[DE] BNetzA ver­öf­fent­licht Markt­un­ter­su­chung

Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hat die „Marktuntersuchung Eisenbahnen 2024“ veröffentlicht. Die Nachfrageentwicklung im Jahr 2023 verlief im Schienenpersonenverkehr und im Schienengüterverkehr gegensätzlich. Während die Verkehrsleistung im Personennahverkehr und Personenfernverkehr zunahm, verzeichnete der Güterverkehr einen Rückgang. Die nicht-bundeseigenen Eisenbahnverkehrsunternehmen entwickelten sich dabei in allen drei Verkehrsdiensten besser als der Gesamtmarkt und konnten ihre Marktanteile leicht steigern.

Im Berichtszeitraum 2023 konnte der Umsatz im Eisenbahnverkehrsmarkt in allen Verkehrsdiensten (Schienengüterverkehr, Schienenpersonenfernverkehr, Schienenpersonennahverkehr) gesteigert werden. Auf den Gesamtmarkt bezogen wurden rund 26 Mrd. EUR erwirtschaftet. Dies entspricht einem Zuwachs von knapp 8 %. Der Fernverkehr verbuchte dabei – wie im vergangenen Berichtsjahr – sowohl prozentual als auch nominell die deutlichste Steigerung.

[DE] Shell, ODEG, DB und Rosneft gegen Streckensperrung

Diverse Betroffene haben bei der Bundesnetzagentur (BNetzA) Beschwerde wegen der (geplanten) Sperrung der Strecke 6081 bei Bernau (bei Berlin) durch die DB InfraGO vom 11.04. bis 30.05.2025 eingelegt (Geschäftszeichen BK10-24-0325_Z).

Initial hatte sich die Shell Deutschland als Mitbetreiberin der Raffinerie in Schwedt an die Behörde gewandt. Der Mineralölkonzern beanstandet die – baustellenbedingte – 7-wöchige Totalsperrung sowie das Umleitungskonzept, welches zu deutlichen Fahrzeitverlängerungen sowie erheblichen Kapazitätseinschränkungen im Schienennetz führe, und die damit verbundenen Auswirkungen auf den Betrieb der Raffinerie. Nachfolgend hatten sich auch DB Cargo, die ODEG Ostdeutsche Eisenbahn sowie der PCK-Mehrheitsgesellschafter Rosneft Deutschland der Beschwerde angeschlossen.

[DE] Lies als Beiratsvorsitzender BNetzA bestätigt

Der Beirat bei der Bundesnetzagentur (BNetzA) hat am 01.07.2024 den Niedersächsischen Wirtschaftsminister Olaf Lies mit großer Mehrheit für zwei weitere Jahre zum Vorsitzenden gewählt. Zugleich wurde Dr. Ingrid Nestle, Mitglied des Deutschen Bundestages, ebenfalls mit großer Mehrheit und für weitere zwei Jahre zur stellvertretenden Vorsitzenden gewählt.

Lies ist seit 2020 Vorsitzender des Beirates, war zuvor im Zuge des eigentlich zwischen Bund und Ländern üblichen turnusmäßigen Wechsels des Vorsitzes von 2018 bis 2020 stellvertretender Vorsitzender und davor von 2016 bis 2018 bereits schon einmal Vorsitzender des Gremiums. Er ist seit 2013 dessen Mitglied.

[DE] Beschwerden gegen Ende von DB-Altbaureiheninstandhaltung

Wie der Branchendienst „Rail Business“ Anfang April 2024 meldete, haben die TRI Train Rental sowie die Eisenbahn-Bau- und Betriebsgesellschaft Pressnitztalbahn (PRESS) bei der Bundesnetzagentur (BNetzA) Beschwerde gegen die Entscheidung der DB Fahrzeuginstandhaltung GmbH (DB FZI) zur Einstellung der Instandhaltung etlicher älterer E-Lok-Baureihen (BR) eingelegt beschwert. Das Verfahren sei wurde bereits kurz nach Bekanntgabe durch die DB im vergangenen September angeschoben worden und solle noch im 2. Quartal zum Abschluss kommen, heißt es in dem Bericht.

Die Verfahren bei der BNetzA beziehen sich allerdings nur auf die von den Beschwerdeführern genannten Baureihen 110, 111, 113, 140, 142 und 155, so der Bericht. Ob für deren Instandhaltung DB-fremde Anbieter imstande seien, frage die BNetzA nun bei diesen ab und prüfe juristisch, ob DB FZI für einen Übergangszeitraum zur Fortsetzung der Instandhaltung verpflichtet werden könne.

