Der US-amerikanische Konzern Greenbrier schließt das Waggonwerk in Arad. Vorausgegangen waren Berichte im Herbst 2024, nach denen der Ausgang der Wahlen auch Einfluss auf das Engagement von US-amerikanischen Unternehmen in Rumänien haben könnte.
Greenbrier beschäftigt in Arad 800 Mitarbeiter und besitzt in Rumänien außerdem Werke in Drobeta Turnu Severin (MEVA) und Caracal (ROMVAG) mit weiteren 1.400 Mitarbeitern. Diese beiden Standorte sollen jedoch erhalten und ausgebaut werden. Als Grund für die Schließung gab Greenbrier „schwierige und sich beschleunigende Herausforderungen auf dem lokalen Markt“ an. Dazu gehören auch steigende Betriebskosten im Vergleich zu anderen Fabriken, aber auch logistische Einschränkungen im Zusammenhang mit dem Alter der Anlage und der städtischen Umgebung, so das Unternehmen.
Der Vorläufer des heutigen Werkes war die 1891 gegründete Fabrica de Mașini, Vagoane și Turnătorie de Fier (Maschinen-, Waggon- und Eisengießereifabrik Aktiengesellschaft) „Johann Weitzer“ in Arad. Wurden zunächst auch in kleinem Stil Dampfloks gefertigt erfolgte 1920 die Spezialisierung auf Waggons. Im Folgejahr übernahm man Vermögenswerte des Automobilherstellers „Marta“ aus Arad – das Unternehmen Uzina de Vagoane Astra Arad entstand. Nach mehreren Umfirmierungen trug das Werk ab 1989 wieder den ursprünglichen Namen – damals hatte man 16.000 Mitarbeiter. Im September 1998 erfolgte die Aufspaltung in die beiden Unternehmen Astra Vagoane Călători SA (für Personen-) und Astra Vagoane Arad SA (für Güterwagen), wobei letztere an den US-amerikanischen Konzern Trinity Industries veräußert wurde. 2002 übernahm die von Cristian Burci kontrollierte International Railway Systems (IRS) unter anderem das Werk in Arad, musste aber 2012 Insolvenz anmelden. Käufer der nun als Astra Rail Industries (ARI) firmierenden Gruppe war der deutsche Investor Thomas Manns für 30 Mio. EUR. Dieser vereinbarte 2016 mit Greenbrier die Gründung eines Joint Ventures, wobei Greenbrier seine drei Werke in Plen einbrachte. Der US-Konzern zahlte 60 Mio. EUR für den 75 %-Anteil an der Greenbrier-Astra Rail B.V. („Greenbrier Europe“) mit Sitz in Amsterdam.
Die MSC-Tochter MEDWAY beginnt die Expansion nach Frankreich. Als dortigen Direktor hat das Unternehmen Landry Eymard gewinnen können, der langjährig für Fret SNCF, Forwardis und zuletzt seit März 2023 als Leiter der Bahntransporte in Frankreich bei A. P. Møller-Mærsk aktiv war.
EVM Rail hat operativen Hauptsitz verlegt: Statt zuvor Via Della Scienza, 17 in Verona gilt neu die Via Sommacampagna 63H in der Nähe des Güterverkehrszentrums Verona Quadrante Europa.
Die RDC-Gruppe hat die Leitstelle der Gruppe am Standort Niebüll zentralisiert. Dort erfolgt seit April 2025 die Betreuung der Verkehre von Norddeutscher Eisenbahn Niebüll (neg), BTE BahnTouristikExpress und RDC AUTOZUG Sylt.
Obwohl die in den offiziellen Publikationen als Basis der ursprünglichen Meldung vom 31.03.2025 verwendete Begrifflichkeit „ogłoszenie upadłości“ oft mit „Insolvenzerklärung“ übersetzt wird, ist es nach Auskunft von Fachkreisen wichtig zu beachten, dass dies im polnischen Rechtsverfahren nicht automatisch eine tatsächliche Insolvenz bedeutet. Nach polnischem Recht ist es aufgrund gesetzlicher Unvollkommenheiten möglich – und in vielen Umstrukturierungsverfahren sogar üblich –, sowohl einen Umstrukturierungs- als auch einen Insolvenzantrag gleichzeitig zu stellen.
