Hector Rail nutzt Ökostrom

Die deutsche Tochter der schwedischen Güterbahn Hector Rail nutzt seit 2021 ausschließlich Ökostrom der Stadtwerke Tübingen für seine Elektrolokomotiven. Zudem will das Unternehmen nach Möglichkeiten suchen, den Gesamtenergieverbrauch des Unternehmens zu senken und das energiesparende Fahren zu verbessern.

Die grüne Initiative des Unternehmens ist auf der E-Lok 242.517 zu sehen, die das Firmenlogo in Grün zusammen mit dem für die Initiative gewählten Slogan „wir sind grün” zeigt.

Foto: Hector Rail

EEG-Umlage für Bahnen sinkt

Die Umlage zur Förderung erneuerbarer Energien nach dem EEG-Gesetz ist zu Jahresbeginn 2021 gesenkt worden. Das bedeutet für die elektrischen Bahnen in 2021 eine Reduktion um 0,05 Cent pro Kilowattstunde.

Seit der Einführung ist die EEG-Belastung für die Schiene allerdings deutlich gestiegen – allein im vergangenen Jahrzehnt von 0,08 Cent/kWh in 2011 auf 1,30 Cent/kWh in 2021. Die geringfügige Reduzierung ändere daher leider wenig an den insgesamt hohen Belastungen für den umweltfreundlichsten Verkehrsträger moniert die „Allianz pro Schiene“. Nirgends in der EU würde Bahnstrom so hoch besteuert, wie hierzulande.

Grafik: Allianz pro Schiene

„Grüner“ Bahnstrom künftig steuerbefreit

Der Finanzausschuss des Parlaments der Republik Österreich hat am 25.11.2020 ein Gesetzespaket zur steuerlichen Begünstigung von Bahnstrom auf den Weg gebracht. Der von Eisenbahnunternehmen aus erneuerbaren Energieträgern selbst erzeugte sogenannte grüne Bahnstrom soll gänzlich von der Elektrizitätsabgabe befreit werden. Für sonstigen Bahnstrom ist eine Teilentlastung vorgesehen. Die ÖBB-Infrastruktur AG bietet seit 2018 allen Eisenbahnunternehmen auf ihrem Schienennetz 100 % „grünen“ Strom an.

Messung und Abwicklung von Traktionsenergie

Anfang November 2020 erfolgte die Erklärung des EU-Eisenbahnsektors zur Messung und Abwicklung von Traktionsenergie. Diese führt aus, wie der Eisenbahnsektor die europäische Verordnung einhalten will. Sie enthält Zeitpläne für die Erfüllung der Anforderungen der Durchführungsverordnung (EU) 2018/8681 der Kommission sowie Zeitangaben für die Installation von Energiemanagementsystemen (EMS). Ziel der Sektorerklärung ist es, eine korrekte Messung und Abwicklung der Traktionsenergie mit weniger Hindernissen zu ermöglichen, insbesondere für den grenzüberschreitenden Verkehr.

RheinCargo: Nur noch Öko-Strom

Ab 2021 sind alle E-Lokomotiven der RheinCargo nur noch mit Ökostrom des Lieferanten enviaM unterwegs. Die RheinCargo-Bahnsparte hat 2019 insgesamt ein Transportvolumen von rund 22 Mio. t befördert. Die E-Lokomotiven des Unternehmens verursachen dabei einen jährlichen Stromverbrauch von 70 Mio. kWh, speisen aber beim Bremsen wieder 7,5 Mio. kWh ein.

Um auf die positive Öko-Bilanz der RheinCargo aufmerksam zu machen, erhalten die vier neuen Lokomotiven vom Typ Siemens Smartron, die in den kommenden Wochen an die RheinCargo ausgeliefert werden, ein spezielles Branding. Mit dem Slogan „Unterwegs mit Ökostrom“ wird auf die Nutzung der sauberen Energie hingewiesen.

Foto: RheinCargo

WRS: Nur noch Ökostrom

Die WRS Deutschland GmbH bezieht seit 05.10.2020 für die eingesetzten E-Loks nur noch Ökostrom. Versorger sind hier die Stadtwerke Tübingen.

Zum Einsatz kommen in Deutschland sowie teilweise grenzüberschreitend in der Schweiz und Österreich:

  • 3 E-Loks ES 64 U2 (gemietet von Hupac durch WRS Deutschland)
  • 5 E-Loks TRAXX F140 AC1 (gemietet von Alpha Trains durch WRS Deutschland)
  • 2 E-Loks Vectron MS (gemietet von Hupac durch WRS Deutschland)
HUPAC/WRS 193 493 mit Kesselwagen bei Rafz
Quelle: https://www.flickr.com/photos/mryjoshs/40540434453/