Europorte-Zug in den Ardennen entgleist

Am 16.06.2021 ist gegen 3 Uhr morgens ein mit Phosphorsäure beladener Zug der Europorte France (EPF) aus Ruisbroek (Firma Prayon) kommend in den Ardennen mit einem Lkw kollidiert. Der Unfall ereignete sich auf einem Bahnübergang der D27 zwischen Rumigny und Liart. Der mit einem Boot beladene Tieflader war dort stecken geblieben. Glücklicherweise gab es mit dem Triebfahrzeugführer nur einen leicht Verletzten.

Der Schaden an Fahrzeugen, Gleisen und der Oberleitung ist erheblich. Lok 4006, eine von 32 Stadler Euro 4000 der Güterbahn wurde komplett zerstört. Von den sieben entgleisten Waggons wiesen drei ein Leck auf. Das beim Aufprall zerstörte Boot fing außerdem Feuer.

Personenzüge zwischen Charleville und Hirson werden durch Reisebusse ersetzt. Die Strecke wird hauptsächlich für den Schienengüterverkehr genutzt.

Europorte testet Rapsöl als Dieselersatz

Eine Diesellok des Typs Stadler Euro 4000 von Europorte France (EPF) wird ab 06.07.2021 für drei Monate mit Rapsöl statt mit Dieselkraft angetrieben. Lieferant des Ersatzkraftstoffes „Oleo100“ aus französischem Raps ist die Avril-Tochter Saipol, die seit 2008 Kunde von EPF ist. Für den Marktführer in Frankreich für die Verarbeitung von Rapssamen und Sonnenblumen in Tierfutter und Öl transportiert die Güterbahn Pflanzenöl und Diester.

Der Testeinsatz der Lok wird zwischen dem Saipol-Werk in Nogent-sur-Seine und Coudekerque-Branche (Dünkirchen) bzw. Grand Couronne bei Rouen erfolgen. Durch die Verwendung dieses Biokraftstoffs werden die Emissionen im Vergleich zu Diesel um 60 % reduziert. Bei positivem Ergebnis könnte Europorte bei allen 32 Euro 4000 Loks den Dieselkraftstoff ersetzen.

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Euro 4000 der EPF mit Kesselwagenzug für Saipol. Quelle: https://www.flickr.com/photos/treinfotobelgie/50062028586

Europorte mit neuer Zement-Relation

Europorte France (EPF) erbringt seit Januar 2021 Zementtransporte zwischen dem Holcim-Zementwerk Altkirch und dem Lafarge-Zementwerk in Bonneuil-sur-Marne nahe Paris im Auftrag von LafargeHolcim. Aktuell werden zwei Rundläufe pro Woche erbracht.

https://www.flickr.com/photos/trainsdoubs/51141806388/in/contacts/
Quelle: https://www.flickr.com/photos/trainsdoubs/51141806388/

Europorte startet Flex Express

Europorte France (EPF) hat am 23.03.2021 das System „Flex Express“ für Einzelwagen und Wagengruppen in Frankreich gestartet. Mit Schwerpunkt auf Chemietransporten bündelt ein 6 x pro Woche verkehrender Shuttle zwischen dem bestehenden Hub in Lérouville bei Metz und Miramas südlich von Avignon bisher getrennt produzierte Züge. Es bestehen Knoten in Perrigny (Dijon) und Sibelin (Lyon). EPF hält an den vier Knotenbahnhöfen Rangierloks bereit, neben eigenen Leistungen erfolgt dort auch der Wagentausch mit Dritten.

Es bestehen folgende Antennen:

  • Le Havre / Rouen mit EPF und Lineas über Lérouville
  • Belgien via Somain /Tergnier mit Lineas über Lérouville
  • Deutschland über Lérouville mit EPF bzw ab / bis Saarbrücken DB Cargo (via Blainville), CTL Logistics, Retrack / VTG und SBB Cargo International (für ChemOil / ChemLink)
  • Schweiz über Dijon mit EPF bzw. ab / bis Basel Muttenz SBB Cargo
  • Toulouse und Perpignan über Miramas mit EPF

Ziel von Europorte ist es, bestehende Dienste auf der wichtigen Nord-Süd-Route zum Mittelmeer effektiver zu produzieren und neue Kunden mit einer geringen Anzahl von Waggons zu gewinnen.

Gegenwärtig befördert EPF 8.000 bis 10.000 Wagenladungen pro Jahr – Fret SNCF im stark reduzierten Wagenladungsnetz noch immer 150.000.

Doutrebente neuer Chairman von Europorte

Nach zehn Jahren an der Spitze der Getlink-Schienengüterverkehrstochter Europorte hat sich Pascal Sainson entschieden, zum 01.01.2021 in den Ruhestand zu gehen. Raphaël Doutrebente, CEO von Europorte, folgt Pascal Sainson als Chairman nach. Doutrebente ist Mitglied des Getlink Executive Committee, das von Yann Leriche, Group CEO, geleitet wird.

