kurt Weinberger (1. Stellvertreter)
  • Herbert Kasser (2. Stellvertreter)
  • Elfriede Baumann
  • Cornelia Breuß
  • Markus Himmelbauer
  • Angela Köppl
  • Cattina Leitner

Vom Betriebsrat sind Roman Hebenstreit (3. Stellvertreter), Gerhard Siegl, Olivia Janisch und Andreas Martinsich entsendet.

Elfriede Baumann wurde heute auch in den Aufsichtsrat der ÖBB-Personenverkehr AG nominiert, Angela Köppl in den Aufsichtsrat der Rail Cargo Austria AG.

[PL] PKP fährt für Enea Wytwarzanie

Die Enea Wytwarzanie Sp. z o.o. hat im Amtsblatt der Europäischen Union die Vergabe von Kohletransporten an die PKP CARGO S.A. bekannt gegeben (598557-2024).

Die Kraftwerkskohle wird vom Steinkohleproduzenten Lubelski Węgiel „Bogdanka“ S.A. zum Kraftwerk Świerże Górne von Enea Wytwarzanie gefahren. Vergeben wurden drei Losen zu je 3 Mio. Tonnen im Gesamtwert von 138.397.000,00 PLN (32 Mio. EUR) im Zeitraum 01.10.2024 bis 31.03.2026.

Es gingen je nach Los drei bis fünf Teilnahmeanträge ein. Nicht erfolgreiche Bieter waren CD Cargo Poland Sp. z o.o., DB Cargo Polska S.A., Inter Cargo Sp. z o.o. und Freightliner PL Sp. z o.o.

[RO] Dieselloks für Banat Green Energy

Die Varianten der „bunten Krabbenkutter“ des Typs Electroputere 060Da reißt nicht ab: Seit Juli 2024 bereichert die in Blau gehaltene 60-1251 das rumänische Bahngeschehen. Die ehemalige Staatsbahnlok ist Eigentum des Handels- und Vermietunternehmens Banat Green Energy von Sorin Liubimirescu und aktuell an Express Forwarding (EXFO) vermietet. Dem Vernehmen nach plant der Unternehmer die Beschaffung von weiteren Loks zur Vermietung.

DA 1251 Banat Green Energy

[DE] VR: Duscha statt Beckmann

Nur kurz währte das Engagement von Michael Beckmann bei Vossloh Rolling Stock. Dort war der Manager im Januar 2024 als Vice President Service angetreten, aber im Juli schon wieder ausgeschieden. Neu übernimmt Beckmann seit August 2024 die Position als Head of Maintenance beim Arriva Denmark-Nachfolger GoCollective und ist Advisory Board Member bei Orban Consulting und KP Consulting ApS.

Martin Duscha, bisheriger Leiter des ECM IMATEQ Service, hat die Position des Director Service bis Vossloh Rolling Stock übernommen.

[HU] Bau der Zalaszentiván-Kurve ausgeschrieben

Die Győr-Sopron-Ebenfurti Vasút Zártkörűen Működő Részvénytársaság (GYSEV Zrt.) hat mit Veröffentlichungsdatum 16.09.2024 den Bau einer für den Güterverkehr wichtigen Verbindungskurve bei Zalaszentiván europaweit ausgeschrieben (https://ted.europa.eu/en/notice/-/detail/555049-2024). Sie ist Teil des Nord-Süd-Schienengüterverkehrskorridors 11 „Amber“.

Grafik: RFC Amber

Güterzüge müssen auf der Strecke Szombathely [HU] – Hodoš [SI] bislang im Bahnhof Zalaszentiván die Fahrtrichtung ändern, was zusätzliche Fahrzeit und separates Rangierpersonal erfordert. Außerdem können auch Personenzüge, die zwischen Szombathely und Zalaegerszeg verkehren, die Kreisstadt Zala nur durch Richtungswechsel erreichen.

https://openrailwaymap.org/?style=standard&lat=46.88814922592067&lon=16.898410320281982&zoom=15

Bereits vor zehn Jahren begann die GYSEV mit den Vorbereitungsarbeiten für das Projekt. Die Ausschreibung mit einer geschätzten Baudauer von 840 Tagen (d. h. zwei Jahre und vier Monate) umfasst folgende Maßnahmen:

  • Bau von ca. 1.500 m neuer, eingleisiger Eisenbahnstrecke
  • Sanierung der bestehenden Bahnstrecke auf ca. 570 m Länge auf den Linien 17 und 25
  • Anlage von sechs Weichen
  • Umbau/Bau einer Oberleitung (25 kV 50 Hz; AC) auf ca. zweieinhalb Kilometern
  • Umbau eines elektronischen Stellwerks am Bahnhof Zalaszentiván
  • Bau eines neuen Personenbahnsteigs (künftiger Hp Szentivánvölgy) mit einer Nutzlänge von 160 m und einer Höhe von 55 cm
  • Bau- und Umbauarbeiten an drei Bahnübergängen
  • Verlegung einer Straße auf einer Länge von ca. 405 m
  • Bau eines P+R-Parkplatzes für sechs Autos

Die Frist für den Eingang der Angebote ist der 31.10.2024 – 10:00:00 (UTC+2). Das Auftragsvergabeprojekt wird ganz oder teilweise aus dem EU-Förderprogramm Fazilität „Connecting Europe“ (CEF) (2021/2027) finanziert und eignet sich auch für kleine und mittlere Unternehmen.

