[DE] DB InfraGO: Baubilanz 2024

Die DB InfraGO hat 2024 insgesamt 16,9 Mio. EUR in Baumaßnahmen investiert. Zu den größten Vorhaben zählt die Generalsanierung der Riedbahn zwischen Frankfurt/Main und Mannheim, die den Auftakt für 40 weitere Korridorsanierungen in den nächsten Jahren bildet. Zu den weiteren Vorhaben in ganz Deutschland zählen der Abschluss des viergleisigen Ausbaus im Abschnitt Forchheim – Eggolsheim auf der Strecke Nürnberg–Bamberg – Meilenstein für die Gesamtfertigstellung des Verkehrsprojekts Deutsche Einheit 8 (München – Berlin) und der Ausbau auf der Gäubahn (Stuttgart – Singen). Zudem wurden 5.500 neue Mitarbeiter eingestellt.

2024 lag der Fokus zudem auf der Weichenerneuerung, da sich Störungen an Weichen signifikant auswirken. Alle geplanten 1.851 zu erneuernden Weichen sind eingebaut – das ist ein Plus von gut 30 %. Bei den Eisenbahn-Brücken summierten sich die abgeschlossenen Bauten flächenmäßig auf rund 40.000 Quadratmeter, ein Fünftel mehr als 2023. Beim Gleisbau lag die Menge mit 1.940 km etwa auf Vorjahresniveau (1.989 km). Von den 190 km erneuerter Oberleitung gehen 140 km auf das Konto der Riedbahn. 2023 wurden 124 km Oberleitung ersetzt. Mit 3.741 erneuerten Stelleinheiten lag der Zuwachs bei der Modernisierung der Stellwerkstechnik bei 72 %.

[DE] Trassenpreise: Nachzahlung für November

Aufgrund einer gegenüber der Prognose wesentlich positiveren Entwicklung der Betriebsleistung auf dem Netz der DB InfraGO wurden im November 2024 mehr Fördermittel bei der Trassenabrechnung berücksichtigt, als zur Verfügung stehen. Aus diesem Grund müssen die Beträge in 2025 korrigiert werden.

Auf Basis der prognostizierten Betriebsleistung für die Förderperiode wird durch die DB InfraGO der Fördersatz, um den die monatliche Trassenrechnung reduziert wird, berechnet. In der Novemberrechnung wird die letzte Tranche der Fördermittel, die für ein Kalenderjahr zur Verfügung stehen, ausgeschüttet. Bei einem zu niedrigen Fördersatz können die verfügbaren Mittel nicht vollständig ausgeschöpft werden. Bei einem zu hohen Fördersatz können die Mittel nicht für die gesamte Betriebsleistung verwendet werden. Der zweite Fall ist nun erstmalig eingetreten und führt dazu, dass die zur Verfügung stehenden Fördermittel nicht ausreichen, um den Anteil der Förderung, der in den Trassenabrechnungen ausgewiesen wurde, zu decken.

Die DB InfraGO hatte zunächst vorgesehen, den höheren Mittelbedarf über das für 2025 vorgesehene Budget zu decken. Entsprechend den Vorgaben der Haushaltsführung sind jedoch die Regelungen der Förderrichtlinie anzuwenden und somit ist der Fördersatz rückwirkend zu reduzieren. Der Fördersatz liegt demnach für November voraussichtlich bei 49,6 % statt bei 52,5 %. Die Reduzierung des Fördersatzes wird im ersten Quartal des Jahres 2025 im Rahmen der regulären Monatsrechnung umgesetzt. Dies führt dazu, dass die zu hohe Ausschüttung zurückerstattet werden muss.

[DE] Unfall in Marienborn

In Marienborn zwischen Helmstedt und Wefensleben ist am 13.12.2024 um 11:48 Uhr ein Güterzug der DB Cargo mit einem auf dem BÜ stehenden defekten Lkw kollidiert. Der Lkw-Fahrer konnte noch einen Notruf absetzen und das Fahrzeug rechtzeitig verlassen. Der Triebfahrzeugführer der Lok 189 020 sowie eine Praktikantin wurden mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus gebracht.