[DE] BNetzA genehmigt Trassenpreissystem 2025

Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hat mit Beschluss vom 22.03.2024 das Trassenpreissystem (TPS) 2025 genehmigt. Die Entgelterhöhung gegenüber dem Vorjahr beträgt effektiv 17,7% im Schienenpersonenfernverkehr (SPFV), 16,2% im Schienengüterverkehr (SGV) und 0,6% im Schienenpersonennahverkehr (SPNV).

Aufgrund der Verschmelzung von DB Netz AG und DB Station&Service AG zur DB InfraGO AG sind ab dem TPS 2025 die Kosten der Bahnsteige im Mindestzugangspaket der Trassen zu integrieren. Da dieser Schritt gleichzeitig zu einer entsprechenden Entlastung im Stationspreissystem führt, ist die tatsächliche Belastung der Entgelterhöhung im Personenverkehr niedriger und beträgt 0,6% im SPNV (nominell 6,7%) und 17,7% (nominell 19,7%) im SPFV. Über alle Verkehrsarten beträgt die effektive Entgelterhöhung rd. 6,0%.  

Gegenüber dem Entgeltantrag vom 03. 01.2024 haben sich mehrere Anpassungen aufgrund von Hinweisen durch die BNetzA im Laufe des Anhörungsverfahrens ergeben. Die wichtigsten Änderungen betreffen zum einen die Berücksichtigung eines höheren Umsatzes je Trassenkilometer im SGV, was zu einer höheren Tragfähigkeit dieser Verkehrsart führt. Zum anderen wurde eine Anpassung des Ertrages (Umsatz/Pkm) im SPFV vorgenommen, um die Vergleichbarkeit der verwendeten Eingangsparameter zwischen SPFV und SGV zu garantieren. In Summe führen die Anpassungen zu einer um rd. 2,8 Prozentpunkte höheren Entgeltdynamisierung im SGV, jetzt 16,2% und zu einer um rd. 1,7 Prozentpunkte geringeren Erhöhung im SPFV, jetzt 17,7% (nominell 19,7%).  

Des Weiteren wurden durch die BNetzA die beantragten Anpassungen des Anreizsystems im Güterverkehr sowie die Einführung eines Kapazitätsbereitstellungsentgelt genehmigt. 

[DE] BNetzA veröffentlicht Marktuntersuchung Eisenbahnen

Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hat die „Marktuntersuchung Eisenbahnen 2023“ veröffentlicht. Im Berichtszeitraum 2022 erholte sich der Eisenbahnmarkt nach den pandemiebedingten Rückgängen der Jahre 2020 und 2021 deutlich. Der Umsatz über alle Verkehrsdienste stieg um rund 15 Prozent auf 23,8 Mrd. EUR. Hierbei konnte der Fernverkehr sowohl prozentual als auch nominell die deutlichste Steigerung verbuchen.

Im Schienengüterverkehr, welcher bereits im Berichtsjahr 2021 einen deutlichen Zugewinn verzeichnen konnte, stieg die Verkehrsleistung auf nunmehr 140 Mrd. Tonnenkilometer.

BNetzA: Ergebnisse Endkundenkonsultation

Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hat im Jahr 2023 Vertreterinnen und Vertreter der Endkunden im Schienengüterverkehr nach ihren Ansichten zu aktuellen Themen der Branche befragt. Im Zentrum der Konsultation standen Fragen zu Image, Verfügbarkeit und Zukunft des Schienengüterverkehrs. Die Ergebnisse basieren auf den Antworten von 283 teilnehmenden Unternehmen und Wirtschaftsverbänden. Die Befragung richtete sich insbesondere an die jeweiligen Unternehmensstellen, die den Eisenbahnverkehr organisieren und beauftragen.

Knapp zwei Drittel der Befragten bewerten das Image des Schienengüterverkehrs bezogen auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz als positiv. Für gut 51 Prozent der Befragten gehört zudem das Engagement für Umwelt- und Klimaschutz auch aufgrund der eigenen Unternehmenskultur zu den Hauptgründen, weshalb der Güterverkehr auf der Schiene bevorzugt wird. Knapp 67 Prozent sehen darin logistische Vorteile für die eigenen Lieferketten. Hingegen sehen lediglich 6 Prozent der Befragten die größere Verlässlichkeit als Grund an, den Schienengüterverkehr zu wählen.

