[RO] CFR: Keine reduzierten Trassenpreise mehr

Der rumänische Infrastrukturbetreiber CFR nimmt die 33 %ige Reduzierung der Trassenpreise bei internationalen Zügen zurück. Ausschlaggebend ist eine Entscheidung des rumänischen Rechnungshofes (Curtea de Conturi a României), der die Auswirkung der Reduzierung als zu gering einstufte. Verbände kritisierten die Berechnungen, da aufgrund diverser Einflussfaktoren ein Vergleich der Jahre 2024 und 2023 nur schwer möglich sei.

Nachdem bereits im März 2024 eine Erhöhung der Trassenpreise in Rumänien erfolgte suchen erste Betreiber nach alternativen Routen – beispielsweise via Serbien und Bulgarien.

[RO] București – Giurgiu vor Wiedereröffnung

Die seit Sommer 2005 gesperrte Strecke București – Giurgiu als Verbindung zwischen Rumänien und Bulgarien steht kurz vor der Wiedereröffnung. Diese ist für Juni 2024 geplant. Mitte Mai 2024 wurden die neu gebauten Brücken und Viadukte Belastungstests unterzogen, die mit einem Zug der Unicom Tranzit (UTZ) durchgeführt wurden.

Grund für die Sperrung war die im August 2005 während eines Hochwassers eingestürzte Brücke über den Argeș bei Grădiștea. Fernzüge und Güterverkehr werden seitdem über Videle umgeleitet.

Der Beginn des Brückenneubaus verzögerte sich wegen finanzieller Probleme um 15 Jahre. Erst im Dezember 2020 erhielt das Wiener Bauunternehmen PORR den Auftrag für die Sanierung der gesamten Strecke samt Brückenneubau innerhalb von 30 Monaten. Die Auftragssumme belief sich zunächst auf 97 Mio. EUR (472 Mio. RON) und wurde später noch leicht erhöht.

Trivia: București – Giurgiu wurde 1869 als erste Eisenbahnstrecke auf dem damaligen Territorium Rumäniens errichtet.

Ein weiteres Video findet sich auf: https://www.linkedin.com/posts/unicom-tranzit_porr-unicomtranzit-loadtest-activity-7198163036065476609-GzUS/?utm_source=share&utm_medium=member_desktop

[RO] EIB-Gelder für Streckensanierungen

Der Verwaltungsrat der Europäischen Investitionsbank (EIB) genehmigte neue Finanzierungen in Höhe von 3,2 Mrd. EUR zur Unterstützung sauberer Energie, Verkehr, Unternehmensforschung und -entwicklung sowie Unternehmensinvestitionen.

Der Vorstand genehmigte eine neue Finanzierung von mehr als 1 Mrd. EUR für Verkehrsinvestitionen. Dazu gehört die Förderung des Ausbaus von 328 km Personen- und Güterbahnen in Rumänien, die Unterstützung der Elektrifizierung und Sanierung der Strecke zwischen Cluj und der ungarischen Grenze sowie die Sanierung der Strecke zwischen Arad und Caransebes zur Verbesserung der Sicherheit.

Ausschreibung für Elektrifizierung Dărmănești – Vicșani

Rumäniens Staatsbahn CFR SA hat am 20.10.2023 das Ausschreibungsverfahren für die Elektrifizierung des Streckenabschnitts Dărmănești – Vicșani-Frontieră gestartet. Die Kosten für den Auftrag „Planung und Ausführung von Arbeiten im Zusammenhang mit dem Investitionsziel Sanierung der Eisenbahnlinie Dărmănești – Vicșani-Frontieră – Phase 1, Elektrifizierung“ haben einen geschätzten Gesamtwert zwischen ca. 167 Mio. und 183 Mio. RON (ca. 33 – 37 Mio. EUR).

Das Projekt ist Teil des allgemeinen rumänischen Verkehrsmasterplans und wurde für eine Finanzierung im Zeitraum 2021 – 2030 vorgeschlagen. Der betreffende Abschnitt ist Teil des TEN-V-Netzes und eine wichtige Strecke im Nordosten von Rumänien, die den internationalen europäischen Verkehr zur Ukraine übernimmt. Die Elektrifizierung soll ein Jahr ab Erteilung der Baugenehmigung dauern. Die Frist für den Eingang der Angebote endet am 04.12.2023.

