[EE] Operail privatisiert

Am 31.10.2024 unterzeichnete das staatliche Unternehmen AS Operail einen Kauf- und Verkaufsvertrag über den Verkauf an die AS Tiigi Keskus-Tochtergesellschaft RailProject OÜ. Auf der Grundlage des abgeschlossenen Kaufvertrags hat RailProject bei der Wettbewerbsbehörde einen Antrag auf Genehmigung des Unternehmenszusammenschlusses gestellt. Sobald die Behörden alle erforderlichen Genehmigungen erteilt haben wird die Transaktion abgeschlossen.

Tiigi Keskus ist eine in Estland ansässige Vermögensverwaltungsgesellschaft, deren Kerngeschäft die Verwaltung von Immobilien ist. Darüber hinaus besitzt das Unternehmen eine Mehrheitsbeteiligung an Tartu Mill, dem größten Konzern für die Verarbeitung von Lebensmittelgetreide und die Herstellung von Nudeln im Baltikum.

Die Ausschreibung für den Verkauf des Gütertransport- und Reparaturgeschäfts von Operail startete am 07.06.2024. In einem zweistufigen Verfahren ging Tiigi Keskus als Favourit hervor – die Vertragsverhandlungen starteten am 17.10.2024. Der Verkaufsprozess wird von der Investmentbanking-Abteilung der LHV Pank durchgeführt, der Rechtsberater des Prozesses ist Ellex Raidla Advokaadibüroo.

[EE] Verkauf von Operail angelaufen

Die estnische Eisenbahngesellschaft Operail wird verkauft. Der Prozess wird von der Investmentbank-Abteilung der LHV Bank durchgeführt, die Rechtsberatung übernimmt die Anwaltskanzlei Ellex Raidla. Interessenbekundungen werden bis zum 21.06.2024 entgegengenommen.

Am 06.06.2024 hatte das Regierungskabinett den Vorschlag des Klimaministeriums gebilligt, eine öffentliche Auktion zur Privatisierung aller Geschäftsbereiche des staatlichen Unternehmens AS Operail zu initiieren. Die Fracht- und Reparaturgeschäfte von Operail stehen ebenso zum Verkauf wie Vermögenswerte, Lizenzen, Verträge, Mitarbeiter und die Marke Operail.

[EE] Ringbahn Tallinn fraglich

Der starke Rückgang des Güterverkehrs hat Zweifel an der Machbarkeit des Baus der Ringbahn um die estnische Hauptstadt Tallinn/Reval aufkommen lassen. In diesem Zusammenhang wird nun untersucht, ob es sinnvoll ist, die Umgehungsbahn nur für den Personenverkehr zu bauen.

Die estnische Regierung initiierte Anfang dieses Jahres auf Antrag des Bezirksverbands der Kommunalverwaltungen des Landkreises Harju den staatlichen Sonderplan für die Ringbahn. Für den Sonderplan wurde ein Folgenabschätzungsprogramm erstellt. Die kürzlich abgeschlossene Analyse hat gezeigt, dass das von der estnischen Eisenbahn transportierte Gütervolumen in den letzten 15 Jahren von 45 auf 6 Mio. t pro Jahr gesunken ist. Der Zweck der Planung war es, Güter vom Hafen von Paldiski um Tallinn herumzuleiten, aber in der gegenwärtigen neuen Situation existiert dieses Ziel nicht mehr.

Marju Kaivapalu, Raumplanungsberaterin des Ministeriums für regionale Angelegenheiten, erklärte jedoch, dass der Bau einer Eisenbahn ausschließlich für den SPNV auch erfolgversprechend sein kann, da erwartet wird, dass die Zahl der Fahrgäste rund um Tallinn und in westlicher Richtung von heute 7 Mio. auf 11,7 Mio. im Jahr 2027 ansteigen wird. Es wurde daher beschlossen, vor Beginn der Grundlagenplanung eine Mobilitätsstudie durchzuführen, welche auch die Amortisation des Projekts zeigen soll.

[EE] LTG Cargo: Testfahrt nach Estland

Die litauische Güterbahn LTG Cargo bereitet sich auf die Aufnahme von Frachtdiensten in allen baltischen Staaten vor. Das Unternehmen hat seine erste durchgehende Testfahrt von Litauen über Lettland zum estnischen Bahnhof Valga durchgeführt.

Durch die Ausweitung seiner Aktivitäten in den baltischen Ländern will das Unternehmen seinen Kunden sowohl in Litauen als auch in den anderen baltischen Ländern wettbewerbsfähige Logistikdienstleistungen anbieten.

