[DE] Elmshorn: Brennender Bus stoppt Züge

In einer Bahnunterführung am Bahnhof Elmshorn waren am Nachmittag des 05.09.2024 die Akkus eines Elektrobusses in Brand geraten. Durch das schnelle Eingreifen der Freiwilligen Feuerwehr konnte zwar ein Großbrand verhindert werden. Die Lösch- und Bergungsarbeiten zogen sich aber bis in die Abendstunden hin.

Durch die enorme Hitzeentwicklung wurden die direkt über der Brandstelle verlaufenden Stellwerkkabel der Bahnstrecke erheblich in Mitleidenschaft gezogen. Dadurch kam es zu Ausfällen im Zugverkehr. Der Verkehr auf den Relationen Hamburg – Neumünster -Flensburg sowie Hamburg – Elmshorn – Westerland waren durch den Schaden aktuell stark eingeschränkt. Durch die Bauarbeiten bedingte Sperrung der Strecke Neumünster – Bad Oldesloe wurde der Umleitungsverkehr zusätzlich erschwert. Die Strecke Hamburg-Eidelstedt – Neumünster Süd stand laut der AKN Eisenbahn ebenfalls aufgrund nicht absagbarer Bauarbeiten nicht zur Verfügung. Teilweise wurden am 5. und 6. September einzelne Züge durch die Unfallstelle geführt, ab 7.9. konnte der Zugbetrieb eingeschränkt wieder aufgenommen werden. Zum Teil wurden Leerzüge via Lübeck nach Hamburg geführt.

Nach bisherigen Erkenntnissen hatte der Busfahrer die Durchfahrtshöhe der Bahnunterführung falsch eingeschätzt. Dadurch prallte der Bus von der Innenstadt kommend gegen die Brücke. Das vordere, der auf dem Dach verbauten Akku-Pakte wurde dabei beschädigt und geriet in Brand. Verletzt wurde niemand. Der Bus befand sich auf einer Überführungsfahrt ohne Fahrgäste.

Zu der Höhe des Sachschadens sowie den weiteren Auswirkungen auf den Zugverkehr können seitens der Feuerwehr keine Angaben gemacht werden.

Bad Schwartau

[DE] DB: Störung im Funksystem

Die Störung des GSM-R-Netzes in Hessen für rund zwei Stunden am 07.09.2024 hat bundesweit für Verspätungen gesorgt. Diverse Stellwerke waren weder über das GSMR-Funksystem noch über das Festnetz erreichbar, was die Gefahr unbemerkter Betriebsstörungen erhöhte. Daraufhin wurde der Betrieb vorsorglich eingestellt.

Die Ursache für die Störung im Funksystem ist noch völlig unklar. Eine Fremdeinwirkung könne ausgeschlossen werden, schrieb das Nachrichtenmagazin Spiegel.

[DE] Bahnverbände: Trennung Netz von Konzern unverzichtbar

DIE GÜTERBAHNEN, mofair, VPI und der Fahrgastverband PRO BAHN haben acht Monate nach dem offiziellen Start der neuen, angeblich „gemeinwohlorientierten“ Schieneninfrastrukturgesellschaft DB InfraGO AG auf einer gemeinsamen Veranstaltung in Berlin eine Zwischenbilanz gezogen.

Die Performance der InfraGO ist nach Aussage der Verbände angesichts schlecht geplanter Baustellen, Unterfinanzierung und wachsender Frustration in den Reihen der nicht zu beneidenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiter gesunken. In einem Forderungskatalog raten die vier Verbände zu einer großen Bahnreform, die unter anderem das natürliche Monopol der Infrastruktur aus dem auf Gewinne orientierten und gleichzeitig strauchelnden Gesamtkonzern der DB herauslöst.

