[RO] „Letzte Fahrt“ von CFR Marfă im März 2025

Auf den Ende Oktober 2024 in Bukarest stattgefundenen „Eisenbahntagen 2024“ erklärte der Generaldirektor von CFR Marfă, Daniel Apostolache, dass CFR Marfă in Konkurs und Liquidation gehen wird, sobald das Carpatica Feroviar alle erforderlichen Genehmigungen erhält, um Eisenbahnbetreiber zu werden. Dies wird höchstwahrscheinlich im März 2025 geschehen, wenn der Vergleich mit den Gläubigern, in dem sich CFR Marfă seit Jahren befindet, ausläuft. CFR Marfă wird ab diesem Zeitpunkt keine Transportleistungen mehr erbringen.

Carpatica Feroviar wird 200 Lokomotiven und 6.500 Wagen von CFR Marfă übernehmen. Die Gebühren dafür sollen direkt auf die Konten der Nationalen Agentur für Finanzverwaltung (Agenția Națională de Administrare Fiscală; ANAF) überwiesen werden, um die Schulden gegenüber dem Staat zu begleichen. Außerdem wird das neue Unternehmen für die Reparatur der Lokomotiven sechs der acht Instandhaltungsstandorte von der C.F.R. IRLU S.A. übernehmen.

Grafik: CFR Marfă

[BG] 20 Jahre Bulgarian Railway Company

Die Privatbahn Bulgarian Railway Company (BRC) feiert im November 2024 ihr 20-jähriges Bestehen. Sie wurde 2004 als Joint Venture der rumänischen Grampet Group und des Chemieunternehmens Agropolychim gegründet und ist seit 2006 als erste Privatbahn Bulgariens im open-access tätig. 2023 transportierte das Unternehmen 0,79 Mio. t und absolvierte 209,5 Mio. tkm.

Grafik: Grampet

[DE] 25 Jahre TX Logistik

Die TX Logistik AG beging jüngst das 25-jährige Jubiläum. Zunächst von fünf Führungskräften aus der Logistikbranche unter dem Projekttitel „Team X“ (TX) gegründet stieg die italienische Staatsbahn zunächst 2003 mit 15 % ein und erhöhte zwei Jahre später auf 51 %. Nach fast zwölf Jahren verkauften die TX Logistik-Gründer Frank O. Blochmann (32,87 %), Burkhard Bräkling (1,06 %), Werner Nies (5,02 %), Kurt Pelster (5,03 %) und Raimund Stüer (5,02 %) ihre noch verbleibenden Gesellschafteranteile im Frühjahr 2011 an Trenitalia. Seit 2017 ist TX Logistik eine 100 %-Tochter von Mercitalia Rail bzw. Mercitalia Logistics.

Grafik: TX Logistik

[CH] DB Cargo bei Hupac raus?

Die Schweizer Bundesbahnen SBB plant dem Vernehmen nach eine Aufstockung ihres Anteils am Intermodalanbieter Hupac und will die bislang von der DB gehaltenen Anteile (4,15 %) übernehmen. Brancheninsider werteten das als „Bekenntnis der Staatsbahn zum strategischen Wert der Hupac“.

Die SBB würde somit 28 %-Gesellschafter bei der Hupac AG – 72 % halten über 90 Logistikunternehmen. Mit der 72-28-Aufteilung will Hupac „Marktnähe und Unabhängigkeit von den Bahnen gewährleisten“.

„Die Beteiligung ermöglicht es den SBB, im Kombinierten Verkehr eng mit Hupac zusammenzuarbeiten und Synergien im Güterverkehr zu nutzen. Wir glauben an
die Verlagerung von der Straße auf die Schiene und wollen unser Engagement deshalb stärken“, so die SBB gegenüber Rail Business.

SBB und Hupac sind zudem seit 2010 zu 75 % bzw. 25 % an dem Joint Venture SBB Cargo International AG beteiligt. SBB, Hupac und BLS sind zudem zu gleichen Teilen Aktionäre des RoLa-Operateurs RAlpin.

