SETG startet betriebliches Covid19-Testangebot

Die Salzburger Eisenbahn TransportLogistik (SETG) startete am 23.02.2021 in den Räumlichkeiten der Bahn-Akademie in Salzburg das betriebliche Covid19-Testangebot. Mitarbeiter haben nun jeden Montag die Möglichkeit, sich per Schnelltest auf Covid19 testen zu lassen.

Das Testergebnis gibt es vom anwesenden Gesundheits-Personal innerhalb von ca. 20 Minuten in ausgedruckter Form und kann z. B. für die aktuell vorgeschriebene Vorlage bei Grenzübertritten für Pendler verwendet werden. Für den Testabstrich stellt die SETG einen eigenen Raum zur Verfügung, der unabhängig von den anderen Räumlichkeiten betreten werden kann. Die Kosten für die Tests übernimmt die SETG (zu ca. 1/3 werden diese gefördert).

Weniger Aufkommen wegen Halbleiter-Engpässen

Globale Lieferengpässe bei Halbleiten haben seit Anfang Januar 2021 auch starke Auswirkungen auf Automobiltransporte auf der Schiene. War dort das Aufkommen zuletzt stark gestiegen kommt es seit Jahresbeginn zu starken Schwankungen und zahlreichen Ausfällen. Die Auswirkungen je Hersteller und Werk seien stark unterschiedlich hörte man aus der Automobillogistik.

Für die Betreiber eine ungünstige Situation, hatten diese doch ihren Bestand an Lokomotiven Ende 2020 aufgrund der starken Nachfrage aufgestockt.

PKP Cargo gibt weniger für Trassen aus

PKP Cargo vermeldet sinkende Ausgaben bei den Trassenentgelten. Waren es 2019 noch 156 Mio. EUR geht die polnische Güterbahn für 2020 von 137 Mio. EUR aus. Für 2021 werden nur 122 Mio. EUR veranschlagt – Hauptverantwortlich sind die Coronafolgen für die Wirtschaft.

Auswirkungen der Corona-Pandemie

Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hat rund 100 Eisenbahnunternehmen zu Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Betriebsleistung, Verkehrsleistung, Umsatz und Aufwendungen in der ersten Jahreshälfte 2020 befragt.

Insbesondere der Schienenpersonenverkehr ist von der Pandemie stark betroffen. Im ersten Halbjahr ging die Verkehrsleistung im Schienenpersonennahverkehr um 36 Prozent und Schienenpersonenfernverkehr um 47 Prozent zurück. Der Rückgang der Verkehrsleistung im Schienengüterverkehr betrug im 1. Halbjahr 2020 etwa 9 Prozent. Die Betreiber von Schienenwegen meldeten einen Rückgang von Zugkilometern gegenüber 2019 von rund fünf Prozent.

Quelle: Bundesnetzagentur

Für das zweite Halbjahr 2020 hat die Bundesnetzagentur auf Basis von Veröffentlichungen Prognosen erstellt. Der durch die Pandemie verursachte wirtschaftliche Schaden für den deutschen Eisenbahnmarkt wird auf etwa 2,5 Mrd. Euro für das Gesamtjahr 2020 geschätzt. Hiervon entfallen auf Unternehmen des Schienenpersonenfernverkehrs etwa 58 Prozent, auf Unternehmen des Schienenpersonennahverkehrs rund 27 Prozent, auf Unternehmen des Schienengüterverkehrs rund 10 Prozent und etwa 5 Prozent auf Betreiber von Schienenwegen.

Corona-Hilfe für SBB Cargo

Mit dem vom Parlament in der Herbstsession beschlossenen Gesetz zur Unterstützung des öffentlichen Verkehrs in der Corona-Krise kann der Bund unter anderem Beiträge an Eisenbahnverkehrsunternehmen im Schienengüterverkehr entrichten. Das Bundesamt für Verkehr (BAV) der Schweiz und SBB Cargo haben sich nun über die konkreten Grundsätze geeinigt, welche die Ausrichtung eines finanziellen Beitrags an SBB Cargo regeln. Dazu haben sie eine Absichtserklärung unterzeichnet.