Neele Wesseln, Geschäftsführerin der GÜTERBAHNEN, bilanzierte in ihrer Gesamtanalyse für die einladenden Verbände: „DB und Verkehrsministerium hatten ihre Chance. Aber trotz vollmundiger Versprechen ist seit der Gründung der InfraGO nichts besser geworden, dafür vieles noch schlechter. Alle Eisenbahnverkehrsunternehmen arbeiten am Limit und die Kosten explodieren. Wir sind uns sicher: nur die Herauslösung der Schieneninfrastrukturen aus dem DB-Konzern löst nicht alle Probleme, aber die Trennung ist als Teil der Problemlösung unverzichtbar.“

Dr. Matthias Stoffregen, Geschäftsführer mofair: „Die Ampelparteien waren im Koalitionsvertrag wie ein Tiger gestartet, haben sich dann aber vom kommunikativen Trommelfeuer des integrierten DB-Konzerns einschüchtern lassen. Am Ende sind sie als Bettvorleger gelandet. Aus ‚Gemeinwohlorientierung‘ wurde ‚Generalsanierung‘ – und nichts sonst. Als Branche sehen wir nur höhere Kosten für die Schieneninfrastruktur – ohne irgendwo nachweisbare bessere Qualität. Eine künftige Bundesregierung muss Monopol- und Wettbewerbsbereich endlich klar trennen. Nur so wird transparent, wo und wie genau die dringend benötigten zusätzlichen Mittel für die Infrastruktur am effizientesten eingesetzt werden müssen.“

Prof. Dr. Lukas Iffländer, stellvertretender Vorsitzender Fahrgastverband PRO BAHN: “Mit der bisherigen InfraGO sind wir bestenfalls zu zehn Prozent am Ziel angekommen. Der Bund muss eine stärkere Verantwortung für unser aller Infrastruktur übernehmen, klare und verbindliche Ziele vorgeben sowie deutlich stärker deren Umsetzung direkt bei der InfraGO überwachen, statt einen Umweg über den DB-Konzern zu nehmen.“

Heiko Radke, Generalsekretär des Verbands der Güterwagenhalter VPI: „Der Bund muss endlich seine Aufgabe ausfüllen, die InfraGO so auszurichten, dass sie eine stabile Schieneninfrastruktur zu marktgerechten Konditionen zur Verfügung stellt. Die Wachstums- und Klimaziele erreichen wir nur, wenn die Basis stimmt, auf der der umweltverträglichste Verkehrsträger seine Stärken ausspielen kann. Eine funktionierende, am Gemeinwohl orientierte Infrastrukturgesellschaft für die Schiene ist dafür Voraussetzung. Wagenhalter investieren in langlebige Wirtschaftsgüter und müssen darauf vertrauen können, dass das System Schiene wettbewerbsfähig ist und bleibt.”

In einer vor der Veranstaltung durchgeführten Befragung im Personen- und Güterverkehr hat keines der Eisenbahnverkehrsunternehmen seit dem Start der InfraGO eine Verbesserung der Performance im Vergleich zur DB Netz zuvor erkennen können.

Die Verbände haben auf ihrer Veranstaltung einen Forderungskatalog an den Bundestag im Gepäck, der die folgenden sechs Punkte enthält:

  • Die deutsche Schieneninfrastruktur von der Talsohle in die europäische Spitzengruppe der Schienennetze bringen
  • Versäumnisse aufarbeiten und Neuordnungsvorschläge durch Expert:innen einer Parlamentskommission bis 2025 ausarbeiten lassen
  • Verkehrsministerium und DB müssen dafür volle Transparenz schaffen
  • Alle Schieneninfrastrukturen aus dem Konzern herauslösen
  • Schieneninfrastruktur durch ein effizient gesteuertes Bundesunternehmen betreiben lassen
  • Eine grundrechtskonforme, stabile Finanzierung sowie wettbewerbsfähige Trassenpreise sicherstellen

In ihrer Analyse kommen die Verbände zum Ergebnis, dass in der Satzung der InfraGO zwar „gemeinwohlorientierte“ Ziele verankert wurden. Wie sie zum fortbestehenden Ziel der Gewinnerzielung stehen und wann sie ganz oder teilweise erreicht wurden, ist mangels konkreter Zielzahlen kaum nachprüfbar. Die den Eisenbahnverkehrsunternehmen besonders wichtige „Kundenorientierung“ des Infrastrukturmanagements taucht zwar mit einem dürren Wort in den Gemeinwohlzielen auf, das der Branche besonders wichtige „Preis-Leistungs-Verhältnis“ allerdings nicht. Währenddessen beharrt die InfraGO auf einem Eigenkapitalzinssatz von 5,9 Prozent, während das eigene beteiligungsführende Ministerium einen deutlich niedrigeren Zinssatz einfordert, um
die Eisenbahnverkehrsunternehmen zu entlasten.