Seit Juli 2020 ist Doutrebente CEO von Europorte. Er trat 2015 als stellvertretender Deputy Managing Director ein, bevor er 2018 zum stellvertretenden CEO ernannt wurde. Er ist auch CEO von Régionéo, dem von Getlink und RATP Dev gegründeten Joint Venture. Von 2012 bis 2015 war Raphaël Doutrebente Deputy Managing Director von MyFerryLink. Davor hatte er verschiedene Positionen als Personaldirektor inne, insbesondere bei Monnier France von 2011 bis 2012, Brittany Ferries von 2006 bis 2010, Sabena Technis von 2004 bis 2006 und MPO France von 2002 bis 2004.

ChemLink Anbindung Frankreich gestartet

Das ChemLink-Netzwerk der ChemOil Logistics wächst – zum Jahresbeginn 2021 wurde die Anbindung des Hubs Offenbach am Main an Frankreich realisiert. Ziele im Nachbarstaat sind beispielsweise Sarralbe, Creutzwald, Salaise, Berre, Fos, Bantzenheim.

Die Anbindung erfolgt mindestens wöchentlich mit einer neuen Verbindung, die von SBB Cargo International bis Saarbrücken und in Frankreich durch Europorte France (EPF) betrieblich erbracht wird.

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Quelle: https://www.flickr.com/photos/184678454@N08/51238314996/

Axéréal beauftragt VTG

Die landwirtschaftliche Genossenschaft Axéréal aus Orléans hat jüngst neue Verträge mit VTG Rail Logistics unterzeichnet. Bestandteil ist eine Fokussierung auf zwei Häfen für den Export aus dem Centre-Val de Loire:

Neu ist die Traktion von Zügen durch VFLI neben ihrer Muttergesellschaft Fret SNCF zum Hafen von Rouen. Angedacht sind 300 Züge/anno – wegen schlechter Ernten werden für 2021 aber nur 100 erwartet. Die Mehrheit stammt dabei aus der Region Tours mit VFLI-Traktion, Fret SNCF wird in geringerem Umfang ab der Region Chartres tätig werden.

Vier Züge pro Woche entfallen zudem auf Europorte France (EPF), die den Hafen Antwerpen anbinden. Für die Leistungen zum Kunden Boortmalt in Antwerpen Angola werden zwei Loks des Typs Stadler Euro 4000 mit belgischer TBL abgestellt. Zuvor war hier Fret SNCF mit Captrain bzw. nachfolgend Railtraxx tätig.

Aus gleicher Region rollen zudem viele Getreidezüge für den Export in den Hafen von La Rochelle bzw. in die Bretagne für die Futtermittelherstellung. Traktionär ist hier Millet Rail.

Vinylchlorid abweichend ab Wilhelmshaven

Bauarbeiten Standort Mazingarbe (FR) des PVC-Herstellers Vynova bedingte Mitte November 2020 eine Lieferung Vinylchlorid aus dem Schwesterwerk in Wilhelmshaven (DE). Die Leerwagen wurden dabei von Tessenderlo bis Aarschot durch Europorte France (EPF) befördert, die RTB CARGO übernahm ab 09.11.2020 den weiteren Laufweg via Aachen West als Subunternehmer. Ab / bis Delmenhorst traktionierten die Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser (evb). Am 13.11.2020 passierte der beladene Zug mit RTB CARGO-Traktion Belgien – der Laufweg führte dabei via Bad Bentheim und Roosendaal.

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Der Leerzug mit RTB CARGO PB 15 als Zuglok in Belgien. Quelle: https://www.flickr.com/photos/maartenschoubben/50612333308/

Gefco: Frankreich neu geordnet

Nach fünf Jahren ist der Vertrag des Automobillogistikers Gefco mit Europorte France für den Transport der Fertig-Pkw von den Fabriken der PSA group (Peugeot-Citroën) in Île-Napoléon (Mulhouse) und Sochaux (Montbéliard) ausgelaufen. Die Leistungen werden ab 01.01.2021 neu auf drei Bahnpartner verteilt:

  • ESIFER (Thierry Torti Holding) übernimmt die Verkehre von den Fabriken zu den Distributionszentren in Ambérieu (östlich von Lyon) und Toulouse mit 2-3 Rundläufen pro Woche.
  • Die SNCF-Tochter VFLI behält den seit Januar 2016 existierenden Vertrag für die 3 x wöchentlich laufenden Transporte zur PSA-Fabrik in Saint Jacques-de-la-Lande nahe Rennes und erhält zusätzlich Züge nach Miramas nahe Marseille mit gleicher Frequenz dazu.
  • Bei Europorte verbleiben die erst im Januar 2020 von SNCF / Captrain übernommenen Züge nach Zeebrugge (3 x pro Woche) sowie die Leistungen mit Citroën C3 and Peugeot 208 aus Trnava in der Slowakei nach Frankreich (3 x pro Woche).
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Die Transporte nach Zeebrugge bleiben bei Europorte. Quelle: https://www.flickr.com/photos/ov_wijzer/50144923066/