Rumänien will Dărmănești – Grenze UA sanieren

Das rumänische Ministerium für Verkehr und Infrastruktur (MTI) hat den Gesetzesentwurf vorgelegt, 1,83 Mrd. RON (371 Mio. EUR) im Rahmen des Projekts „Allgemeiner Masterplan Verkehr Rumänien“ (MPGT) im Zeitraum 2021 – 2030 in die Sanierung und Modernisierung des Abschnitts (Suceava –) Dărmănești – Vicșani – Grenze UA zu investieren. Die Strecke ist Teil des TEN-V-Kernnetzes und übernimmt hier den internationalen Güter- und Personenverkehr aus der Ukraine, sie verbindet den Rhein-Donau-Korridor mit den Ländern Südosteuropas und den Ländern Osteuropas (Republik Moldau, Ukraine). Die Europäische Kommission hat auch eine Durchführbarkeitsstudie eingeleitet, über diesen Abschnitt die Normalspur von Polen über die Ukraine und Rumänien nach Moldau zu verlängern.

Derzeit gibt es dort aufgrund des unbefriedigenden Zustands der Streckeninfrastruktur Geschwindigkeitsbegrenzungen, auf einigen Abschnitten ist für Güterzüge die Geschwindigkeit auf 22 – 45 km/h begrenzt. Mit der Sanierung dieses Abschnitts sollen die Parameter der Infrastruktur verbessert werden, um die Höchstgeschwindigkeit auf 120 km/h für Personenzüge und 100 km/h für Güterzüge zu erhöhen. Die Bahnhöfe auf diesem Abschnitt sind derzeit mit Relaisstellwerken ausgestattet und physisch abgenutzt, einige Reparaturarbeiten können nicht mehr durchgeführt werden, da es keine zugelassenen Lieferanten für Ersatzteile mehr gibt.

Die Arbeiten mit einer Dauer von 36 Monaten werden aus nicht rückzahlbaren externen Mitteln aus dem Staatshaushalt über den Haushalt des MTI, aus eigenen Einnahmen der Nationalen Eisenbahngesellschaft CFR S.A. sowie aus anderen gesetzlich festgelegten Quellen finanziert.

Fălciu – Prut weiterhin geschlossen

Die laut Pressemitteilung von der CFR SA Ende März 2022 instandgesetzte und wieder in Betrieb genommene Strecke über den rumänisch-moldauischen Grenzübergang Fălciu – Prut ist weiterhin ungenutzt, der Transport erfolgt nach wie vor per Lkw, obwohl Züge das Getreide nach Constanța oder Westeuropa bringen könnten.

Neculai Moraru, der Bürgermeister von Fălciu beklagt, dass es weder an Gleisinfrastruktur, der Grenzbrücke, noch am Zoll, der auch über ein Computersystem verfügt, mangele, aber es gäbe keinen Willen, kein Interesse der beiden Regierungen. Er habe dem rumänischen Verkehrsminister Sorin Grindeanu gesagt, dass es in Siret und Huși endlose Warteschlangen von Lkw gibt (bis zu 12 Kilometer Stau), die Getreide transportieren, und der Zoll überlastet sei. Der Minister entgegnete, dass er mit diesem Problem nichts zu tun habe.

Mit der Wiedereröffnung der seit 2015 verkehrslosen, rund 60 km langen Eisenbahnstrecke Zorleni – Fălciu – Fălciu Frontieră (– Prut) wollte die Nationale Eisenbahngesellschaft CFR SA die konkreten Bemühungen Rumäniens bei der Aufnahme und Bewältigung des zunehmenden Stroms von Flüchtlingen aus der Ukraine unterstützen, die über die Grenzen der Republik Moldau in das Land kommen, die Verkehrsaufnahme kam aber nicht zustande.

CFR will Tunnelstrecke Palas – Constanța Port A reaktivieren

Im Zusammenhang mit der gestiegenen Nachfrage nach Transporten zum Schwarzmeerhafen von Constanța will die CFR die Tunnelstrecke wieder aufbauen, welche ohne Berührung des Personenbahnhofs direkt in den Hafen führt.

https://www.openrailwaymap.org/?style=standard&lat=44.168230108414804&lon=28.624255657196045&zoom=15

Die Strecke 816 Palas – Constanța Port A ist eine nicht elektrifizierte, zweigleisige Strecke, welche mit einer Länge von 3,6 km vom Bahnhof Palas (km 222+000) zum Bahnhof Constanța Port A (km 225+600) führt. Diese wurde im Jahr 1900 erbaut und nach Überschwemmungen 1992 geschlossen, seitdem ist der Hafen nur über die Strecke 814 erreichbar, welche mittels einem großen Bogen den Hafen von Süden her erreicht. Die Tunnelstrecke, welche zwischen zwei Ölterminals verläuft und einen 490 m langen Tunnel aufweist, verfiel seitdem, wurde ihrer Gleise beraubt und verkam zur Mülldeponie. 2004 gab es seitens der Stadt Constanța Pläne, die Trasse für den Lkw-Verkehr zum Hafen als Straße wiederherzustellen, das Projekt scheiterte jedoch, weil die Genehmigung dafür von der CFR versagt wurde und die Stadtverwaltung nicht über das nötige Geld für die Investition verfügte.