Um in den kommenden Jahren mehr Güterverkehr von der Straße auf die Schiene verlegen zu können, seien nach Ansicht der Befragten höhere Kapazitäten sowohl bei den Serviceeinrichtungen als auch im Schienennetz nötig. In bestimmten Bereichen sei die Schiene gegenüber der Straßennutzung noch nicht wirtschaftlich genug. Als mögliche Lösungen zur Steigerung des Modal Split nannten die Befragten stärkere Anreize durch Förderprogramme und weniger kurzfristige Störungen und Baustellen. Auch niedrigere Kosten für Bahntransporte und mehr Gleisanschlüsse und Abstellanlagen könnten sich positiv auf die weitere Entwicklung auswirken.

Gleichwohl scheint es für Baumaßnahmen im Netz und damit verbundene Einschränkungen generell viel Verständnis zu geben. Insgesamt hat die Zufriedenheit mit dem Schienengüterverkehr seit 2021 abgenommen. Ein eindeutiger Trend pro Schiene im Güterverkehr hat sich bei der Umfrage noch nicht gezeigt.

Um die Attraktivität des Schienengüterverkehrs in den kommenden Jahren zu steigern, halten 86 Prozent der Befragten den Ausbau der Schienenwege für erforderlich, 59 Prozent befürworten zudem den Ausbau der Infrastruktur bei den Serviceeinrichtungen. Dies sei auch entscheidend für die weitere Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene. Eine signifikante Mehrheit von 60 Prozent aller Befragten betrachtet den Ausbau und die Neuschaffung von Güterterminals als relevant.

Ergebnisse im Detail können hier abgerufen werden: www.bundesnetzagentur.de/endkundenbefragung

BNetzA übernimmt Vorsitz der IRG-Rail

Die Bundesnetzagentur (BNetzA) übernimmt für das Jahr 2023 den Vorsitz der Independent Regulators‘ Group – Rail (IRG-Rail), dem europäischen Verbund der unabhängigen Eisenbahnregulierungsbehörden. Der Vorsitz wird als Team von Dr. Annegret Groebel, Abteilungsleiterin Internationales/Regulierung Post, und Prof. Dr. Karsten Otte, Abteilungsleiter Eisenbahnregulierung, wahrgenommen.

BNetzA: Fröhlich sitzt Eisenbahninfrastrukturbeirat vor

Der Eisenbahninfrastrukturbeirat bei der Bundesnetzagentur (BNetzA) hat in seiner Sitzung am 26.09.2022 die sächsische Verkehrsstaatssekretärin Ines Fröhlich (SPD) einstimmig zu seiner Vorsitzenden gewählt. Sie folgt auf den schleswig-holsteinischen Bundestagsabgeordneten Gero Storjohann (CDU), der dem Gremium mehrere Jahre vorstand. Ebenfalls einstimmig wurde der Bundestagsabgeordnete Martin Kröber (SPD) aus Sachsen-Anhalt zum Stellvertreter gewählt, der dem brandenburgischen Verkehrsminister, Guido Beermann (CDU) nachfolgt.

Nach ihrem Abschluss als Diplom-Kauffrau begann Ines Fröhlich 1996 ihre Arbeit als Leiterin des Ministerbüros im Ministerium für Wohnungswesen, Städtebau und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt. Von 1999 bis 2002 fungierte sie dort als Staatssekretärin. Nach verschiedenen beruflichen Stationen im Bereich der Unternehmensberatung war sie von 2006 bis Ende 2019 bei der Randstad GmbH Deutschland beschäftigt und leitete dort als Managerin in der Geschäftsregion Ost die Spezialisierung »Public Business«. Seit dem 20.12.2019 ist Ines Fröhlich Staatssekretärin im Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr.

Ihr Stellvertreter, Martin Kröber, gehört seit 2021 dem Deutschen Bundestag an. Kröber ist u. a. Mitglied in der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft und in der SPD-Bundestagsfraktion der zuständige Berichterstatter für den Schienenpersonennahverkehr.

Der Vorsitz des Eisenbahninfrastrukturbeirates wird üblicherweise für zwei Jahre gewählt und turnusmäßig im Wechsel von einem Mitglied des Deutschen Bundestages bzw. einer Vertreterin oder einem Vertreter der Länderseite besetzt.

BNetzA: Haller folgt auf Franke

Barbie Kornelia Haller hat am 01.06.2022 das Amt als neue Vizepräsidentin der Bundesnetzagentur (BNetzA) angetreten. Die 45-jährige Diplom-Volkswirtin ist seit 2004 bei der Behörde und folgt auf Peter Franke, der in den Ruhestand getreten ist.