Kanadischer Pensionsfonds CDPQ soll Akiem übernehmen

Der kanadische Pensionsfonds CDPQ (Caisse de dépôt et de placement du Québec) soll laut dem französischen Wirtschaftsblatt Les Echos der beste Bieter zum Verkauf der Lokomotiv-Leasinggesellschaft Akiem durch die SNCF sein. Der Verkauf würde zwischen 2,5 und 3 Mrd. EUR einbringen, wovon die Hälfte an den französischen Betreiber gehen würde, die andere Hälfte bekäme der deutsche Vermögensverwalter DWS.

Akiem bietet etwa 600 Lokomotiven zur Miete an. Der Verwaltungsrat der SNCF muss am Donnerstag noch über die Transaktion abstimmen. Diese muss auch von Seiten des deutschen Vermögensverwalters bestätigt werden, so die Wirtschaftszeitung weiter.

Der Pensionsfonds CDPQ, der die Renten der Beamten in Quebec verwaltet, war bereits letztes Jahr der Gewinner der Auktion der SNCF-Waggontochter Ermewa, ist zusammen mit der SNCF Mitaktionär bei Eurostar, der mit Thalys fusioniert werden soll, und 30-prozentiger Partner am Kapital von Keolis im Bus- und U-Bahnbereich.

Die Transaktion von Ermewa führte zu einer Nettoentschuldung von rund 3,2 Mrd. EUR für die SNCF-Gruppe, erklärte der Vorstandsvorsitzende Jean-Pierre Farandou damals. Diese Summe entspricht dem nicht bekannt gegebenen Veräußerungspreis und der Übernahme der Schulden von Ermewa durch die neuen Eigentümer, wie er weiter ausführte. Alle diese Veräußerungen sind Teil der Ziele, die die Regierung der SNCF gesetzt hat, nämlich die Einhaltung ihrer finanziellen Ziele bis 2024 und die Veräußerung von Vermögenswerten, um ihre abgrundtiefen Schulden (38 Mrd. EUR im Jahr 2021) zu deflationieren.

Verkauf von Ermewa erfolgt

DWS und Caisse de dépôt et placement du Québec (CDPQ) haben am 22.10.2021 die Vermietgesellschaft Ermewa zu gleichen Teilen und unter gemeinsamer Kontrolle von der SNCF erworben. Dies ist die vierte Akquisition für den von der DWS verwalteten Fonds Pan-European Infrastructure III (PEIF III).

Der Abschluss der Transaktion erfolgt nach den üblichen Konsultationen mit den Arbeitnehmervertretungen der SNCF-Gruppe und von Ermewa sowie nach der Bestätigung der erforderlichen behördlichen Genehmigungen, u. a. durch bestimmte Wettbewerbsbehörden, darunter die Europäische Kommission, und den französischen Minister für Wirtschaft, Finanzen und Konjunktur.

Diese Transaktion führt zu einer Verringerung der Nettoverschuldung der SNCF-Gruppe um ca. 3,2 Mrd. EUR (der für den Verkauf der Aktien erhaltene Preis, der zu den Schulden von Ermewa hinzukommt, die von den neuen Aktionären übernommen werden).

Kommission genehmigt Ermewa-Übernahme

Die Europäische Kommission hat gemäß der EU-Fusionskontrollverordnung den Erwerb der gemeinsamen Kontrolle über die Ermewa Holding SAS mit Sitz in Frankreich durch die Caisse de dépôt et placement du Québec (CDPQ) mit Sitz in Kanada und die DWS Alternatives Global Limited (DWS) mit Sitz im Vereinigten Königreich genehmigt, wobei letztere indirekt von der Deutsche Bank AG („DB“) mit Sitz in Deutschland kontrolliert wird.

Die Kommission kam zu dem Schluss, dass das geplante Vorhaben angesichts seiner begrenzten Auswirkungen auf die Marktstruktur keinen Anlass zu wettbewerbsrechtlichen Bedenken gibt. Das Vorhaben wurde im Rahmen des vereinfachten Verfahrens der Fusionskontrolle geprüft. Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Kommission zum Thema Wettbewerb im öffentlichen Register der Fälle unter der Nummer M.10305.

Ermewa kurz vor Verkauf

Nach einem wettbewerbsorientierten Bieterverfahren hat der Verwaltungsrat der SNCF die Aufnahme von Exklusivverhandlungen mit einem Konsortium bestehend aus der Caisse de dépôt et placement du Québec (CDPQ) und einem Fonds des Vermögensverwalters DWS Group (DWS) über den möglichen Verkauf der Ermewa Holding SAS und ihrer Tochtergesellschaften genehmigt. CDPQ und DWS sind langjährige Investoren in Frankreich und halten bedeutende Beteiligungen an führenden französischen Unternehmen.

Mit einem Umsatz von 489 Mio. EUR, einem EBITDA von 271 Mio. EUR im Jahr 2020, einer Flotte von 100.000 Einheiten und 1.200 Mitarbeitern ist die Ermewa Gruppe ein führender Anbieter von Dienstleistungen in der Vermietung von Güterwagen und Tankcontainern. Die Gruppe ist in 80 Ländern sowie 40 internationalen Niederlassungen präsent.