[DE] ETCS für Flensburg – Maschen

Insgesamt 216 Kilometer Schienenweg werden ab dem 31.08.2024 zwischen Flensburg und Maschen mit ETCS ausgerüstet. Damit will die DB die Zuverlässigkeit auf dieser wichtigen Verbindung von und nach Dänemark erhöhen.

In der ersten Bauphase wird die Stellwerkstechnik modernisiert. Dazu werden die vorhandenen Stellwerke durch Digitale Stellwerke (DSTW) und Elektronische Stellwerke (ESTW) ersetzt bzw. technisch so umgerüstet, dass sie mit ETCS kompatibel sind. In der zweiten Bauphase erfolgt dann die Streckenausrüstung mit ETCS.

Der Abschnitt Flensburg – Nortorf ist der erste von insgesamt sechs Abschnitten, die zwischen Flensburg und Maschen auf die neue Technik umgerüstet werden. In der ersten Bauphase verlegt die DB auf diesem Abschnitt unter anderem ca. 330 Kilometer Kabel, gründet 180 Signale, erneuert sechs Bahnübergänge und ersetzt die vier Relaisstellwerke in Schleswig, Owschlag, Rendsburg und Osterrönfeld durch ESTW-Technikmodule. Diese ermöglichen die Steuerung der Züge aus dem zentralen ESTW in Flensburg.

In der zweiten Bauphase rüsten die Teams den 90 Kilometer langen Abschnitt Flensburg – Nortorf mit ETCS aus, darunter auch die über 110 Jahre alte Rendsburger Hochbrücke. Darüber hinaus bauen sie eine ETCS-Streckenzentrale und verlegen rund 1.075 Balisen zur Übertragung von Daten an den Zug. Der Zugverkehr wird durch die Arbeiten kaum beeinträchtigt, da die notwendigen eingleisigen Sperrungen nachts und/oder am Wochenende stattfinden. Umleitungen oder Ersatzverkehre sind nicht notwendig. Die Arbeiten laufen voraussichtlich bis Ende 2027.

Die Modernisierung der gesamten Strecke soll nach aktuellem Planungsstand bis 2030 abgeschlossen sein.

Streckenkarte Flensburg – Maschen. Grafik: DB InfraGO

[DE] Norderelbbrücke: Weitere Sperrungen

Um die Verfügbarkeit der Norderelbbrücke in Hamburg bis zur geplanten Erneuerung (ab 2030) sicherzustellen, sind kurzfristig weitere umfangreiche Sanierungsmaßnahmen des Tragwerks zwingend erforderlich. Es müssen zur Entlastung der Querträger der Norderelbbrücke Abfangungen montiert werden. Diese werden vormontiert und per Seilwinde unter die Querträger verbracht. Die Befestigung muss sowohl von der Unterseite der Brücke als auch von oben aus dem Gleisbereich erfolgen. In diesen Zeiten muss der Zugverkehr eingestellt werden. 

Im Zeitraum 27.09.2024 bis 06.10.2024 kommt es täglich zwischen 08:00 Uhr und 16:00 Uhr zu Totalsperrungen und im Zeitraum 07.10.2024 bis 11.10.2024 und am 14.10.2024 zu eingleisigen Sperrungen auf den Strecken 1250 und 1280 zwischen Abzweig Veddel und Hamburg Hbf/Hamburg-Rothenburgsort auf den Güterzug-Gleisen.

Während der Totalsperrungen kann kein Schienengüterverkehr von und nach Dänemark, Lübeck, Itzehoe oder Meimersdorf stattfinden. Aufgrund des Plankorridors Berlin – Hamburg ist der Schienengüterverkehr von und nach Hamburg-Billwerder nur teilweise über Lüneburg und Büchen möglich. 

