4-Meter-Korridor auf Lötschberg-Simplon

Das Bundesamt für Verkehr (BAV) der Schweiz hat mit der italienischen Bahninfrastrukturbetreiberin RFI in einer Vereinbarung die technischen Modalitäten zum Ausbau des 4-Meter-Korridors auf der Lötschberg-Simplon-Achse geregelt. Der Ausbau war vor einem Jahr im Rahmen der Eröffnung des Ceneri-Basistunnels vereinbart worden. Dadurch wird es möglich, Güterzüge mit vier Meter hohen Behältern zu den Umladeterminals im Raum Mailand/Novara fahren zu lassen.

Im Rahmen der Eröffnung des Ceneri-Basistunnels hatte Bundesrätin Simonetta Sommaruga im Herbst 2020 in Locarno mit ihrer italienischen Amtskollegin Paola de Micheli ein Abkommen zum Ausbau der Lötschberg-Simplon-Bahnlinie unterschrieben. Darin hat sich Italien verpflichtet, diese Strecke bis 2028 auf seinem Staatsgebiet so auszubauen, dass Sattelauflieger mit 4 Meter Eckhöhe durchgehend bis in den Raum Mailand/Novara transportiert werden können. Die Schweiz steuert, wie bei der Unterzeichnung des Abkommen dargelegt, rund 148 Millionen Franken bei, da dieser Ausbau im Interesse der schweizerischen Verlagerungspolitik ist.

Gestützt aufs Abkommen haben das BAV und die italienische Infrastrukturbetreiberin RFI in einer gemeinsamen Vereinbarung nun die Umsetzungsmodalitäten festgelegt. Demnach werden die 148 Millionen Franken entsprechend dem Baufortschritt an die RFI ausbezahlt. Die Vereinbarung regelt zudem den detaillierten Terminplan für die Ausführung der Arbeiten, die gegenseitigen Verpflichtungen sowie die Zusammenarbeit bei der Projektaufsicht und beim Vergabeverfahren. Die Schweiz überprüft laufend die Verwendung der finanziellen Beiträge und kann die Zahlungen aussetzen, falls Italien seinen Verpflichtungen nicht nachkommen sollte.

Der Ausbau der beiden NEAT-Achsen Lötschberg-Simplon und Gotthard zum 4-Meter-Korridor ist ein wichtiges Element der schweizerischen Verlagerungspolitik, da die Transport- und Logistikbranche immer mehr Sattelauflieger mit einer Eckhöhe von vier Metern einsetzt.

Insgesamt hat das Parlament für den Bau des 4-Meter-Korridors einen Kredit von 990 Millionen Franken bewilligt. Darin eingeschlossen sind 280 Millionen für Massnahmen in Italien. Nebst den 148 Millionen auf der Lötschberg-Simplon-Achse investierte die Schweiz 120 Millionen Franken auf der Luino-Linie. Diese Arbeiten wurden durch die RFI plangemäss und im vereinbarten Kostenrahmen abgeschlossen; die Strecke ist seit Ende 2020 erfolgreich in Betrieb.

Coronavirus: Bundesrat beantragt zweites Unterstützungspaket

Die Folgen der Corona-Krise führen im öffentlichen Verkehr weiterhin zu finanziellen Einbußen. Um sie abzufedern, schlägt der schweizer Bundesrat dem Parlament für das Jahr 2021 ein Maßnahmenpaket analog zum Vorjahr vor. Der Bund soll demnach neben dem Regional- und Güterverkehr auch gewisse touristische öV-Angebote sowie den Ortsverkehr unterstützen. Das hat der Bundesrat an seiner Sitzung vom 03.11.2021 beschlossen.

Für den Güterverkehr auf der Schiene beantragte der Bundesrat bereits mit dem zweiten Nachtrag zum Voranschlag 2021 einen zusätzlichen Kredit von 25 Millionen CHF. Damit sollen vor allem im Binnengüterverkehr Ertragsausfälle ausgeglichen werden. Das Parlament kann das Geschäft voraussichtlich in der Wintersession beraten und verabschieden.

DHG 500 C an WHE-Tochter

Die BAV Aufbereitung Herne als Beteiligung der Wanne-Herner Eisenbahn und Hafen (WHE) hat im März 2021 vier Rangierdieselloks des Typs Henschel DHG 500 C erworben. Diese waren 1969 bzw. 1972 an den Automobilhersteller Opel für das Werk Bochum geliefert und nach dessen Schließung ab 2015 im Werk Rüsselsheim abgestellt worden. Ein Einsatz dort scheiterte an für die Lok zu geringen Gleisradien.

Opel V28-108 Henschel / 31566 / 1972 / DHG 500 C / C-dh  Bochum-Laer 17-07-2013
Quelle: https://www.flickr.com/photos/alex-leroy/16158145752/
Foto: Patrick Paulsen
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