CFL cargo: Polen – Frankreich für Bertani

CFL cargo transportiert seit März 2023 Kleintransporter für Bertani Trasporti vom Stellantis-Werk in Gliwice [PL] in das 1.300 km entfernte Marckolsheim [FR] mit zwei Umläufen pro Woche. Einen entsprechenden Vertrag unterzeichneten die Parteien auf der diesjährigen Messe transport logistic in München. Die Traktion übernimmt CFL cargo in Deutschland und Frankreich selbst, in Polen ist DB Cargo als Partner involviert.

Foto: CFL cargo
Foto: CFL Multimodal

CFL cargo Deutschland: 2021 mit Gewinn

Die CFL Cargo Deutschland GmbH hat im Geschäftsjahr 2021 mit 69 Mitarbeitern vor allem durch die Trassenpreisförderung bedingt wieder einen Gewinn ausgewiesen. Dies offenbart der am 14.04.2023 im Bundesanzeiger publizierte Jahresabschluss des Unternehmens. In Verbindung mit der ergänzenden rückwirkenden Trassenpreisförderung der Leistungsmonate März 2020 bis Mai 2021 in Höhe von 4,139 Mio. EUR hat sich das Ergebnis von -0,487 Mio. EUR in 2020 auf 2,773 Mio. EUR in 2021 verändert.

Trotz Pandemieauswirkungen konnte der Gesamtumsatz von 29,677 Mio. EUR aus dem Jahr 2020 auf 31,347 Mio. EUR in 2021 (+5,6 %) gesteigert werden. Diese resultieren hauptsächlich aus den zusätzlichen Verkehren (nicht budgetiert) ROGESA und Buna-WOI mit 1,705 Mio. EUR.

Obwohl der Umsatz in 2021 zu 2020 gestiegen ist konnte der Materialaufwand verringert werden. Dies kommt hauptsächlich durch die rückwirkende Trassenpreisförderung zustande.

Personalkosten stiegen um 0,297 Mio. EUR auf 4,254 Mio. EUR, was vor allem auf den Bereich der Triebfahrzeugführer und dem erwartet höheren Transportaufkommen zurückzuführen ist.

Das erste Quartal 2022 verlief vom Umsatz her leicht über dem Budget, was insbesondere dadurch bedingt war, dass ein im Budget auslaufender Verkehr später als geplant abgegeben wurde sowie die anfänglichen Recovery-Effekte im Zuge der Corona-Pandemie.

Mit Blick auf das Gesamtergebnis zeichnete sich im 1. Quartal 2022 ab, dass die Übernahme des Tarifvertrags der GdL und der damit ausgehandelten Betriebsvereinbarungen negativen Einfluss auf das Betriebsergebnis haben. Dieser Entwicklung entgegenwirkend haben Geschäftsführung und Betriebsrat vereinbart, die Betriebsvereinbarungen aufzuheben und neu zu verhandeln. Dadurch wird im zweiten Halbjahr eine Stabilisierung der Quartalsergebnisse auf budgetierten Niveau erwartet.

Nach dem Ablauf der ersten vier Monate des Jahres 2022 war zu erwarten, dass der Verlust aus der operativen Tätigkeit mit ca. 2 Mio. EUR größer sein wird, als ursprünglich geplant (mit ca. 0,9 Mio. EUR).

Gründe hierfür sind die Auswirkungen der Umsetzung von Betriebsvereinbarungen, die im Jahr 2021 für das Jahr 2022 abgeschlossen wurden, deren Regelungen das operative Geschäft deutlich erschweren und zu einer signifikant niedrigeren Effektivität der Nutzung der Personalressourcen führen. Bei relativ konstantem Auftragsvolumen führte dies zu einer vermehrten Fremdvergabe von Leistungen, was sich deutlich nachteilig auf die Monatsergebnisse auswirkte.

CFL cargo: Hoffmann statt Zenner

Sébastien Hoffmann ist ab 01.07.2023 neuer CEO der CFL cargo und folgt auf die seit 01.01.2018 amtierende Laurence Zenner. Zenner soll zum 1. Juli die Geschäftsführung des luxemburgischen Netzbetreibers Creos Luxemburg übernehmen. Zeitgleich wird die 51-Jährige dann auch dem Exekutivkomitee von Encevo, der Muttergesellschaft von Creos, beitreten

Hoffmann ist seit 2009 im Unternehmen. Nach verschiedenen Posten auf operativer und Management-Ebene wurde er im Juli 2018 zum COO befördert. Ab 2021 hat er parallel dazu weitere Funktionen im internationalen Bereich übernommen.