[EU] Agrar: Bunge und Viterra fusionieren

Die zwei großen Agrarhandelsunternehmen, die US-amerikanische Bunge und die niederländische Viterra, planen bereits seit Juni 2023, zu fusionieren. Wie die Europäische Kommission am 01.08.2024 mitteilte hat sie dem Vorhaben unter Auflagen zugestimmt. Mit dem Zusammenschluss wollen die Unternehmen besser mit den beiden größten Agrarhändlern Archer-Daniels-Midland (ADM) und Cargill konkurrieren können.

Offiziell wurde kein Kaufpreis genannt, jedoch beziffert Glencore im Halbjahresfinanzbericht genau den Erlös, den der Verkauf von 50 Prozent der Anteile an Viterra an Bunge bringen soll: 1 Mrd. US-Dollar (916 Mio. EUR) in bar zuzüglich eines Pakets an Bunge-Aktien im Wert von 3,1 Mrd. US-Dollar (2,8 Mrd. EUR).

Bunge und Viterra hatten im Vorfeld der Entscheidung der EU-Kommission angeboten, das gesamte Ölsaatengeschäft von Viterra in Ungarn und Polen sowie einige damit zusammenhängende Logistik-Vermögenswerte zu verkaufen. Die Brüsseler Wettbewerbshüter erklären, dass dadurch ihre Bedenken hinsichtlich der Fusion ausgeräumt würden.

[DE] 750 Mio. EUR für Schienen und Straßen in der Lausitz

Das Bund-Länder-Koordinierungsgremium (BLKG) für den Strukturwandel in den Braunkohleregionen hat ein weiteres wichtiges Investitionspaket zum Ausbau von acht Schienen- und einem Straßenvorhaben auf den Weg gebracht. Mit dem heutigen gemeinsamen Beschluss werden Investitionsmittel von über 750 Mio. EUR freigegeben. In dem Gremium sind die Bundesregierung sowie die Regierungen der Länder Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Sachsen-Anhalt vertreten.

Das Investitionspaket sichert die Ausfinanzierung bereits beschlossener Projekte und ermöglicht die Aufnahme von vier neuen Maßnahmen, die durch das Investitionsgesetz Kohleregionen (InvKG) finanziert werden. Zu den neuen Maßnahmen zählen:

  • der Ausbau des Bahnhofs Eisenhüttenstadt
  • der Ausbau des Bahnhofs Bischdorf
  • der Ausbau des Bahnhofs Cottbus
  • die Elektrifizierung der Strecke Guben – Grünberg/Zielona Góra, Polen)

Folgende bereits beschlossene und zum Teil bereits in Umsetzung befindliche Projekte erhalten zusätzliche Mittel:

  • der Neubau der Ortsumfahrung Cottbus (2. Bauabschnitt)
  • der Ausbau der Strecke Lübbenau – Cottbus
  • der Ausbau des Knotens Ruhland
  • der Ausbau der Strecke Cottbus – Forst
  • der Ausbau der Strecke Leipzig – Falkenberg – Cottbus

Neue Maßnahmen:

  • Am Bahnhof Eisenhüttenstadt sollen die Abstellkapazitäten für den Schienenpersonennahverkehr auf dem Korridor Frankfurt (Oder) – Cottbus im Zusammenhang mit der Vergabe der VBB-Verkehrsnetze Netz Elbe-Spree und Lausitz (Angebotsausweitung) erhöht werden.
  • Am Bahnhof Cottbus sollen im Bereich Cottbus Nord zusätzliche Gleise für den Güterverkehr errichtet werden.
  • Am Bahnhof Bischdorf sollen 740 m-Züge des SGV auf der Relation Berlin – Senftenberg im Tageszeitraum ermöglicht werden. Des Weiteren erfolgt die Anpassung der Schieneninfrastruktur an bestehende Kundenbedürfnisse.
  • Die Strecke Guben – Grünberg/Zielona Góra. Schaffung von Voraussetzungen in Deutschland für den elektrischen grenzüberschreitenden Verkehr nach Polen, Vermeiden von Umspannen.

