[DE/AT] „Scrap-Pipeline“ Schwandorf – Ennsdorf gestartet

Die voestalpine-Tochter Cargo Service (CargoServ), privates arbeitet bereits seit einiger Zeit in Kooperation mit DB Cargo an einem Logistikkonzept, um die benötigten Schrottmengen zum Schrott-Hub Ennsdorf und anschließend just in time „portionsgerecht“ weiter zum Linzer voestalpine Schrottplatz zu transportieren. Seit November 2023, im Rahmen der Phase 1, fährt CargoServ im Auftrag und gemeinsam mit DB Cargo Schrott und Stahl aus Schwandorf in einem Shuttle nach Ennsdorf.

In Schwandorf werden dafür die Schrottmengen von Schrottplätzen aus ganz Deutschland und gemeinsam mit anderen Stahlmengen gebündelt. Der gebündelte Zug mit einer Bombardier TRAXX AC3 LM von Railpool fährt anschließend durch bis nach Ennsdorf. Seit Anfang 2024 kommen CargoServ-Lokführer für den gesamten, durchgängigen Rundlauf zwischen Regensburg und Ennsdorf zum Einsatz.

Derzeit fährt drei bis vier Mal pro Woche ein Shuttle-Zug von Schwandorf nach Ennsdorf. In Phase 2, ab 2027 mit Inbetriebnahme des Elektrolichtbogenofens, werden zwei bis drei Züge täglich den Schrottbedarf decken.

Foto: CargoServ

[AT] Hub für eine Million Tonnen Schrott in Ennsdorf

Er ist das Pilotprojekt für die zukünftigen Schrott-Hubs der voestalpine: Der Standort Ennsdorf. Um den enormen Schrottbedarf der Elektrolichtbogenöfen decken zu können, entwickelt LogServ ein hochproduktives, hochautomatisiertes und hochwirtschaftliches Logistik- Konzept als Basis für einen der modernsten Schrott-Hubs Europas.

In Ennsdorf, nur rund 20 Kilometer vom voestalpine Werksgelände entfernt, entsteht auf dem Areal von Eisen Neumüller ein moderner Knotenpunkt, der die Linzer Elektrolichtbogenöfen mit Schrott versorgt. Über vorerst zwei Gleise wird zukünftig mit einem Konzept und digitalisierten Prozessen ein enormer Umschlag stattfinden: Im Endausbau wird rund eine Million Tonnen Schrott jeweils im Ein- und Ausgang über das neue Hub abgewickelt werden. Bisher bewegt sich die benötigte Menge bei jeweils rund 200.000 Tonnen. Der Schrottplatz erhöht die vorgelagerten Mengen, um schließlich die verschiedenen Schrottsorten tagesaktuell und bedarfsgerecht anliefern zu können.

Foto: CargoServ

Railpool-TRAXX bei CargoServ

Die voestalpine-Tochter CargoServ mietet seit Oktober 2023 mit 187 342 eine Bombardier TRAXX AC3 LM von Railpool. Beginnend im 1. Quartal 2024 soll die Lok für Verkehre mit eigenem Personal zwischen Nürnberg und Linz eingesetzt werden, unter anderem für Schrottlieferungen zwischen Ennsdorf und Linz. Bis dahin wird die Lok für Triebfahrzeugführer-Schulungen auf dem deutschen Netz genutzt, kann aber natürlich bei Bedarf auch für alle anderen Verkehre eingesetzt werden.

CargoServ setzt außerdem neben drei Dieselloks vier eigene Siemens ES 64 U4 sowie eine eigene E-Lok des Typs Vectron AC und drei von Beacon Rail Capital Europe (BRCE) gemietete ES 64 U2 ein. Das Bombardier-Modell ist somit (vorerst) ein Einzelgänger.

Österreich: RCA verliert Marktanteile

Nach Streckenkategorien des ÖBB-Netzes und gemessen an den Bruttotonnenkilometern vergrößerten sich 2021 die Marktanteile der Mitbewerber überall. Dies stellt der Jahresbericht 2021 der Schienen-Control fest.

Der Schienenpersonenverkehrsmarkt hat sich im Jahr 2021 gut von den negativen Entwicklungen im ersten Jahr der COVID-19-Pandemie erholt. Spürbar war dies auch im Güterbereich, wo die Indikatoren 2021 primär aufgrund der Entspannung des wirtschaftlichen Umfelds positive Entwicklungen zeigten. Sowohl das Aufkommen (beförderte Nettotonnen) als auch die Verkehrsleistung (Nettotonnenkilometer, Bruttotonnenkilometer) sind im oberen einstelligen Prozentbereich gewachsen. Selbst das Niveau von 2019 wurde damit übertroffen. Einzige Ausnahme waren die Bruttotonnenkilometer. 2021 gab es weiterhin Beschränkungen im internationalen Warenverkehr (u.a. Personalengpässe und mangelnde Verfügbarkeit von Containertragwagen), allerdings wirkten sich diese gegenüber 2020 kaum mehr auf den Güterverkehr aus. Auch regionale Ereignisse beeinflussten die Schienengüterverkehrsaktivität in Österreich: Der nach einer Sanierung wiedereröffnete Karawankentunnel (Teil des Güterkorridors von den Adriahäfen nach Deutschland) hat gewisse Transporte aufgrund der verkürzten Wege auf die Schiene zurückgebracht. Schließlich herrschte auch ein Mangel an Lkw-Fahrerinnen und -Fahrern, der die Position der Schiene gegenüber der Straße wieder etwas begünstigt hat.