CFL cargo: Rückzug aus Dänemark

Nach der Überprüfung ihrer strategischen Ausrichtung verkauft die CFL cargo-Gruppe ihre Aktivitäten in Dänemark durch ein „Management Buyout“ und baut ihre Schienenaktivitäten auf fünf internationalen Korridoren sowie in Schweden, mit lokalen und regionalen Zubringerdiensten in Luxemburg und Frankreich, sowie Wartungs- und Reparaturdiensten für das Schienenrollmaterial weiter aus.

Netzwerk der CFL cargo. Grafik: CFL cargo

CFL cargo Danmark war 2020 in die roten Zahlen gerutscht und hatte im Geschäftsjahr 2020 einen Verlust in Höhe von 10,6 Mio. DKK (1,4 Mio. EUR) ausgewiesen. Verantwortlich dafür war eine zu Beginn des Geschäftsjahres ausgelaufene Sicherheitsbescheinigung, bis zu deren Wiedererlagung der Zugbetrieb mit externer Hilfe aufrecht gehalten werden musste. Im Folgejahr waren es 4,2 Mio. DKK (0,6 Mio. EUR) Verlust. Ende 2021 hatte das Unternehmen 21 Mitarbeiter.

CFL cargo Danmark ApS wurde am 12.07.2004 unter dem Namen Dansk Jernbane ApS (DJ) als Tochter der neg norddeutsche eisenbahngesellschaft mbH gegründet. Die neg wiederum gehörte zu diesem Zeitpunkt zur CFL-Tochter EuroLuxCargo. Nach drastischer Reduzierung der Bedienbahnhöfe im Einzelwagenverkehr durch die damalige Railion DK im April 2006 hatte sich CFL Cargo Danmark zum Ziel gesetzt, einige dieser eingestellten Verkehre wieder zurück auf die Schiene zu verlagern. Letztendlich hat CFL cargo Danmark auch kein Alternativnetz aufgebaut, jedenfalls nicht im Einzelwagenverkehr. Ende 2018 übernahm das Unternehmen die Verkehre der erst 2013 gegründeten dänischen Captrain-Tochter.

CFL cargo: Mehr Züge für Vänerexpressen

CFL cargo Sverige baut seine Traktionen für Vänerexpressen i Sverige aus. Ein neuer Kontrakt sieht den Einsatz eines zusätzlichen sets aus Lok+Zug mit der Kapazität von 44 x 40′ Containern vor. Mit diesem werden fünf Umläufe pro Woche vom Hafen von Göteborg nach Insjön, Karlstad und Gävle absolviert.

Für Vänerexpressen fährt CFL cargo somit künftig 15 Umläufe pro Woche mit einer Kapazität von 100.000 TEURJahr.

Foto: CFL multimodal

Lizenzen im November 2022

Ein single safety certificate (ssc) erhielten im November 2022:

  • Zug agency s.r.o. für Tschechien, gültig vom 01.11.2022 bis 31.10.2024
  • DB Cargo Scandinavia A/S für Dänemark und Schweden, gültig vom 04.11.2022 bis 03.11.2027
  • CFL cargo Sverige AB für Schweden, gültig vom 17.11.2022 bis 16.11.2027
  • Continental Rail, S.A.U. für Spanien, gültig vom 24.11.2022 bis 23.11.2027
  • Eusko Trenbideak, Ferrocarriles Vascos, S.A. (EuskoTren)für Spanien, gültig vom 24.11.2022 bis 23.11.2027
  • Rail Operation Point S.R.L. für Rumänien, gültig vom 25.11.2022 bis 24.11.2027
  • ORLEN Unipetrol Doprava, s.r.o. für Tschechien, gültig vom 29.11.2022 bis 28.11.2027
  • SBB Cargo Italia S.r.l. für Italien, gültig vom 30.11.2022 bis 29.11.2027

Die smart rail traction GmbH erhielt eine neue EVU-Lizenz mit Gültigkeit ab 03.11.2022, die Komplex Rail NZ s.r.o. aus der Slowakei nennt seit 08.11.2022 eine EVU-Lizenz ihr Eigen.

CFL multimodal: Sète – Poznań

CFL multimodal hat am 07.10.2022 einen neuen, wöchentlich verkehrenden Intermodalzug Sète (VIIA) – Poznań (CLIP) mit einer Kapazität von 38 Trailern gestartet. Die Traktion auf der über 2.000 km langen Route übernehmen CFL cargo sowie der Partner Captrain in Polen. CFL cargo verwendet dabei Alstom Prima-E-Loks bis Ehrang und Bombardier TRAXX MS bis Horka.

Foto: CFL multimodal

CFL cargo betreibt bereits eine Verbindung zwischen Bettemburg-Düdelingen und Poznań in Kooperation mit KLOG Transport Solutions mit aktuell vier wöchentlichen Rundläufen.