Ecco Rail verfolgt nach eigener Aussage kein Insolvenzverfahren, sondern den Weg der Umstrukturierung. Daher ist die Bezeichnung von Ecco Rail Polska als „bankrott“ oder „insolvent“ sowohl in rechtlicher als auch in geschäftlicher Hinsicht irreführend und ungenau.
Kamil Duda als Board Member der Privatbahn gab zudem bekannt: „Ecco Rail Polska hat keine Insolvenz angemeldet. Wir befinden uns in einem formellen Restrukturierungsprozess als strategische Reaktion auf die umfassendere Industriekrise in Europa – unter anderem bedingt durch den eingeschränkten Zugang zu erschwinglicher Energie und den zunehmenden Regulierungsdruck auf energieintensive Branchen. Das Unternehmen ist weiterhin voll betriebsfähig, und der Restrukturierungsprozess erfolgt in voller Übereinstimmung mit polnischem und EU-Recht.“
Die polnische Güterbahn Ecco Rail Sp. z o.o. mit Sitz in Katowice hat am 25.03.2025 den Antrag auf Restrukturierung (KA1K/GU/409/2025) eingereicht. Das Unternehmen steht im mehrheitlichen Eigentum von Bronisław Płata und Krzysztof Rybus.
Die seit Januar 2013 aktive Ecco Rail steht übrigens trotz Namensgleichheit schon acht Jahre nicht mehr im Zusammenhang mit ecco-rail bzw. ecco rail in Österreich, Deutschland und Ungarn.
Die Güterbahn FRACHTbahn Traktion GmbH will weiter wachsen und finanziert den Kurs durch ein weitergehendes Commitment des Managements.
So hat der Ende 2023 eingestiegene Investor PWT Beteiligungs GmbH seine Anteile Mitte Februar 2025 wieder veräußert. Käufer war die ABSOLUTE RAIL aus Bratislava, deren Inhaber Reinhard Bamberger auch wieder Geschäftsführer der FRACHTbahn und nun auch deren größter Gesellschafter ist.
Die aktuellen Gesellschafteranteile der Güterbahn verteilen sich wie folgt:
74 % LogInVest Holding GmbH (diese wiederum 71 % ABSOLUTE RAIL, a.s., 19 % Klima Holding GmbH, 5 % FRACHTbahn-Geschäftsführer Volker Kohl sowie 5 % -Prokurist Manuel Heindl)
Nach Auskunft der Güterbahn ist der Anteilswechsel eine Folge der Überschwemmung auf der Westbahn-Strecke in Österreich im September 2024. Der Produktionsausfall und in der Folge die Einschränkungen in der Produktionsleistung über mehrere Wochen hinweg führten zu einem kurzfristigen Finanzierungsbedarf. Das Management konnte die Situation aus eigener Kraft stemmen, somit ergab sich die Möglichkeit einer Bereinigung auf Eigentümerebene.
Achse Deutschland Ost-West: Bislang sind dies vor allem Verkehre zwischen Sachsen/Sachsen-Anhalt und dem Ruhrgebiet bzw. Rheinland-Pfalz. Hinzu kommt im zweiten Quartal 2025 ein Verkehrsangebot ab den deutsch-polnischen Grenzen inklusive Anbindung von/nach Frankreich.
Verkehrsgebiete und Achsen der FRACHTbahn- Grafik: FRACHTbahn
Die Deutsche Bahn (DB) h das Geschäftsjahr 2024 mit einem operativen Verlust (EBIT, bereinigt) in Höhe von minus 333 Millionen Euro abgeschlossen. Im Vergleich zum Vorjahr konnte der Verlust auch aufgrund von Ausgleichszahlungen des Bundes für Instandhaltungsmaßnahmen in der Infrastruktur um rund 1,8 Milliarden Euro deutlich verringert werden. Das Jahresergebnis nach Zinsen und Ertragssteuern betrug minus 1,8 Milliarden Euro (2023: -2,7 Milliarden Euro). Der Umsatz lag mit 26,2 Milliarden Euro (plus 0,4 Prozent) auf Vorjahresniveau.
