DB Cargo France hat angekündigt, dass es seine Wagenladungsaktivitäten in den Bahnhöfen Vaires (östlich von Paris) und Dijon ab Ende 2024 aufgrund einer Verkehrsreduzierung von über 50 % einstellen wird. Der Schritt bedeutet den Verlust von 30 Arbeitsplätzen.
Der Verkehr wird auf die neue SNCF-Tochter Hexafret übertragen, die den Verkehr über die bestehende Verbindung Gremberg – Woippy abwickeln wird.
Die DB wird den Wagenladungsverkehr über längere Strecken nach Perpignan und Bayonne / Hendaye sowie einen Ganzzug nach Tournan in der Region Paris beibehalten.
Ab dem 02.01.2025 übernimmt DB Cargo France die Traktion des intermodalen Dienstes Rennes – Vénissieux statt Naviland Cargo. Das Operating dieses Dienstes wird von Bimodal übernommen, einem Teil von Lahaye Global Logistics, das auch den Containerterminal in Rennes betreibt.
Der von Captrain France traktionierte Zug Rennes – Lille wird nach Dourges umgeleitet. Lahaye hatte geplant, diesen Dienst von drei auf fünf Züge pro Woche zu erhöhen, hat diesen Schritt jedoch verschoben, da die Auslastung unter 60 % liegt. Dies ist das erste Mal seit mehreren Jahren, dass Naviland Cargo einen Verkehr an einen anderen Betreiber verloren hat.
6193 022 von Rolling Stock / Lease / CD erhielt eine Weihnachsbeklebung. Das Interesse des Eisenbahn-Bundesamtes (EBA) dürfte sicher die in der Front montierte angebrachte Lichterkette wecken.
Die Europäische Kommission ist nach eingehender Prüfung des Sachverhalts zu dem Schluss gelangt, dass eine deutsche Beihilfemaßnahme im Umfang von 1,9 Mrd. EUR zur Unterstützung von DB Cargo mit den EU-Beihilfevorschriften im Einklang steht.
Auf eine Beschwerde eines Wettbewerbers hin leitete die Kommission im Januar 2022 eine eingehende Prüfung zu den vier folgenden Bereichen ein:
unbefristeter Gewinnabführungs- und Verlustübernahmevertrag zwischen der DB AG und DB Cargo, auf dessen Grundlage die DB AG seit 2012 die Verluste von DB Cargo deckt
Bereitstellung konzerninterner Dienstleistungen durch die DB AG für DB Cargo zu möglicherweise günstigeren Preisen
vorteilhafte Finanzierungsbedingungen für konzerninternen Darlehen
Teilübernahme der Besoldung der ehemals bei der Deutschen Bundesbahn beschäftigten und derzeit DB Cargo zugewiesenen Beamten durch das Bundeseisenbahnvermögen
Die Kommission stellte fest, dass der Gewinnabführungs- und Verlustübernahmevertrag eine staatliche Beihilfe umfasste. Der Vertrag wurde nun gekündigt und wird ab dem 01.01.2025 nicht mehr gelten. Die drei anderen Maßnahmen stellen nach Auffassung der Kommission keine staatlichen Beihilfen dar: Die konzerninternen Vereinbarungen und die DB Cargo gewährten konzerninternen Darlehen waren Transaktionen im Rahmen des normalen Tagesgeschäfts, bei denen der Staat keinen Einfluss ausübte, und die Teilübernahme der Beamtenbesoldung entsprach den Marktbedingungen.
Die Kommission hat die DB Cargo durch den Gewinnabführungs- und Verlustübernahmevertrag gewährte staatliche Beihilfe nach den Leitlinien für Rettungs- und Umstrukturierungsbeihilfen geprüft. Sie hat die Beihilfe für mit dem Binnenmarkt vereinbar erklärt, nachdem sie den laufenden Transformations- und Umstrukturierungsplan für DB Cargo geprüft hatte, der ein Maßnahmenpaket zur Straffung der Tätigkeiten des Unternehmens und zur Senkung seiner Kosten vorsieht, um seine langfristige Rentabilität bis Ende 2026 zu gewährleisten. Die Kommission hat festgestellt, dass die die beihilfebedingten Wettbewerbsverzerrungen durch die von Deutschland zugesagten Veräußerungen von Tätigkeiten und Vermögenswerten von DB Cargo gemindert werden. Zudem berücksichtigte sie, dass der Schienengüterverkehr als emissionsärmere Alternative zum Straßenverkehr unerlässlich ist, um nachhaltige Logistikkreisläufe zu schaffen. Aus diesen Gründen kam sie zu dem Ergebnis, dass die Maßnahme mit den EU-Beihilfevorschriften im Einklang steht.
Bei den von Kombiverkehr für Lkw Walter produzierten Zügen Lübeck / Rostock – Verona übernimmt Hector Rail ab Fahrplanwechsel die Traktion des Nordabschnittes statt DB Cargo. Südlich von München ist unverändert Lokomotion involviert. Den Rangierdienst in Lübeck realisiert Nordic Rail Service (NRS), in Rostock HSL Logistik.
Die Intermodalzüge Neuss Trimodal – Wolfurt CCT der TFG Transfracht erhalten ab 15.12.2024 mit der LTE Group einen neuen Traktionär. Bislang hatte TFG-Mutter DB Cargo die zwei Umläufe pro Woche verantwortet und seit Dezember 2023 die Traktion ab München-Riem bei Lokomotion eingekauft. Diese setzte eine Stadler Euro9000 ein – LTE wird auf Siemens Vectron zurückgreifen.