Von allen im Güterverkehr aktiven Bahnunternehmen hatte die Rail Cargo Austria (RCA) mit 63,4 Prozent den höchsten Marktanteil bei den Nettotonnenkilometern (2020: 66,9 Prozent). Zusätzlich gab es vier weitere Unternehmen mit Marktanteilen von jeweils mehr als drei Prozent: Die Lokomotion (5,9 Prozent), die TX Logistik Transalpine (fünf Prozent), die Cargo Service (CargoServ; 3,9 Prozent) und die Wiener Lokalbahnen Cargo (WLC; 3,6 Prozent). Die Zahl der Unternehmen mit einem Marktanteil von über 0,1 Prozent lag bei 27 und nimmt seit Jahren zu.

Nach Streckenkategorien des ÖBB-Netzes und gemessen an den Bruttotonnenkilometern vergrößerten sich 2021 die Marktanteile der Mitbewerber überall. Am stärksten ausgeprägt ist der Wettbewerb auf der Brenner- und Westachse, hier erbrachten die Unternehmen außerhalb des ÖBB-Konzerns in Summe bereits 56 bzw. 52 Prozent der gesamten Verkehrsleistung. Mit jeweils über 40 tätigen Unternehmen waren die Weststrecke und die sonstigen internationalen Achsen (z.B. Tauern- und Semmeringstrecke) die von den meisten Unternehmen befahrenen Netzabschnitte im Güterverkehr. Im Wesentlichen findet der komplette Transitgüterverkehr auf den drei genannten Abschnitten statt.

Bahnen gewinnen Logistikpreis 2021

LogServ und CargoServ, die beiden Tochtergesellschaften der Steel Division der voestalpine AG, freuen sich gemeinsam mit DB Cargo über den Deutschen Logistikpreis 2021 für den „Bayern-Shuttle, der erstmals an ein Bahnunternehmen vergeben wurde. Der Preis wurde am Abend des 19.10.2021 in feierlichem Rahmen beim Deutschen Logistik-Kongress in Berlin überreicht.

Foto: DB Cargo

Mehr als eine halbe Million Tonnen Stahl sowie Schrott bewegt CargoServ als Traktionspartner auf dem österreichischen Streckennetz gemeinsam mit DB Cargo jährlich auf der Schiene zwischen Linz und Bayern.

Neuvergabe Italien-Transporte an CargoServ

Nach intensiver Prüfung und Neuvergabe wurde die voestalpine-Tochter CargoServ für drei weitere Jahre mit dem Transport von Fertigware vom Linzer Produktionsstandort der voestalpine Stahl nach Italien beauftragt.

Die im April 2005 aufgenommenen Fertigwaren-Transporte nach Italien laufen Ende April 2021 aus. Im Vorfeld der Neuvergabe erstellte und bewertete der Frachteneinkauf der LogServ in Zusammenarbeit mit strategischen Bahn-Partnern wie CargoServ und Rail Cargo Group (RCG) unterschiedlichste Konzepte. CargoServ wurde in einem zweiten Schritt beauftragt und wird aber auch Kooperationsmöglichkeiten mit der RCG nutzen.

Das Neukonzept beinhaltet neben günstigeren Konditionen mit dem italienischen Partner auch auf operativer Ebene Prozessverbesserungen, u.a. durch den Einsatz schwererer Züge. CargoServ wird die Verkehre mit einem Jahresvolumen von rund 410.000 Tonnen nach Cittadella und Conegliano für drei weitere Jahre fahren. Wöchentlich fahren zehn Einzelzüge nach Italien (fünf Doppelzüge ab Linz, die in Bischofshofen geteilt werden). Ab Tarvisio übernimmt der italienische Partner Mercitalia.

ES 64 U2 081 CargoServ, Weng (A)
Quelle: https://www.flickr.com/photos/brenno_arcara/50880229623/

Mineralölverkehr nach Enns nun wöchentlich

Die Kooperation von Raildox und CargoServ wird ausgebaut. Seit Jahreswechsel 2020-2021 fahren die Mineralölzüge Hamburg – Enns wöchentlich statt zuvor alle 14 Tage. Raildox stellt dabei neu das Triebfahrzeug auf dem gesamten Zuglauf, am Zielort kann elektrisch rangiert werden. Auf der Strecke Passau – Enns ist unverändert CargoServ das verantwortliche EVU und übernimmt Beistellungen, Abholungen sowie die Wagenuntersuchung des Leerzuges bei der OÖ Tanklager in Enns.

Raildox 187 318 - Bardowick
Quelle: https://www.flickr.com/photos/143738276@N04/50902398787/

IGE löst hrs vor Erzzügen ab

Die Internationale Gesellschaft für Eisenbahnverkehr IGE GmbH & Co. KG ist neuer Partner der DB Cargo bei den Erzzügen Hamburg – Linz an der Donau (Wagenzuglast: 3690 t; Wagenzuglänge: 580 m). Zum 01.04.2019 wird die Privatbahn den Vorgänger Hamburger Rail Service GmbH & Co. KG (hrs) ablösen. Partner in Österreich ist unverändert die Cargo Service GmbH (CargoServ), zum Einsatz kommen E-Loks der DB Cargo sowie Loks aus dem Pool der IGE.

IGE und CargoServ arbeiten bereits seit einigen Jahren zusammen und wickeln Coils- und Schrotttransporte sowie Mineralölganzzüge grenzüberschreitend ab.