Die Bundesregierung hat dem Erwerb einer Minderheitsbeteiligung des chinesischen Unternehmens COSCO Shipping Port Limited (CSPL) an der Betriebsgesellschaft HHLA Container Terminal Tollerort GmbH (CTT) von unter 25 Prozent unter Auflagen zugestimmt. Vorausgegangen war ein umfangreicher politischer Diskurs inwiefern der staatlichen chinesischen Reederei China COSCO Shipping Corporation (COSCOCS) der Anteilserwerb an einer „strategisch wichtigen Infrastruktur“ erlaubt werden solle.
Die HHLA behält die alleinige Kontrolle über alle wesentlichen Entscheidungen. COSCOCS erhält am CTT keine Exklusivitätsrechte – der Terminal bleibt für Containermengen aller Kunden offen. CSPL erhält ebenso keinen Zugriff auf strategisches Know-how, IT- und Vertriebs-Daten bleiben allein in der Verantwortung der HHLA. Es gilt weiterhin in allen Belangen deutsches Recht.
Mit dem Einstieg von CSPL wird der CTT zu einem bevorzugten Hub für Asien-Verkehre. HHLA und COSCO unterhalten seit 40 Jahre Geschäftsbeziehungen.
HHLA und CSPL hatten im September 2021 eine Vereinbarung unterzeichnet, wonach das chinesische Unternehmen einen Minderheitsanteil von 35 Prozent am Container Terminal Tollerort erwirbt. Der Verkauf der Anteile stand unter dem Vorbehalt der investitionsrechtlichen Freigabe durch die Bundesregierung. Obwohl beide Unternehmen umgehend die erforderlichen Unterlagen beim Bundeswirtschaftsministerium eingereicht hatten, zog sich das Prüfverfahren bis weit in das Jahr 2022 hin. HHLA und CSPL hatten im August einer Fristverlängerung bis zum 31. Oktober zugestimmt, um das Verfahren zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen.
COSCOCS entstand am 18.02.2016 als Zusammenschluss der beiden staatlichen Reedereikonzerne COSCO und China Shipping Group. Gemessen an der Tragfähigkeit bereedert das Unternehmen die größte Flotte weltweit und liegt im Segment Containertransport an der vierten Stelle.