Die Strecke sollte bis 18.12.2024 gesperrt bleiben.

Quelle: Unbekannt
Foto: Unbekannt

[DE] Riedbahn wieder in Betrieb

Die Deutsche Bahn (DB) hat die erste Generalsanierung im hochbelasteten Schienennetz abgeschlossen: Seit dem 14.12.2024 23 Uhr, fahren wieder Züge über die Riedbahn zwischen Frankfurt/Main und Mannheim. DB-Vorstandschef Richard Lutz und Bundesverkehrsminister Volker Wissing sowie Vertreter der Länder Baden-Württemberg und Hessen geben die Strecke bei einer Abschlussveranstaltung in Gernsheim am Mittag symbolisch wieder frei.

Grafik: DB AG

Seit dem Start der Riedbahn-Sanierung haben bis zu 800 Mitarbeiter der DB sowie der beteiligten Bauunternehmen insgesamt 111 Kilometer Gleise, 152 Weichen, 619 Signale, fast 16 Kilometer Schallschutzwände, 130 Kilometer Fahrdraht, 383 Oberleitungsmasten und acht Bahnsteige erneuert. Neben neuer Stellwerkstechnik wird auf der Strecke zwischen Frankfurt/Main und Mannheim künftig auch das neue europäische Zugbeeinflussungssystem ETCS zum Einsatz kommen. Die Inbetriebnahme erfolgt in Stufen. Dabei geht ETCS zunächst auf dem Streckenabschnitt von Mannheim-Waldhof nach Biblis in Betrieb. Alle weiteren Abschnitte folgen im zweiten Quartal 2025.

Zum Abschluss der Bauarbeiten zieht die DB auch eine positive Bilanz zum Verkehrskonzept. Rund zwei Drittel der Fernverkehre sowie die Güterzüge verkehrten in den vergangenen fünf Monaten auf Umleitungsstrecken und waren überdurchschnittlich pünktlich unterwegs. Seit Beginn der Riedbahn-Generalsanierung hat allein DB Cargo 8.000 Züge über die Umleitungsstrecken gefahren. Außerdem übernahm DB Cargo einen Teil der Materialversorgung für die Baustelle und lieferte mehr als 43.000 Tonnen Schotter an.

Gruppenfoto in Gernsheim zur Riedbahn-Wiederinbetriebnahme. Foto: DB AG / Oliver Lang

[DE] Hunsrückbahn bis Ende 2025 befahrbar

Die DB InfraGO hat den Bürgermeistern entlang der Strecke Langenlonsheim – Büchenbeuren mitgeteilt, dass die Strecke bis Ende 2025 wieder nutzbar sein soll.

Ursprünglich sollte dies bereits bis Ende 2024 erfolgt sein. Nach vorbereitenden Arbeiten (unter anderem Vegetationsrückschnitt, Felsberäumung und Schienenwechsel) im Winter 2023/24 verlief die europaweite Ausschreibung der Bauleistung ohne Vergabe und wurde abgebrochen. Die Leistungen mussten erneut ausgeschrieben werden.

[DE] Köln – Aachen: Wieder Trassen für GelV

Das Aussetzten von Neubestellungen für Züge des unterjährigen Gelegenheitsverkehrs (GelV) im Raum Köln / Aachen / Krefeld / Venlo wird, trotz noch bestehender Havarie bedingter Sperrung der Strecke Düren – Horrem (Ferngleise), mit dem Ende der baubedingten Sperrung auf der Güterzugstrecke über Duisburg-Wedau – Opladen – Köln am 14.12.2024 um 21:00 Uhr aufgehoben.

Die Beseitigung der Havarieschäden zwischen Düren – Horrem erfolgt voraussichtlich bis zum 23.12.2024, 05:00 Uhr. Ab diesem Zeitpunkt kann der Streckenabschnitt und die Strecke Aachen – Köln wieder durchgängig in beiden Richtungen über die Fernbahngleise befahren werden.

