Das Syndicat Mixte du Département de l’Oise (SMDO) hat im Amtsblatt der Europäischen Union die Vergabe des Auftrags für den Schienentransport von Hausmüll und die Bereitstellung von Waggons an Forwardis bekannt gegeben (716864-2024).
Der Wert des Dreijahresvertrages beträgt 3.365.365,00 EUR. Datum des Vertragsabschlusses war der 16.10.2024.
Am 28.10.2024 startete Captrain France einen neuen Güterverkehr mit Agropellets von Gellainville in den Vororten von Chartres nach Nanterre-La-Folie in der Region Paris. Zwei Testzüge waren bereits 2023 verkehrt.
Agropellets werden aus landwirtschaftlichen Abfällen wie Walnussschalen, Maisabfällen, Rapsstängeln, Weinrebenschnitt und Olivenkernen hergestellt und in diesem Fall in einem von Idex betriebenen Kraftwerk verbrannt, das einen großen Stadtteil von Nanterre heizt. Je nach Außentemperatur in Nanterre verkehren Züge mit 12 Waggons ein- bis dreimal pro Woche. Der Dienst wird nur im Winter angeboten und fährt nachts, um Überschneidungen mit den Fahrplänen der S-Bahnen zu vermeiden.
Agropellets werden 35 % der in Nanterre benötigten Energie ausmachen, der Rest kommt aus Bioöl, Erdgas (37 %) und Wärmepumpen. Die Verwendung von Agropellets zum Heizen eines großen Wohngebiets ist in Frankreich eine Premiere.
Die Tontransporte Limburg (Lahn) – Dinazzano werden im Rahmen eins Rundlaufes erbracht. Nach Entleerung der Container wird die Garnitur leer nach Novara überführt, wo eine Beladung mit Abfall erfolgt, der nach Hallsberg in Schweden transportiert wird. Anschließend verkehrt die Einheit leer zurück an die Lahn.
Neben Abfalltransporten aus Italien nach Amsterdam fährt TX Logistik solche Züge seit Dezember 2023 auch wöchentlich nach Moerdijk. Die letzte Meile der Züge mit Intermodaleinheiten der Vecchi Zironi übernimmt Captrain Netherlands.
Die im April 2023 gestarteten Müllzüge Rom – Amsterdam verkehren seit Januar 2024 bei Bedarf mit zwei wöchentlichen Umläufen. Als EVU sind Mercitalia Rail (MIR) sowie deren Schwester TX Logistik involviert. Den Rangierdienst in Amsterdam übernimmt Rail Force One (RFO).
Seit Anfang Oktober 2023 verkehrt wöchentlich ein Ganzzug mit containerisierten Abfällen von Novara nach Limburg an der Lahn. Dort erfolgt ein Umschlag auf dem Gelände der Rail&Sea Terminal, die auch den Nachlauf organisieren. In Gegenrichtung wird Ton aus dem Westerwald nach Dinazzano transportiert. Die Traktion der Züge übernimmt Captrain Italia (CTI), die den Vorlauf bei Dinazzano Po (DP), den schweizer Abschnitt bei BLS Cargo sowie die deutsche Strecke bei deren Tochter Crossrail Benelux einkaufen.
Die TX Logistik verzeichnet im bisherigen Geschäftsverlauf 2023 eine steigende Nachfrage nach internationalen Abfalltransporten auf der Schiene. Bis zum Jahresende rechnet TX mit einer Verdreifachung der Transporte auf bis zu 850 Züge im Jahr.
Fürdie Durchführung solcher Abfalltransporte ist das Troisdorfer Eisenbahnlogistikunternehmen seit 2002 durchgängig als Entsorgungsfachbetrieb zertifiziert.
Seit Jahresbeginn ist das novellierte Abfallwirtschaftsgesetz in Österreich in Kraft: Abfalltransporte mit einem Gesamtgewicht von mehr als zehn Tonnen ab einer Distanz von 300 km müssen demnach mit der Bahn transportiert werden.
Eine erste Bilanz der ÖBB Rail Cargo Group (RCG) zeigt: 200.000 Tonnen, die zuvor mit dem Lkw transportiert wurden, werden durch das AWG auf die Schiene verlagert. Drei Beispiele:
Das Entsorgungsunternehmen böhler Abfall GmbH erhielt in Verbindung mit einem Schienenlogistik-Konzept der RCG den Zuschlag bei der Klärschlamm-Ausschreibung des Vorarlberger Umweltverbands. Konkret werden jährlich bis zu 12.000 Tonnen Klärschlamm nach Niederösterreich transportiert.
Auch bei internationalen Import-, Export- und Transitverkehren greift das AWG. Für das italienische Unternehmen DIFE transportiert die RCG 5.000 Jahrestonnen Siedlungsabfälle für die thermische Verwertung von Italien in die Niederlande – einmal quer durch Österreich auf insgesamt fast 1.600 Schienenkilometern.
Die LINZ AG ist bereits langjähriger Kunde der RCG. Seit Jahresbeginn fährt die RCG – zusätzlich zu den 78.000 Jahrestonnen – nochmals 7.500 Tonnen Siedlungsabfälle von Graz nach Linz.
Der Groninger Eemshaven wurde in den letzten Monaten von verschiedenen Zügen angefahren. In den letzten Monaten hat DB Cargo mehrere Militärzüge zum Buss-Terminal gebracht, zudem verkehrten Züge mit Draht für van Merksteijn in Almelo zwischen Oktober und 10.12.2022.
Am 03.04.2023 erreichten zwei „Militärzüge“ den Hafen, zudem wurde ein am 29.03.2023 zugestellter Res-Waggon durch DB Cargo wieder bei Wagenborg Stevedoring abgeholt. Dieser war mit Awilog-Containern mit Abfällen aus England beladen und gelangte unter anderem über die Knotenpunkte Onnen und Kijfhoek zum Zielort Grenzach-Wyhlen nahe Basel.
Schienenbedienungen des Seehafens im Nordosten der Niederlande waren in den vergangenen Jahren eher rar: Seit 2018 nutzt vor allem die De Defensie Verkeers- en Vervoersorganisatie (DVVO) bei Bedarf die Anlagen für den Umschlag von (in das Ausland verkauften) Militärgeräten vom Zug auf das Schiff.
Als Unternehmen der allgemeinen Daseinsvorsorge ist die LINZ AG in den Bereichen Energie, Telekommunikation, Verkehr und kommunale Dienste tätig. Sie betreut dabei Linz und weitere 116 Gemeinden in Oberösterreich. Das Unternehmen ist im Bereich Abfallwirtschaft (LINZ AG ABFALL) bereits langjähriger Kunde der ÖBB Rail Cargo Group (RCG). Nun wurde – ganz im Sinne des Abfallwirtschaftsgesetzes (AWG) – ein neues Zugprodukt entwickelt. Seit Jahresbeginn fährt die RCG über das Jahr verteilt 7.500 zusätzliche Tonnen Siedlungsabfälle per Mobiler-Logistik von Graz nach Linz. Diese wurden bislang ausschließlich auf der Straße befördert.
Für das Projekt wurde ein neuartiger Abstellbock entwickelt. Auf diesem wird der leere Container zur Beladung abgesetzt. Der Lkw wird somit nur noch für die Überstellung zum Umschlagbahnhof Graz Ost und zurück benötigt.