Alle Zahlen zum Geschäftsjahr 2024 beziehen sich auf die DB ohne die vor dem Verkauf stehende Logistik-Tochter DB Schenker und die im Mai 2024 veräußerte europäische Nahverkehrstochter DB Arriva.
Die wirtschaftliche Entwicklung des DB-Konzerns wurde 2024 vor allem durch den schlechten Zustand der Infrastruktur geprägt. Die betriebliche Qualität mit einer Pünktlichkeit im Fernverkehr von 62,5 Prozent (2023: 64,0 Prozent) führte zu zusätzlichen Ergebnisbelastungen. Negativ ausgewirkt haben sich auch die Streiks der Lokführergewerkschaft GDL im ersten Quartal 2024 sowie insbesondere im Schienengüterverkehr die schwache Konjunktur. Rund 1,9 Milliarden Reisende nutzten 2024 die Züge der DB – ein Plus von 1,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Verkehrsleistung im Schienenpersonenverkehr stieg um 2,1 Prozent auf rund 85 Milliarden Personenkilometer, getrieben durch das Deutschlandticket im Regionalverkehr.
Seit der zweiten Jahreshälfte 2024 setzt die DB das Gesamtprogramm S3 zur strukturellen Sanierung von Infrastruktur, Betrieb und Wirtschaftlichkeit bis 2027 um, mit dem Ziel, die Leistungsfähigkeit der Schiene wiederherzustellen, das Kundenerlebnis deutlich zu verbessern und wieder schwarze Zahlen zu schreiben.
Auf Basis der deutlich erhöhten Bundesmittel hat die DB 2024 die Rekordsumme von rund 18,2 Milliarden Euro investiert, hauptsächlich in die Infrastruktur. Die eigenfinanzierten Netto-Investitionen im Systemverbund Bahn stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 11,3 Prozent auf insgesamt 5,9 Milliarden Euro.
Die Betriebsleistung auf dem deutschen Streckennetz ist vor allem wegen der massiven Bautätigkeit leicht um 1,3 Prozent auf 1,1 Milliarden Trassenkilometer gesunken. Der Umsatz der InfraGO stieg gegenüber dem Vorjahr leicht um 4 Prozent auf rund 8,1 Milliarden Euro. Aufgrund höherer Bundesmittel ist das bereinigte EBIT 2024 mit 226 Millionen Euro wieder positiv (2023: rund -1,2 Milliarden Euro).
Im Fernverkehr führte die niedrigere Pünktlichkeit, verursacht durch die störanfällige Infrastruktur, baubedingte Einschränkungen und Streiks im Vergleich zum Vorjahr zu 3 Prozent weniger Verkehrsleistung (44,1 Milliarden Personenkilometer). Der Umsatz sank gegenüber dem Vorjahr um rund 50 Millionen Euro. Der operative Verlust stieg trotz Gegenmaßnahmen im Vergleich zu 2023 von minus 43 auf minus 96 Millionen Euro. Die Fernverkehrsflotte wurde 2024 weiter modernisiert, unter anderem mit der Auslieferung der letzten von insgesamt 137 neuen ICE 4-Zügen. Die Kundenzufriedenheit konnte trotz der schwierigen betrieblichen Bedingungen stabil gehalten werden.
Bei DB Regio hat sich die wirtschaftliche Lage deutlich verbessert. Die Verkehrsleistung stieg auch dank des Deutschlandtickets um 7,7 Prozent auf 46,9 Milliarden Personenkilometer. Der Umsatz wuchs um 5,9 Prozent. Beim operativen Ergebnis schrieb DB Regio 2024 mit 108 Millionen Euro nach einem Verlust im Vorjahr wieder einen deutlichen Gewinn.