Anrechenbar sind gemäß der Absichtserklärung Kosten aufgrund des Rückgangs des Transportvolumens sowie pandemiebedingte Mehrkosten, etwa für Schutzausrüstung und Desinfektionsmittel, oder für die Neuplanung des Angebots. SBB Cargo weist gemäß heutigem Stand eine covid-bedingte finanzielle Lücke von bis zu 35 Millionen Franken aus. In einem nächsten Schritt wird SBB Cargo ein definitives Gesuch einreichen. Das BAV wird dieses prüfen und entscheiden, ob sämtliche ungedeckten Kosten vollumfänglich anerkannt werden. Es legt dann die Höhe der finanziellen Unterstützung fest. Außerdem braucht es noch die definitive Mittelfreigabe in der Wintersession durch die Eidgenössischen Räte. Die Frist zur Einreichung allfälliger weiterer Gesuche für betroffene Unternehmen im Schienengüterverkehr läuft bis im Frühjahr 2021.

Bundesrat und Parlament erwarten, dass die Bahnunternehmen die bestehenden Angebote 2021 weiterführen und auf generelle Preiserhöhungen verzichten. SBB Cargo wird daher die im System-Wagenladungsverkehr angebotenen Bedienpunkte 2021 unverändert anbieten. Ausnahmen sind Angebotsanpassungen im Einvernehmen mit den Kunden. Die Kundenlösungen außerhalb des System-Wagenladungsverkehrs sind kundenspezifisch und werden nicht als systemrelevantes, reguläres Angebot von SBB Cargo eingestuft. Dementsprechend kann SBB Cargo die Kundenlösungen gemäß den mit Kunden, Vertretern der Politik und den Verbänden definierten Prozessen anpassen.

SBB Cargo verzichtet überdies 2021 auf generelle Preisanpassungen. Damit erhalten die Kunden von SBB Cargo in der aktuell konjunkturell anspruchsvollen Situation Planungssicherheit.

Regierung setzt weiter auf DB-Eigenkapitalerhöhung

Die Bundesregierung will, sofern das Ergebnis der beihilferechtlichen Prüfung der Europäischen Kommission dem nicht widerspricht, weiterhin 80 Prozent der nach Gegensteuerung durch den DB-Konzern verbleibenden „Corona-Schäden“ in Form einer Eigenkapitalerhöhung bei der Deutschen Bahn AG ausgleichen.

Daneben würden von der DB zugesagte interne Gegensteuerungsmaßnahmen umgesetzt. Die Eigenkapitalerhöhung soll die Refinanzierungsmöglichkeiten und -kosten der DB AG am Kapitalmarkt nicht verschlechtern. Die anderen Bahnen lehnen dies ab und fordern dagegen branchenweite Maßnahmen.

CD vermietet an Cargosparte

Innerhalb der ČD-Gruppe kommt es Corona-bedingt zu einer Lokverschiebung. Zwei durch die temporäre Einstellung von Personenzugleistungen überzählige Siemens Vectron MS des Vermieters ELL werden bis Dezember 2020 an die Cargotochter ausgeliehen. Dort herrscht „Hochsaison“ und das Unternehmen konnte seine Leistungen im Ausland ausbauen.

Foto: ČD

Coronahilfe für DB zu hoch?

Der Bundesrechnungshof hält die geplanten 5 Mrd. EUR „Coronahilfe“ des Bundes an die DB AG für zu hoch ausgefallen und warnt vor einer Überkompensation des Corona-bedingten Schadens. Dies berichtet der Nachrichtensender NTV. In einem Bericht an den Haushaltsausschuss rät die Kontrollbehörde dazu, den Betrag nicht vollständig auszuzahlen, da die bundeseigene Bahngesellschaft die Mittel in der angedachten Höhe nicht benötige. Der im Mai veranschlagte Finanzierungsbedarf fiele voraussichtlich geringer aus.