[RS] Güterbahnen in Serbien 2023

Die Rangliste der Schienengüterverkehrsunternehmen in Serbien im Jahr 2023 basiert auf den Umsatzzahlen. Anhand der Übersicht ist ersichtlich, dass die staatliche Srbija Kargo die meisten Einnahmen erzielte, jedoch mit dem höchsten negativen Ergebnis (Vorjahreswerte in Klammern):

1. Srbija Kargo: 12.452 (7.890) Mio. RSD Umsatz, -1.671 (-1.432) Mio. RSD Verlust, 2089 (2191) Mitarbeiter

2. Trans Cargo Logistic: 7.768 (9.730) Mio. RSD Umsatz, 54 (70) Mio. RSD Gewinn, 56 (54) Mitarbeiter

3. Standard Logistic: 1.927 (2.118) Mio. RSD Umsatz, 23 (22) Mio. RSD Gewinn, 27 (25) Mitarbeiter

4. Kombinovani Prevoz: 1.603 (1.376) Mio. RSD Umsatz, 145 (125) Mio. RSD Gewinn, 156 (157) Mitarbeiter

5. Eurologsystem: 1.396 (1.419) Mio. RSD Umsatz, 64 (81) Mio. RSD Gewinn, 14 (14) Mitarbeiter

6. PIMK: 763 (523) Mio. RSD Umsatz, -97 (18) Mio. RSD Verlust, 97 (81) Mitarbeiter

7. Rail Transport Logistic (RTL): 601 (410) Mio. RSD Umsatz, 11 (-41) Mio. RSD Gewinn, 69 (53) Mitarbeiter

8. Eurorail Logistics: 586 (337) Mio. RSD Umsatz, 5 (2) Mio. RSD Gewinn, 58 (56) Mitarbeiter

9. Transagent Operator: 579 (570) Mio. RSD Umsatz, -67 (1) Mio. RSD Verlust, 52 (44) Mitarbeiter

10. Despotija: 520 (341) Mio. RSD Umsatz, 1 (15) Mio. RSD Gewinn, 35 (35) Mitarbeiter

[BE] METRANS Rail: Markteintritt Belgien in 2025

METRANS Rail bereitet den Markteintritt in Belgien vor. Dieser soll im kommenden Jahr mit einer neuen Verbindung von Antwerpen in das Hinterland erfolgen.

Die METRANS Rail Belgium B.V. wurde bereits am 29.03.2024 gegründet, Geschäftsführer sind METRANS-CEO Peter Kiss und -Benelux-Chef Christopher Leiner.

[FR] Hexafret und Technis beerben Fret SNCF

Am 04.11.2024 hat die französische Staatsbahn SNCF detailliertere Pläne für die Zukunft der seit 1989 existierenden Sparte Fret SNCF publiziert. Diese wird demnach Ende 2024 vom Markt verschwinden. Die Aktivitäten werden von Hexafret (Güterbahn; 1.100 Züge/Woche; 4.000 Mitarbeiter) und Technis (Wartung von Lokomotiven; 12 Standorte; 500 Mitarbeiter) ab 01.01.2025 unter der Holding Rail Logistics Europe (RLE) fortgeführt. SNCF und RLE gehen davon aus, dass die beiden neuen Unternehmen im Jahr 2025 einen kumulierten Umsatz von über 700 Mio. EUR erzielen werden, vergleichbar mit dem Umsatz, den Fret SNCF im Jahr 2023 erzielt hat.

Mit dem im Mai 2023 festgelegten Plan zur Unternehmensumstrukturierung soll vermieden werden, dass Fret SNCF 5,3 Mrd. EUR Schulden zurückzahlen muss. Diese waren Gegenstand einer im Januar 2023 eingeleiteten Untersuchung der Europäischen Kommission gegen den französischen Staat und wurden als illegale Beihilfen eingestuft.

Fret SNCF war daher gezwungen, in einer ersten Etappe 23 Zugleistungen – fast ausschließlich Intermodalzüge – an die Konkurrenz – belgische, deutsche und französische Anbieter – abzugeben, was 20 % des Umsatzes und 30 % des Verkehrsaufkommens entsprach.

Die zweite Etappe, mit dem Verschwinden von Fret SNCF zugunsten von Hexafret und Technis, wird den Abbau von 500 Arbeitsplätzen bzw. 10 % der Belegschaft zur Folge haben. Die SNCF und die Regierung versprachen, dass es keine Entlassungen geben werde, da alle Eisenbahner in andere Unternehmen des Eisenbahnkonzerns versetzt würden.