DB Cargo setzte 2024 die umfassende Transformation fort. Belastend wirkten konjunkturbedingte Nachfragerückgänge aus energieintensiv produzierenden Branchen wie der Automobil- und Stahlindustrie sowie bei intermodalen Verkehren. DB Cargo beförderte 2024 rund 180 Millionen Tonnen Güter. Das sind 9 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Verkehrsleistung sank um 7,9 Prozent auf rund 68,5 Millionen Tonnenkilometer. Der Umsatz bei DB Cargo fiel 2024 um 3,2 Prozent niedriger aus als im Vorjahr.
Durch die Sanierungsmaßnahmen verbesserte DB Cargo das bereinigte EBIT um 140 Millionen Euro deutlich, blieb aber mit einem operativen Verlust von 357 Millionen Euro weiter wirtschaftlich stark unter Druck. Nachdem die EU-Kommission im November 2024 das Beihilfeverfahren gegen die Bundesrepublik Deutschland zur DB Cargo AG unter Auflagen beendet hat, muss die Güterbahn der DB bis Ende 2026 profitabel werden.
Die Netto-Finanzschulden der DB sind per 31. Dezember 2024 im Vergleich zum Vorjahresende um 1,4 Milliarden Euro auf 32,6 Milliarden Euro gesunken. Mit dem Verkauf von DB Arriva und DB Schenker konzentriert sich die DB auf ihr Kerngeschäft in Deutschland. Die Anzahl der Beteiligungen wird damit im Vergleich zu 2023 um über 60 Prozent reduziert.
Mit kurz- und mittelfristigen Gegensteuerungsmaßnahmen konnte die DB 2024 über eine Ausgabensteuerung 300 Millionen Euro Sachaufwand einsparen. Zusätzlich wurde der Personalbestand in den Bereichen Vertrieb und Verwaltung um rund 1.000 Beschäftigte verringert. Bis Ende 2027 soll die Zahl der Mitarbeitenden im Vergleich zu 2024 vor allem in der Verwaltung um rund 10.000 gesenkt werden.
Beim Umsatz rechnet die DB 2025 mit einem Anstieg auf mehr als 27 Milliarden Euro. Beim operativen Ergebnis (EBIT, bereinigt) erwartet der DB-Konzern die Rückkehr in die Gewinnzone. Die Netto-Finanzschulden sollen auf 26 bis 28 Milliarden Euro sinken.
Alle Prognosen sind unter anderem abhängig von der sehr unsicheren geopolitischen Lage und dem Zufluss von Bundesmitteln, insbesondere auch für Instandhaltungsmaßnahmen in der Schieneninfrastruktur.
Von links nach rechts: Dr. Levin Holle, Vorstand Finanzen und Logistik DB AG, Dr. Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender DB AG und Nicole Mommsen, Leiterin Kommunikation und Marketing DB AG. Foto: DB / Volker Emersleben
Das neue Leasingunternehmen OnTrain hat 170 Mio. EUR Fremdkapital für die Beschaffung von neuen Lokomotiven aufgetan. Die Finanzierungsstruktur umfasst Laufzeitdarlehen in Euro (EUR) und polnischen Zloty (PLN), die einen erheblichen Teil des Gesamtkaufpreises der Lokomotiven abdecken. Darüber hinaus hat sich OnTrain eine Kreditlinie in Höhe von 25 Millionen PLN gesichert, um die mit der Investition verbundene Mehrwertsteuer zu finanzieren. Die Finanzierung wurde von einem Konsortium führender polnischer Banken bereitgestellt: Powszechna Kasa Oszczędności Bank Polski S.A., Bank Gospodarstwa Krajowego und Bank Polska Kasa Opieki S.A., die als Finanzagent und Sicherheitenagent fungierten.
Die FRACHTbahn Traktion GmbH hat bereits am 25.01.2025 neue Büroräumlichkeiten bezogen: Statt in der Lehrbachgasse 13 residiert man nun nicht weit im EURO PLAZA 2E in der Technologiestraße 10, 1120 Wien.