Am 29.11.2022 wurde eine öffentliche Ausschreibung für die Entwurfs- und Genehmigungsplanung mit dem Ziel „Instandsetzung und Elektrifizierung der Strecke CF 816 Palas-Port A, Verstärkung des Tunnels km 224+670-225+160 zur Sicherstellung des zweiten Eisenbahnanschlusses an den Hafen von Constanța – Gutachten und DALI“ veröffentlicht. Der geschätzte Gesamtwert des Vertrags, der innerhalb von 45 Tagen abgeschlossen werden muss, beträgt 500.000 RON (ca. 102.000 EUR). Die Frist für den Eingang der Angebote endet am 09.01.2023.

Neue Tunnel am Karpatenbogen

Mitte Juli 2022 hat das rumänische Verkehrsministerium die Modernisierung der 225 Kilometer langen Strecke Bahnstrecke Craiova – Caransebeș genehmigt. Der Wert der Arbeiten wird auf über 10 Mrd. RON geschätzt. Ein Hauptelement davon ist der Bau von vier neuen Tunneln, darunter der 6,19 km lange Balota-Tunnel und der 1,28 km lange Poarta-I-Tunnel, die es ermöglichen, die maximale Steigung der Strecke von 26 mm/m auf 18 mm/m zu reduzieren. So werden Güterzüge in der Lage sein, den karpatenquerenden Abschnitt in Einfachtraktion zu bewältigen.

Die Strecke ist Teil des osteuropäisch-mediterranen Korridors Arad – Timișoara – Caransebeș – Drobeta Turnu Severin – Craiova – București – Constanța und stellt die Verbindung zwischen der ungarisch-rumänischen Grenze mit dem Schwarzen Meer her, in Craiova schließt zudem die Verbindung nach Bulgarien über die Strecke Craiova – Calafat an.

Das Projekt zielt außerdem ab auf:

  • Umbau der Strecke für vmax 120 – 160 km/h (P) bzw. 100 – 120 km/h (G)
  • Zweigleisiger Ausbau von rund 50 km zw. Caransebeș und Strehaia (nach Modernisierung damit 159,960 km von 225,287 km Strecke zweigleisig)
  • Modernisierung der Oberleitung auf der gesamten Strecke
  • Ausstattung mit ETCS-Zugsicherungssystem der Stufe 2
  • Achslast von 22,5 t.

Längere Neubauabschnitte entstehen bei Balota (Prunișor – Drobeta Turnu Severin Mf) und Poarta (Crușovăț – Teregova).

Breitspur Galaţi wiedereröffnet

Die 3,58 km lange Breitspurbahn im Hafen von Galaţi/Galatz wurde am 06.07.2022 wiedereröffnet. Von nun an können Güterzüge, die aus der Ukraine über die Republik Moldau kommen, das Getreide direkt im Galatzer Hafen entladen, ohne dass ein Umschlag an der Grenze erforderlich ist. Die Getreidewagen werden von der Gruppe Galaţi Largă A direkt bis nach Siloz gebracht. Es kann hier effizienter auf Lastkähne umgeladen oder im Hafensilo mit einer Kapazität von 25.000 t gelagert werden.

Die von CFR Infrastructură in Eigenregie durchgeführten Arbeiten begannen am 6. Juni und wurden fast einen Monat vor dem geplanten Termin abgeschlossen. Es wurden über 1.000 Schwellen getauscht und 385 t Schotter ergänzt. Unmittelbar daran anschließend begannen am 4. Juli die Reparaturarbeiten an der 1,16 km langen zum Silo führenden Normalspurstrecke CF Galaţi Mărfuri – Port Docuri – Siloz.

Die Ukraine repariert unterdessen einen weiteren Eisenbahngrenzübergang: Die 18 km lange Strecke zwischen Rachiv und der Grenze zu Rumänien (nächstgelegener Bahnhof Valea Vişeului) wurde seit mehr als 12 Jahren nicht mehr betrieben.

Raffinerie Brazi reaktiviert Ausweichgleis

Die Raffinerie Brazi der OMV-Petrom südlich der rumänischen Stadt Ploiești hat wieder eine zweite Anbindung zum nahen Rangierbahnhof. Sie ermöglicht wieder die kreuzungsfreie Ausfahrt aus dem Gelände und war zuvor langjährig stillgelegt. Die Bauarbeiten erfolgten im April und Mai 2021.