Eine dritte Etappe soll Ende 2025 / Anfang 2026 mit der Öffnung des Kapitals der RLE angegangen werden.

    Angepeilt wird für RLE 2025 ein Umsatz von fast 1,9 Mrd. EUR im Jahr im Vergleich zu 1,5 Mrd. EUR im Jahr 2020. RLE besteht dann aus einer Holdinggesellschaft und sechs Marken: Den Güterbahnen Hexafret und Captrain, Technis als Instandhalter, Forwardis als Spediteur sowie VIIA und Naviland Cargo als Intermodaloperateure.

    Unter der Leitung von Frédéric Delorme strebt die Gruppe nach eigenen Angaben an, „der erste profitable europäische Akteur im Schienengüterverkehr und in der Logistik zu werden“.

    [EE] Operail privatisiert

    Am 31.10.2024 unterzeichnete das staatliche Unternehmen AS Operail einen Kauf- und Verkaufsvertrag über den Verkauf an die AS Tiigi Keskus-Tochtergesellschaft RailProject OÜ. Auf der Grundlage des abgeschlossenen Kaufvertrags hat RailProject bei der Wettbewerbsbehörde einen Antrag auf Genehmigung des Unternehmenszusammenschlusses gestellt. Sobald die Behörden alle erforderlichen Genehmigungen erteilt haben wird die Transaktion abgeschlossen.

    Tiigi Keskus ist eine in Estland ansässige Vermögensverwaltungsgesellschaft, deren Kerngeschäft die Verwaltung von Immobilien ist. Darüber hinaus besitzt das Unternehmen eine Mehrheitsbeteiligung an Tartu Mill, dem größten Konzern für die Verarbeitung von Lebensmittelgetreide und die Herstellung von Nudeln im Baltikum.

    Die Ausschreibung für den Verkauf des Gütertransport- und Reparaturgeschäfts von Operail startete am 07.06.2024. In einem zweistufigen Verfahren ging Tiigi Keskus als Favourit hervor – die Vertragsverhandlungen starteten am 17.10.2024. Der Verkaufsprozess wird von der Investmentbanking-Abteilung der LHV Pank durchgeführt, der Rechtsberater des Prozesses ist Ellex Raidla Advokaadibüroo.

    [DE] TFR Cargo für Langstreckentraktion

    Eine Neugründung mit Sitz in Schleiz in Thüringen soll in Kürze in die Abwicklung von innerdeutschen Langstreckentraktionen einsteigen: Die TFR Cargo GmbH erhielt per 23.10.2024 die Zulassung als EVU für Personen- und Güterverkehr. Die Sicherheitsbescheinigung steht noch aus.

    Gegründet haben die paritätischen Gesellschafter Eric Schneider, Steffen Pötzscher, Andreas Tschendel, Mario Menzel und Dirk Einsiedel das Unternehmen am 28.06.2024, wobei Tschendel auch als Geschäftsführer eingesetzt wurde.

    Die personellen Verknüpfungen mit anderen Unternehmen wie beispielsweise der MoveMaint Bahntechnik (MMBT), der Traktion4Rent (TFR) sowie der Bahnbetrieb Gera (BBG) haben Vorteile: So können die vergleichsweise kleinen Unternehmen Kompetenzen mehrfach nutzen und so Kosten und Aufwand einsparen. So soll sich die Neugründung beispielsweise Triebfahrzeugführer und Disposition mit der BBG teilen. Diese war ursprünglich für regionale Dienste im Museumsbahnumfeld sowie spezielle Aufträge gegründet worden. Zunehmende Anfragen im Schienengüterverkehr unter anderem ab Bad Schandau sollen nun zukünftig von der TFR Cargo bedient werden und so die BBG auf ihr ursprüngliches Geschäftsfeld zurückkehren lassen.

    [ES] Unwetter – Stadler-Werk betroffen

    Sintflutartige Regenfälle forderten mehrere 100 Todesopfer in Ost-Spanien rund um die Hafenstadt Valencia. Wie Medien melden kann im Stadler-Werk noch gearbeitet werden, jedoch nicht im normalen Umfang. Wie groß die Auswirkungen auf die Produktion sind, könne aktuell noch nicht gesagt werden.