[DE] DB InfraGO schreibt Rangierleistungen aus

Die DB InfraGO, Geschäftsbereich Fahrweg hat im Amtsblatt der Europäischen Union die schienengebundene Traktionsleistung 2025f in 19 Losen ausgeschrieben (511566-2024):

  • Los 1: Rangierleistungen am Standort Frankfurt/M., sowie Streckentraktionsleistungen in einem Umkreis von 80 km gemäß DB InfraGO Streckenplaner Einsatz im festen Zeitraum des Vertrages vom 01.01.2025 bis 31.12.2027.
  • Los 2: Rangierleistungen am Standort Augsburg, sowie Streckentraktionsleistungen in einem Umkreis von 80 km gemäß DB InfraGO Streckenplaner. Einsatz im festen Zeitraum des Vertrages vom 01.01.2025 bis 31.12.2027.
  • Los 3: Rangierleistungen am Standort Nürnberg, sowie Streckentraktionsleistungen in einem Umkreis von 80 km gemäß DB InfraGO Streckenplaner. Einsatz im festen Zeitraum des Vertrages vom 01.01.2025 bis 31.12.2027.
  • Los 4: Rangierleistungen am Standort Hannover, sowie Streckentraktionsleistungen in einem Umkreis von 80 km gemäß DB InfraGO Streckenplaner. Einsatz im festen Zeitraum des Vertrages vom 01.01.2025 bis 31.12.2027.
  • Los 5: Rangierleistungen am Standort München, sowie Streckentraktionsleistungen in einem Um-kreis von 80 km gemäß DB InfraGO Streckenplaner. Einsatz im gesamten festen Zeitraum der Vergabe vom 01.01.2025 bis 31.12.2027.
  • Los 6: Rangierleistungen am Standort Karlsruhe, sowie Streckentraktionsleistungen in einem Um-kreis von 80 km gemäß DB InfraGO Streckenplaner. Einsatz im festen Zeitraum des Vertrages vom 01.01.2025 bis 31.12.2027.
  • Los 7: Rangierleistungen am Standort Waren (Müritz), sowie Streckentraktionsleistungen in einem Umkreis von 80 km gemäß DB InfraGO Streckenplaner. Einsatz im festen Zeitraum des Vertrages vom 01.01.2025 bis 31.12.2027.
  • Los 8: Rangierleistungen am Standort Witten/Ruhr, sowie Streckentraktionsleistungen in einem Umkreis von 80 km gemäß DB InfraGO Streckenplaner. Einsatz im festen Zeitraum des Vertrages vom 01.01.2025 bis 31.12.2027.
  • Los 9: Rangierleistungen am Standort Hamburg, sowie Streckentraktionsleistungen in einem Umkreis von 200 km gemäß DB InfraGO Streckenplaner. Der Einsatz erfolgt im Zusammenhang mit einer Generalsanierungsmaßnahme (GSM). Einsatz im festen Zeitraum vom 01.05.2026 bis 31.07.2026.
  • Los 10: Rangierleistungen am Standort Hannover, sowie Streckentraktionsleistungen einem Umkreis von 200 km gemäß DB InfraGO Streckenplaner. Der Einsatz erfolgt im Zusammenhang mit einer Generalsanierungsmaßnahme (GSM). Einsatz im festen Zeitraum vom 01.05.2026 bis 31.07.2026.
  • Los 11: Rangierleistungen am Standort Maschen, sowie Streckentraktionsleistungen einem Umkreis von 200 km gemäß DB InfraGO Streckenplaner. Der Einsatz erfolgt im Zusammenhang mit einer Generalsanierungsmaßnahme (GSM). Einsatz im festen Zeitraum der vom 01.01.2027 bis 31.12.2027.
  • Los 12: Rangierleistungen am Standort Hannover, sowie Streckentraktionsleistungen einem Umkreis von 200 km gemäß DB InfraGO Streckenplaner. Einsatz im festen Zeitraum vom 01.01.2027 bis 31.12.2027.
  • Los 13: Rangierleistungen am Standort Wustermark, sowie Streckentraktionsleistungen in einem Umkreis von 200 km gemäß DB InfraGO Streckenplaner. Der Einsatz erfolgt im Zusammenhang mit der Realisierung des Hochleistungskorridors Hamburg – Berlin. Einsatz im festen Zeitraum vom 01.08.2025 bis 30.11.2025. Es werden 2 Schichten mit max. 10h je Tag ausgeschrieben.
  • Los 14: Rangierleistungen am Standort Bad Kleinen, sowie Streckentraktionsleistungen in einem Umkreis von 200 km gemäß DB InfraGO Streckenplaner. Der Einsatz erfolgt im Zusammenhang mit der Realisierung des Hochleistungskorridors Hamburg – Berlin. Einsatz im festen Zeitraum vom 01.08.2025 bis 30.11.2025. Es werden 2 Schichten mit max. 10h je Tag ausgeschrieben.
  • Los 15: Rangierleistungen am Standort Maschen, sowie Streckentraktionsleistungen in einem Umkreis von 200 km gemäß DB InfraGO Streckenplaner. Der Einsatz erfolgt im Zusammenhang mit der Realisierung des Hochleistungskorridors Hamburg – Berlin. Einsatz im festen Zeitraum vom 01.08.2025 bis 30.11.2025 Es werden 2 Schichten mit max. 10h je Tag ausgeschrieben.
  • Los 16: Rangierleistungen am Standort Stendal, sowie Streckentraktionsleistungen in einem Umkreis von 200 km gemäß DB InfraGO Streckenplaner Der Einsatz erfolgt im Zusammenhang mit der Realisierung des Hochleistungskorridors Hamburg – Berlin. Einsatz im festen Zeitraum vom 01.08.2025 bis 30.11.2025. Es werden 2 Schichten mit max. 10h je Tag ausgeschrieben.
  • Los 17: Bundesweite Traktionsleistungen von und zum Standort Schwandorf, sowie Rangierleistungen am Standort Schwandorf. Der Bieter hat für diese Leistung ein Triebfahrzeug anzubieten, welches über einen sogenannten „Last-Mile-Motor“ verfügt, der es ermöglicht in Gleisanschlüsse ohne Fahrdraht einzufahren und die Leistungen zu erbringen.
  • Los 18: Bundesweite Traktionsleistungen Zentral, sowie Rangierleistungen. Die Bieter haben für diese Leistungen Triebfahrzeuge anzubieten, welche über einen sogenannten „Last-Mile-Motor“ verfügen, der es ermöglicht in Gleisanschlüsse ohne Fahrdraht einzufahren und die Leistungen zu erbringen.
  • Los 19: Rangierleistungen am Standort Hafen Wesel • Leistungsklasse: Kleinlok, LK3 • Antrieb: Verbrenner • Zeitraum: 27.06.2025 – 25.08.2025 • Schichten: Einschichtig, 48 Stk. (Mo – Sa) • Besonderheiten: Lok ist im Hafen Wesel eingesperrt: Reparaturen oder Betankungen sind vor Ort durchzuführen / Lok mit Funkfernsteuerung, falls dem nicht der Fall ist, ist immer ein Rangierbegleiter zu stellen und einzupreisen / Lokanforderungen gemäß Schienennutzungsbedingungen des Hafens