[DE] Riedbahn geht in Teilschritten wieder in Betrieb

DB InfraGO arbeitet aktuell am Abschluss der Generalsanierung der Riedbahn zwischen Frankfurt/Main und Mannheim. Die Strecke geht entgegen den Planungen jedoch nicht komplett per Fahrplanwechsel in Betrieb sondern in Teilschritten – erst am 13.01.2025 ist nach aktuellem Stand das Zugprogramm wieder komplett.

Abgeschlossen sind nach DB-Auskunft alle Baugewerke: Gleise, Weichen, Signale, Schallschutzwände, Oberleitungen, Bahnsteige. Es hakt hingegen bei der Stellwerkstechnik: Die Inbetriebsetzung der Stellwerkstechnik im nördlichen Bereich der Riedbahn ist nach DB-Auskunft weit fortgeschritten. Weiterhin „unter Hochdruck gearbeitet“ wird an der Inbetriebsetzung der Stellwerkstechnik im südlichen Streckenabschnitt.

Im Fernverkehr werden zur Wiederinbetriebnahme sämtliche Züge nach Fahrplan über die Riedbahn fahren. Im Nahverkehr kommt es noch bis zum, 12.01.2025 zu Schienenersatzverkehren (SEV) auf einzelnen Linien. Dem Güterverkehr soll ab Weihnachten 2024 die volle Kapazität zur Verfügung stehen.

Kritik kam unter anderem vom südlichen Zweckverband für den ÖPNV in Rheinland-Pfalz. So würden temporär Verknüpfungen entfallen müssen und Anschlüsse entfallen. Zudem sei unklar, welche Auswirkungen die bis Weihnachten über Bensheim bzw. Worms – Frankenthal umgeleiteten Güterzüge hätten. Hinzu käme eine Sperrung einer der beiden Mainzer Tunnel vom 14. bis 21. Januar, die eine Ausdünnung des Regionalverkehrs erzwingt.


[DE] Flaschenhals Knoten Köln

Die seit dem 22.11.2024 andauernde Beeinträchtigung der Strecke Köln – Aachen für den Güterverkehr durch den Unfall bei Kerpen, die bis zur Wiederinbetriebnahme mit einer provisorischen Oberleitung noch bis zum 23.12.2024 andauern soll, zeigt wieder einmal deutlich, wie wenig resilient das deutsche Schienennetz aufgestellt ist. Die Wiederherstellung der Regelgeschwindigkeit soll vsl. erst Mitte/Ende Februar 2025 erfolgen.

Trotz Viergleisigkeit ernsthaft davon betroffen ist neben dem internationalen Personenverkehr nach Belgien v. a. auch der Transitgüterverkehr auf der Achse Rotterdam/Antwerpen – Süddeutschland – Österreich/Schweiz. Notwendige Umleiterstrecken wie Düren – Euskirchen („Bördebahn“) sind bisher nicht ausgebaut bzw. elektrifiziert und der Grenzübergang Roermond – Dalheim – Rheydt („Eiserner Rhein“) liegt nach wie vor brach.

Die Ankündigung, dass die ursprünglich für Dezember 2026 geplante Fertigstellung der elektrifizierten Eifelstrecke sich um mindestens zwei Jahre verschieben wird, brachte jetzt zutage, dass es in den kommenden Jahren mit dem Passieren des Kölner Knotens nicht besser wird:

Nach der Sanierung der rechten Rheinstrecke von Juli bis Dezember 2026 folgt vsl. von Januar bis Juni 2028 auch die Generalsanierung der linken Rheinstrecke, an die sich gleich zwei weitere Großprojekte im Kölner Raum anschließen. Von Juli bis Dezember 2028 ist die Sanierung des Hochleistungskorridors von Aachen nach Köln geplant, und wegen der Sanierung der Kölner Brücken wird die Strecke zwischen Hürth-Kalscheuren und Köln Hbf gesperrt sein. DB InfraGO AG rechnet für die Sanierung der Kölner Brücken mit einer Bauzeit von 17 Monaten, d. h. mit einer Sperrung des Abschnittes Hürth-Kalscheuren – Köln Hbf von Juli 2028 bis Dezember 2029. „2028 könnte für Bahnpendler im Großraum Köln zum Horrorjahr werden“, titelte der Kölner Stadt-Anzeiger.