Aktuelle Informationen zum europäischen Schienengüterverkehr.
Seit dem Frühjahr 2024 übernimmt die HSL Logistik den Transport von Aluminiumoxid zwischen dem Hafen Rotterdam und Górka Cement in Trzebinia auf Spotbasis.
Lineas als Diensleister auf der ersten Meile holte beladene Waggons erstmals am 29.03.2024 bei European Bulk Services (EBS) in Rotterdam Botlek ab.
Mit der Aussetzung der Aluminiumoxidproduktion durch die ALUM S.A. ab dem 01.08.2022 endeten sämtliche Aluminiumoxidtransporte ab Tulcea Mărfuri. Das kalzinierte Aluminiumoxid wurde hauptsächlich per Bahn zwischen der Raffinerie Alum Tulcea und Alro Slatina transportiert (der Rest wurde per Schiff exportiert), wo es zur Herstellung von Aluminium verwendet wurde. Beide Unternehmen gehören zur russischen Vimetco-Gruppe.
Mit dem Eintritt privater Betreiber in den rumänischen Schienengüterverkehrsmarkt wurden diese Transporte zuletzt u. a. von Transferoviar Grup (TFG), Cargo Trans Vagon (CTV), Tehnotrans und E-P Rail bestritten. Noch im Jahr 2020 oblagen dagegen CFR Marfă diese Verkehre nach Slatina mit einer Menge von 154.246 t.
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Nach der Pandemie wurde die Wirtschaftskrise infolge des beschleunigten Anstiegs der Strom- und Erdgaspreise verschärft, was sich negativ auf die Produktionskosten für kalziniertes Aluminiumoxid auswirkte. Kalziniertes Aluminiumoxid wird hauptsächlich in der Metallurgie verwendet, um elektrolytisches Aluminium durch den Elektrolyseprozess herzustellen. Die Kosten sind aber so stark gestiegen, dass es für ALRO, das Aluminiumwerk, für das in Tulcea Aluminiumoxid produziert wurde, rentabler ist, dies von Übersee über den Hafen von Constanța zu importieren. 2022 hat ALRO allerdings die elektrolytische Aluminiumproduktion in Slatina um 60 % eingeschränkt.
![Slatina [RO]](https://live.staticflickr.com/1859/43668885265_a66c7275d6_b.jpg)
Konkret würde das von ALUM produzierte Aluminiumoxid einen Preis von mehr als 900 USD/t erreichen, während der Preis für Aluminiumoxid auf den internationalen Märkten bei etwa 500 USD/t liegt, woraufhin die Geschäftsleitung die vorübergehende Aussetzung der Aluminiumoxidproduktion von ALUM für einen geschätzten Zeitraum von 17 Monaten beschloss.
Damit wurden die letzten Tonnen Bauxit in Rumänien verarbeitet, in Tulcea 455 Mitarbeiter entlassen, weitere etwa 80 Personen sind mit Renteneintritt oder befristeter Verträge ausgeschieden. Das Werk beschäftigt noch 255 Schlüsselspezialisten, um für die Wiederaufnahme der Produktion bereit zu sein, wenn die Energiepreise dies zulassen. Die Anschlussbahn in Tulcea ist seitdem ohne Verkehr, da auch die Werft und der Hafen nicht mehr die Eisenbahn nutzen.
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Die von Slovalco betriebene und mehrheitlich zum norwegischen Hydro-Konzrn zählende Aluminumfabrik in Žiar nad Hronom stellt Ende September 2022 die Primärproduktion ein und entlässt 300 Mitarbeiter. Die Entscheidung sei eine Folge der ungünstigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in der Slowakei und der hohen Strompreise, so der Konzern in der Presse. In den vergangenen Monaten war die Primärproduktion bereits schon auf 60 % gedrosselt worden. Die Gießerei bleibt erhalten und liefert pro Jahr 75.000 Tonnen recyceltes Aluminium. Slovalco hat eine jährliche Produktionskapazität von 175.000 Tonnen Primäraluminium und eine Gießereikapazität von etwa 250.000 Tonnen.
Betroffen ist auch die slowakische Güterbahn ZSSK Cargo, die bislang 300.000 t Aluminiumoxid pro Jahr für Slovalco u.a. aus Koper kommend befördert. Am 23.08.2022 verließ der letzte Zug der DB Cargo mit Aluminiumoxid für den Standort den Hafen Rotterdam. Diese Transporte existieren seit 2002.