Der Bundesrechnungshof kritisiert:

  • Der Konzern hat nicht deutlich gemacht, wann konkret welcher Geldbedarf vorläge.
  • Es sind keine relevanten Einsparungen bei den betrieblichen Kosten erkennbar.
  • Nicht alle Kreditmöglichkeiten wurden ausgeschöpft.
  • Die Berechnungen des Konzerns enthielten „auch die Folgen nicht Corona-bedingter Verfehlungen ambitionierter Planungen“.

Mitbewerber der DB hatten die Eigenkapitalaufstockung durch den Bund als wettbewerbsverzerrende Maßnahme scharf kritisiert.

Österreich: Weniger Bahnfracht wegen Corona

Im 2. Quartal 2020 wurden laut Statistik Austria 20,9 Millionen Tonnen (Mio. t) an Gütern auf der Schiene befördert. Dies ist im Vergleich zum 2. Quartal des Vorjahres ein Rückgang um 19,6% im Transportaufkommen. Die Transportleistung im Inland reduzierte sich im gleichen Zeitraum um 21,0% auf 4,4 Milliarden Tonnenkilometer (Mrd. tkm).

Im 1. Quartal 2020 hatte es mit einem Transportaufkommen von 25,9 Mio. t (+2,6%) und einer Transportleistung von 5,5 Mrd. tkm (+1,6%) jeweils noch leichte Steigerungen im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal gegeben (siehe Tabelle 1), im 2. Quartal folgten die coronabedingten Abnahmen von 19,6% im Transportaufkommen und von 21,0% in der Transportleistung. Rückgänge bei Transportaufkommen und Transportleistung gab es in sämtlichen Verkehrsbereichen des Schienengüterverkehrs, besonders ausgeprägt waren die Abnahmen im 2. Quartal 2020 im grenzüberschreitenden Empfang (-24,5% auf 5,2 Mio. t bzw. -25,2% auf 1,1 Mrd. tkm) und im Transitverkehr (-22,0% auf 6,2 Mio. t bzw. -26,2% auf 1,4 Mrd. tkm). Etwas geringer waren die Rückgänge im Vergleich zum Vorjahresquartal im grenzüberschreitenden Versand (-16,5% auf 3,6 Mio. t bzw.  -14,4% auf 0,9 Mrd. tkm) sowie im Inlandverkehr (-13,8% auf 5,9 Mio. t bzw. -12,1% auf rund 1 Mrd. tkm).

Im grenzüberschreitenden Empfang und Versand wurden im 2. Quartal 2020 zusammen 8,8 Mio. t (-21,4% gegenüber dem Vorjahresquartal) an Gütern befördert, wobei Deutschland, Slowenien und Italien die bedeutendsten Ein- und Auslandeländer mit zusammen 5,6 Mio. t und einem Anteil von 63,5% (2. Quartal 2019: 7,2 Mio. t bzw. Anteil: 64,2%) am Transportaufkommen waren. Damit verbunden betrug der Rückgang für diese drei Länder zusammen 22,3% bzw. 1,6 Mio. t.

Von insgesamt 6,2 Mio. t im Transitverkehr entfielen im 2. Quartal 2020 4,3 Mio. t (Anteil: 69,2%) auf Beförderungen von Deutschland nach Italien, nach Rumänien bzw. nach Ungarn sowie in umgekehrter Richtung, wobei das Minus gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres 1 Mio. t (-18,9%) betrug. Das Länderpaar Deutschland-Ungarn war mit einer Abnahme von 39,5% (-0,3 Mio. t) am stärksten betroffen, gefolgt von den Länderpaaren Deutschland-Italien (-15,3% bzw. -0,6 Mio. t) und Deutschland-Rumänien (-13,7% bzw. -0,1 Mio. t).