DB Cargo hat am 21.11.2024 über das konzerneigene Gebrauchtfahrzeugportal zwei E-Loks des Typs Siemens Vectron MS für die Anmietung für zwölf Monate ab dem 01.01.2025 angeboten. Diese besitzen das Länderpaket D-A-CH-I-NL-B. Der Mietpreis beträgt 43.900 EUR je Monat und je Lok. Darin enthalten sind 125.000 Laufkilometer sowie Versicherung inklusive.
Die Schweizer Bundesbahnen SBB plant dem Vernehmen nach eine Aufstockung ihres Anteils am Intermodalanbieter Hupac und will die bislang von der DB gehaltenen Anteile (4,15 %) übernehmen. Brancheninsider werteten das als „Bekenntnis der Staatsbahn zum strategischen Wert der Hupac“.
Die SBB würde somit 28 %-Gesellschafter bei der Hupac AG – 72 % halten über 90 Logistikunternehmen. Mit der 72-28-Aufteilung will Hupac „Marktnähe und Unabhängigkeit von den Bahnen gewährleisten“.
„Die Beteiligung ermöglicht es den SBB, im Kombinierten Verkehr eng mit Hupac zusammenzuarbeiten und Synergien im Güterverkehr zu nutzen. Wir glauben an die Verlagerung von der Straße auf die Schiene und wollen unser Engagement deshalb stärken“, so die SBB gegenüber Rail Business.
SBB und Hupac sind zudem seit 2010 zu 75 % bzw. 25 % an dem Joint Venture SBB Cargo International AG beteiligt. SBB, Hupac und BLS sind zudem zu gleichen Teilen Aktionäre des RoLa-Operateurs RAlpin.
Die NeSA Eisenbahn-Betriebsgesellschaft Neckar-Schwarzwald-Alb hat am 30.10.2024 mit 145 044 eine TRAXX AC von DB Cargo übernommen. Bei der Rottweiler Privatbahn ist die mit Nahverkehrspaket ausgerüstete Maschine die erste Neubaulok (Baujahr 1999) sowie nach 140 797 die zweite E-Lok.
Im Rahmen der Abkehr von DB Cargo als mehrheitlicher Traktionär verlagert Kombiverkehr einen Großteil der Leistungen zur Tochter KombiRail Europe (KRE). Für das Unternehmen bedeutet das 62 zusätzliche Rundläufe pro Woche und somit mehr als eine Verdopplung des bisherigen Geschäfts. Die wohl bisher einzigartige massive Umstellung auf Eigentraktion in einer kurzen Zeit verläuft nach Aussage des Operateurs dabei „bisher völlig geräuschlos für die Kunden“.
Aus Kombiverkehrs-Sicht bietet die Eigentraktion vor allem eine höhere Planbarkeit und Verlässlichkeit. Erste Ergebnisse hätten gezeigt, dass 98 % der geplanten Züge durchgeführt worden seien. Bisherige Referenzwerte lägen zwischen 85 und 90 %. Möglich sei dies, weil KombiRail Europe einen neuen Ansatz verfolge und verspätete Züge weiterfährt und die Rundläufe nicht auslegt. Den Erfolg dieser alternativen Herangehensweise, die zu mehr Zufriedenheit auf Kundenseite führen soll, führt der KRE-CEO Gerd Wehland unter anderem darauf zurück, dass KombiRail Europe „mit hoch motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern überaus zielführend agiert und mit einer deutlich höheren Flexibilität beim Einsatz des Zugpersonals punkten kann“.
Bis Jahresende wird KRE die Anzahl an Mietloks auf 25 Maschinen aufstocken. Die bislang über DB Cargo eingekauften Waggons stellt neu die KRE-Schwester Dienstleistungsgesellschaft für intermodale Verkehre (DIV). Im September 2024 belief sich der Wagenpark auf 299 Einheiten – zum Oktober sollte diese Zahl auf 409 steigen. Geplant sind 2.500 Einheiten inklusive 361 eigenen Waggons der Kombiverkehr KG, für welche die DIV bereits seit mehr als zwei Jahren die ECM-Verantwortung übernimmt. Aktuell beschäftigt die DIV 14 Mitarbeiter, Anfang 2025 werden es aufgrund der zusätzlichen Aufgaben 25 sein.
Parallel baut die KRE den Personalstamm aus: Innerhalb nur eines Quartals ist es gelungen, die Zahl der Disponenten auf zwölf zu verdreifachen und die der Lokführer um 18 auf 67 zu steigern. Damit ist die Zahl der Beschäftigten inzwischen dreistellig, denn hinzu kamen im Oktober noch aktuell 14 Wagenmeister sowie 22 Mitarbeiter in der Verwaltung sowie in der Steuerung und Überwachung der Züge.
Der „Fahrplan“ von Kombiverkehr für die Umstellung auf Eigentraktion:
August 2024
Hamburg – Köln v.v. – 5 x pro Woche
Hamburg – Ludwigshafen v.v. – 5 x pro Woche
September 2024
Köln – München v.v. – 5 x pro Woche
Oktober 2024
Duisburg – Leipzig v.v. – 5 x pro Woche
Leipzig – München v.v. – 6 x pro Woche
November 2024
Duisburg – Lübeck v.v. – 10 x pro Woche
Lübeck – Ludwigshafen v.v. – 5 x pro Woche
Dezember 2024
Duisburg – Hamburg v.v. – 5 x pro Woche
Hamburg – Lübeck v.v. – 3 x pro Woche
Hamburg – Kiel v.v. – 3 x pro Woche
Hamburg / Hannover Lehrte – München v.v. – 5 x pro Woche
Duisburg / Ludwigshafen – München v.v. – 5 x pro Woche