Frist für den Eingang der Teilnahmeanträge ist der 04.10.2024.

[DE] Unstrutbahn-Vollsperrung trifft EBS/FWK

Ab dem 04.10.2024 müssen ca. 13 km der „Unstrutbahn“ zwischen Freyburg(Unstrut) und Karsdorf aufgrund der sich verschlechternden Betonschwellenqualität auf unbestimmte Zeit voll gesperrt werden. Ursache sind die maroden Betonschwellen und die Regelwerksvorgaben zum Schadschwellentausch. Auf eine europaweite Ausschreibung für die Vergabe der Bauleistungen hat sich kein Bieter beworben. Die Ausschreibung wird wiederholt mit dem Ziel, so schnell wie möglich die Arbeiten noch dieses Jahr ausführen zu können.

Betroffen sind auch „gesonderte Bedienfahrten“. Für das Karsdorfer Zementwerk kommt wöchentlich ein Zug mit Braunkohlenstaub aus der Lausitz und beim Fahrzeugwerk Karsdorf (FWK) fehlt dadurch die Anbindung, um unter anderem Fahrzeuge vom Mutterkonzern Erfurter Bahnservice (EBS) reparieren zu können.

[DE] Huntebrücke erneut instandgesetzt

Nach der Instandsetzung der Ersatzbrücke über die Hunte können ab sofort wieder Personen- und Güterzüge zwischen Berne und Elsfleth fahren. Nach knapp fünf Wochen, nachdem Ende Juli erneut ein Schiff mit der Brücke zusammengestoßen war, sind damit auch die Häfen links der Weser wieder an den Schienengüterverkehr angeschlossen. Gestern wurde die Strecke technisch abgenommen.

Der Neubau des drehbaren Bestandsbauwerks aus dem Jahr 1927, der bisher für 2030 vorgesehen war, soll nun beschleunigt werden. Derzeit werden die Ausschreibungsunterlagen erstellt, damit eine Vergabe im Wettbewerb erfolgen kann.