Foto: LTG Cargo

Operail startet Einzelwagenverkehr

Für westeuropäische Kunden ein Standard – ein Novum in Estland: Die Güterbahn Operail hat neu auf zwei Relationen die Buchbarkeit von einzelnen Waggons oder Wagengruppen eingeführt:

  • Südestland – Landkreis Harju v.v.
  • Ostestland – Landkreis Har v.v.

GATX vermietet an Neukunde GEOSERVICE

GATX Rail Europe vermeldet die Vermietung von Sggnss und Sgns an den Neukunden GEOSERVICE aus Tallinn. Das Unternehmen aus Estland nutzt die Waggons für Getreidetransporte zwischen der Ukraine, Polen, Rumänien und Litauen.

Foto: GATX

Estnische Bahn sucht nach Alternativen

Der Güterverkehr in Estland ist nach Einführung der Sanktionen gegen Russland auf fast Null gesunken. Im vergangenen Jahr belief sich das Volumen noch auf 12,8 Mio. t, davon fast 9,5 Mio. t im Transit. Durch die Sanktionen gingen alle Transporte von Öl und Düngemittel aus der Republik Belarus verloren. Statt ganzer Züge verkehren heute täglich nur 10 bis 20 Güterwagen über die russische Grenze. Dies bedeutet für Estlands Eisenbahn, die vor einigen Monaten hauptsächlich mit dem Transport von Gütern aus Russland und Weißrussland beschäftigt war, sich neu orientieren zu müssen.

Kasachstan und Usbekistan, deren Getreide, Öl und Stahl zuvor die Häfen im Schwarzen Meer anliefen, begannen nach Möglichkeiten zu suchen, diese über andere Häfen im Baltikum und Finnland zu verschiffen, da das Schwarze Meer jetzt für die Schifffahrt gesperrt ist. Momentan wird kasachisches Getreide für das Terminal in Muuga erwartet, ebenso Öl für den Kraftstoffhändler Alexela, allerdings zunächst nur eine kleine Charge. Die russische Seite hat hier mit dem Transport von Metallerz für Fabriken in Belgien begonnen.

Die Ukraine möchte ihr Getreide über die baltischen Häfen exportieren, was aber auf einige Probleme stößt. Da man nicht mehr durch Weißrussland fahren kann und aufgrund der anderen Spurweite in Polen bedeutet das, dass sie ihre Waren zunächst in Polen auf Güterwagen mit 1.435-mm-Spurweite verladen müssten. Weder an der ukrainisch-polnischen Grenze noch an der polnisch-litauischen Grenze gibt es aber Ladestellen, an denen Getreide verladen werden kann. Estland hat zwar viele Getreideterminals mit Gleisanschluss, die Terminals könnten bis zu einer Million Tonnen pro Jahr per Bahn erhalten, die estnische Bahn hat aber keine Getreidewagen. Bisher wurden die Güterwagen meistens aus Russland gekauft, was heute nicht mehr geht.

Ein weiteres Problem sind die stark begrenzten Kapazitäten an der polnisch-litauischen Grenze, laut Angaben der litauischen Eisenbahn sind 4-5 Zugpaare pro Tag das händelbare Maximum, und die dortigen Containerterminals sind bereits mit eigenen Zügen von Kaunas nach Polen belegt. Es ist zwar möglich, Getreide in Containern zu transportieren, aber die Mengen, die aus der Ukraine exportiert werden müssen, sind aktuell sehr schwierig zu transportieren.

Operail: Streckenlok mit LNG-Antrieb

Die estnische Eisenbahngesellschaft Operail hat Anfang Juli 2021 eine Diesellok in Betrieb genommen, die sowohl mit Dieselkraftstoff als auch mit LNG betrieben werden kann. Die Modifikation der General Electric C36 setzte die eigene Werkstatt in Tapa innerhalb von fünf Monaten um. Nach Tests und Modifikationen soll die Zulassung erlangt werden und ab Herbst 2021 der Planeinsatz erfolgen. Der Bahnbetreiber erwartet durch den Umbau einen geringeren Schadstoffausstoß sowie eine Senkung der Kraftstoffkosten um 30 %.

LNG-Lok der Operail. Foto: Operail

Operail trennt Geschäfte – neue Holding

Die Struktur der Operail-Gruppe hat sich zum 01.07.2021 geändert: Die Konzernmutter AS Operail wird künftig nur noch den Güterverkehr auf der estnischen Eisenbahninfrastruktur betreiben. Alle anderen Geschäftsbereiche der Gruppe werden auf das neu geschaffene Unternehmen Operail Holding OÜ übertragen. Zur Operail Holding gehören die in Finnland tätigen Vermiet- und Transportunternehmen (Operail Leasing Finland bzw. Operail Finland) sowie die Unternehmen, die in Estland im Bereich Vermietung und Wartung tätig sind (Operail Leasing bzw. Operail Repairs).