    Aufstockung bereits beschlossener Maßnahmen:
  • Die Strecke Lübbenau – Cottbus wird zweigleisig ausgebaut. Dies macht auch eine Anpassung der an der Strecke liegenden Haltepunkte an die neuen Anforderungen notwendig. Zudem soll die Geschwindigkeit im Ausfahrbereich des Bahnhofs Cottbus auf 80 km/h sowie die Blockabstände verdichtet werden um mehr Flexibilität im Fahrplan zu erhalten.
  • Am Knoten Ruhland sind u.a. die Elektrifizierung des Anschlussgleises vom Bahnhof Ruhland zum Bahnhof Lauchhammer Ost sowie der Neubau der elektrifizierten Verbindungskurve Bahnhof Lauchhammer Ost – Brieske/Senftenberg vorgesehen. Dies soll eine Reisezeitverkürzung sowie eine Anbindung an den Fernverkehr im Knoten Dresden Richtung Hof, München sowie Tschechien und die Schaffung von Kapazitäten für Mehrverkehre ermöglichen.
  • Die Strecke Cottbus – Forst soll elektrifiziert und somit die Grundlage für die Durchbindung von elektrischen SPNV-Zügen geschaffen werden. Die Strecke soll außerdem hinsichtlich der Kapazitäten und qualitativ verbessert werden, um den Schienengüterverkehr aus und in die Region um Cottbus auszubauen.
  • Bei der Strecke Leipzig – Falkenberg – Cottbus soll u.a. die Streckengeschwindigkeit auf bis zu 160 km/h erhöht sowie die Anbindung an den Fernverkehrsknoten Leipzig verbessert werden. Zusätzlich ist die Schaffung moderner Verkehrsstationen sowie die Errichtung eines modernen Stellwerkes in Eichow vorgesehen.
  • Straßeninfrastrukturmaßnahme B 97/ B 168 OU Cottbus

    Das zugrundeliegende Investitionsgesetz Kohleregionen (InvKG) ist seit August 2020 in Kraft und sieht insgesamt Strukturfördermittel bis zu 41,09 Milliarden Euro bis zum Jahr 2038 vor. Das Land Brandenburg erhält hiervon insgesamt 10,32 Milliarden Euro. Die Mittel dienen der Bewältigung des Strukturwandels und der Sicherung der Beschäftigung im Zuge des Ausstiegs aus dem Braunkohleabbau und der Verstromung von Braunkohle.
    Durch die Schaffung einer guten Verkehrsinfrastruktur wird ein entscheidender Standortfaktor des Landes Brandenburgs weiter gestärkt. Der gefasste Beschluss wurde ermöglicht durch einen engen fachlichen Austausch der Bundesministerien für Digitales und Verkehr (BMDV), Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und der Finanzen (BMF) sowie der Staatskanzlei Brandenburg, dem Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung (MIL) des Landes Brandenburg und der DB InfraGO AG.

[AT/SI] Tailwind Intermodal als Operator gestartet

Tailwind Intermodal hat im September 2024 das Operating von Intermodalzügen zwischen dem slowenischen Adriahafen Koper und dem Cargo Center Graz (CCG) aufgenommen. Pro Woche absolviert der in Anlehnung an das steirische Landeswappen „Panther Shuttle“ getaufte Zug fünf Rundläufe, Traktionspartner sind die LTE Group / Adria Transport. Der erste Zug traf am 03.09.2024 in der Steiermark ein. Die Leistungen substituieren die seit 2011 vom CCG mit LTE / Adria Transport gefahrenen Zug „AdriaSTAR“.

Das Tochterunternehmen der Lidl Stiftung agiert als unabhängiger Bahn-Operator auf dieser Strecke und bietet am Güterterminal Graz mit eigenen Zugmaschinen und Chassis auch das Terminal-Trucking an. Es ist Schwesterunternehmen der Reederei Tailwind Shipping Lines, die den Adriahafen Koper anläuft.

Geschäftsführer der im Februar 2023 gegründeten Tailwind Intermodal GmbH ist seit März 2024 Christian Steindl. Der Manager war zuvor u.a. von Juli 2014 bis Juni 2023 Geschäftsführer des Cargo Center Graz.

Christian Steindl, Geschäftsführer Tailwind Intermodal, und Anita Roj, Teamleiterin Logistik Tailwind Intermodal am Terminal Graz Süd. Foto: Tailwind Intermodal

[PL] MTB-Tricks auf fahrendem Zug

In Polen hat Dawid Godziek einen 220 m langen MTB-Parcours auf fahrenden Güterwaggons absolviert. Der amtierende Slopestyle World Champion war somit der erste Mensch, der mit einem Fahrrad auf einem fahrenden Zug fährt, zwischen den zehn Waggons hin- und herspringt und währenddessen Mountainbike-Tricks vorführt. Vermarktet wurde der Stunt als „Red Bull Bike Express“.