Foto: DB InfraGO

[DE] Trassenpreise 2026: Stellungnahmeverfahren [19.08.2024]

Am 23.08.2024 startet das Stellungnahmeverfahren der INB 2025/ 2026, in dessen Rahmen auch die Trassenentgelte für das Fahrplanjahr 2025/ 2026 veröffentlicht werden. Die DB InfraGO AG muss einen Hauptantrag mit deutlich erhöhtem Zielerlös und alternativen Dynamisierungsraten im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) stellen.

Die DB InfraGO AG wird einen Zielerlös von rd. 7,9 Mrd. EUR beantragen. Dies entspricht einer Entgeltsteigerung gegenüber dem Vorjahr von rd. 1,2 Mrd. EUR bzw. +19,1 %.

Die reine Preissteigerung für 2026 liegt bei rd. 0,3 Mrd. EUR und ergibt sich vor allem aus Mehrausgaben für Instandhaltung und operative Personale (Menge und Preis).

Die geplante Eigenkapitalerhöhung, zu deren Höhe für 2026 derzeit (Stand: 19.08.2024) die Gespräche noch nicht abgeschlossen sind, führt zu zusätzlichen Kosten. Diese ergeben sich aus Abschreibung und Kapitalkosten und verursachen den Großteil der Gesamtkostensteigerung. Erklärtes Ziel ist es, Auswirkungen durch die Eigenkapitalzuführung an die DB InfraGO AG marktneutral umzusetzen. Hierfür wird an einem Kompensationsmechanismus gearbeitet, welcher die Kosteneffekte im Binnenverhältnis (Eigentümer <> DB InfraGO AG) so regelt, dass die infolge der Eigenkapitalzuführung entstehenden Kosten (Abschreibungen und Verzinsung) nicht zu einer Belastung der Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) führen.

Die DB InfraGO AG hat Mitte April 2024 Rechtsmittel gegen die Festlegung der Entgeltbildung im SPNV im Trassenpreissystem (TPS) 2025 gemäß § 37 (2) ERegG und § 5 Abs. 10 RegG eingelegt. Sollte die Deckelung im SPNV europarechtswidrig sein, könnte eine Kopplung der SPNV-Entgeltdynamisierung an die jährliche Steigerungsrate der Regionalisierungsmittel (RegM) entfallen. Die DB InfraGO AG beantragt daher eine alternative SPNV-Dynamisierung von +23,5 %. Diese entspricht der tatsächlichen Entwicklung der RegM seit 2018 und enthält neben den Steigerungsraten des § 5 Abs. 3 RegG alle sonstigen, auch einmaligen, Erhöhungen. In dem Verfahren rechnet die DB InfraGO AG mit einer ersten Entscheidung durch das Verwaltungsgericht Köln im 3. Quartal 2024.

Am 23.08.2024 wird entsprechend des von der Bundesnetzagentur (BNetzA) vorgegebenen Verfahrens nur der sogenannte Hauptantrag ins Stellungnahmeverfahren veröffentlicht. Dieser enthält folgende maximal notwendige Steigerungsraten:

  • Schienenpersonennahverkehr (SPNV): +23,5 %
  • Schienenpersonenfernverkehr (SPFV): +10,1 %
  • Schienengüterverkehr (SGV): +14,8 %

Für den erhofften Fall, dass Kompensationsmechanismen für die Eigenkapitalerhöhung geschaffen werden, beabsichtigt die DB InfraGO AG eine Absenkung im Laufe des Entgeltgenehmigungsverfahrens mit der BNetzA auf einen Zielerlös in Höhe von rd. 7,0 Mrd. EUR. Damit könnten die überproportionalen Steigerungsraten für SPFV und SGV aus dem TPS 2025 ausgeglichen werden:

  • SPNV: +23,5 %
  • SPFV: -31,5 %
  • SGV: -15,8 %

Das Genehmigungsverfahren startet nach dem Stellungnahmeverfahren Anfang Oktober 2024.

Der Branchenverband „Die Güterbahnen“ kommentierte: „Das 2016 beschlossene Trassenpreissystem kollabiert vor unseren Augen. Ein Preisschock jagt den nächsten. Statt der für lange Zeit üblichen gut zweiprozentigen jährlichen Trassenpreiserhöhungen, verlangt die gemeinwohlorientierte DB InfraGO 2025 im Mittel sechs und 2026 fast zwanzig Prozent mehr. Mal trifft es wie in 2025 besonders den Güter- und Fernverkehr, 2026 soll es der Nahverkehr sein. In den Folgejahren drohen noch absurdere Aufschläge. Während der Verkehrsminister die Entwicklung „genau beobachtet“, verursacht die Bundesregierung selbst den größten Teil der Aufschläge durch Eigenkapitalerhöhungen und Darlehen an die DB. Die bislang üblichen Baukostenzuschüsse zur Finanzierung der Infrastruktur hätten das vermieden. Der Bundestag muss diesem Spuk ein Ende setzen und das Eisenbahnregulierungsgesetz ändern. Ein gemeinwohlorientierter Schieneninfrastrukturbetreiber muss – genau wie die Autobahn GmbH – keine Gewinne erwirtschaften. Die im Gesetz seit 2016 existierende preistreibende Kopplung des Gewinnanspruchs an die Eigenkapitalhöhe muss in diesem Herbst abgeschafft werden.“

[DE] DB InfraGO: Bauvorhaben 2027

Am 19.08.2024 hat die DB InfraGO im Rahmen der BID den Dialog zu den geplanten Projekten 2027 aufgenommen. Damit beginnt die Konsultationsphase, innerhalb derer die EVU zu den baubedingten Kapazitätseinschränkungen im Schienennetz Stellung nehmen können. 

In Abstimmung mit dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) hat die DB ihre Planungen auch für die anstehenden Generalsanierungen für das Jahr 2027 konkretisiert. Im Verlauf der Planungsphase für die jeweiligen Streckenabschnitte haben sich im Austausch mit den betroffenen EVU Anpassungswünsche zum ursprünglich vorgesehenen Zeitplan ergeben.  

Konkret sind für die 2027 geplanten Generalsanierungen folgende Anpassungen vorgesehen:  

  • Fulda – Hanau 

Die sogenannte Kinzigtalbahn wird zusätzlich in die Vorhaben für 2027 aufgenommen. Dadurch lassen sich gebündelt Maßnahmen für die Jahre 2024 bis 2027 umsetzen. Die Sanierung der 81 km langen Strecke zwischen Fulda und Hanau bringt ähnlich starke Effekte und verkehrliche Wirkung im Personen- und Güterverkehr wie die derzeit im Bau befindliche Riedbahn Frankfurt/Main – Mannheim. Die Strecke gehört mit 160 Prozent Auslastung zu den meist befahrenen im Netz; viele Anlagen sind überaltert und störanfällig.  

  • Hamm – Dortmund – Köln 

Infolge der vorgezogenen Ertüchtigung der Kinzigtalbahn wird die Generalsanierung des Korridors Köln – Dortmund – Hamm nicht im Jahr 2027 stattfinden. Eine parallele Sanierung beider Strecken ist nicht möglich, da während der Sperrpause Umleitungsstrecken benötigt werden. Auf die Ausbaumaßnahmen des „Rhein-Ruhr-Express“ (RRX) wirkt sich der neue Zeitplan nicht negativ aus. Die Arbeiten werden wie geplant fortgesetzt und starten im kommenden Jahr auf weiteren Bauabschnitten.  

  • München – Rosenheim und Rosenheim – Salzburg 

Hier wurde auf Anregung der ÖBB und der italienischen RFI ein Vorziehen der Bauarbeiten auf dem Korridorabschnitt zwischen Rosenheim und Salzburg in das erste Halbjahr 2027 und die Sanierung der Nord-Süd-Relation von München nach Rosenheim im Jahr 2028 vorgestellt. Die Sanierung der Nord-Süd-Relation von München nach Rosenheim verschiebt sich in das Jahr 2028. Hintergrund ist, dass 2027 umfangreiche Bauarbeiten auf der Brennerautobahn stattfinden, weshalb die Bahnkapazitäten für Güter- und Personenverkehr zur Gänze gebraucht werden. 

Folgende Generalsanierungen sind für 2027 geplant:  

  • Frankfurt/Main – Heidelberg 
  • Rosenheim – Salzburg 
  • Lehrte – Berlin 
  • Bremerhaven – Bremen 
  • Lübeck – Hamburg 
  • Fulda – Hanau