[DE] Bundeshaushalt 2025 mit Kürzungen für die Schiene

Berichten zufolge plant die Bundesregierung, eine Milliarde Euro im Haushalt 2025 von der Schiene zur Straße zu verschieben. Es sei geplant, den Schienenetat im Haushalt 2025 um eine Milliarde Euro zu kürzen und dafür die für 2025 vorgesehene Eigenkapitalerhöhung der Deutsche Bahn AG um denselben Betrag zu erhöhen.

Der Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) e.V. warnt eindringlich vor Kürzungen im Schienenetat des Bundeshaushaltes 2025, die derzeit von der Bundesregierung diskutiert werden: „Die Lücke zwischen Bedarf und tatsächlichen Investitionen klafft im Eisenbahnverkehr weiter auf. Erneute Kürzungen sind das falsche Signal. Das wiederkehrende Auf und Ab der angekündigten und tatsächlichen Investitionen führt zu einer starken Verunsicherung in der Branche. So bleibt fraglich auf welche Produktions- und Werkstattkapazitäten sich die Bahnindustrie einstellen soll.“

Die in Diskussion befindliche zusätzliche Eigenkapitalerhöhung der Deutschen Bahn AG stellt dabei nach VDB-Einschätzung auch keine Alternative zu Mitteln im Haushalt dar. „Diese Eigenkapitalerhöhung wird sich in steigende Trassenpreise übersetzen und das System somit verteuern.“, sagte VDB-Hauptgeschäftsführerin Sarah Stark.

[DE] DB-Eigenkapital-Erhöhung fließt in Bestandsnetz

Die Eigenkapitalerhöhung des Bundes erfolgt in zwei Tranchen: eine im Sommer und eine im Herbst dieses Jahres. Größter Einzelposten ist die Riedbahn. Von den Gesamtkosten der Generalsanierung sollen knapp 600 Millionen durch die Eigenkapitalerhöhung ausgeglichen werden.

Im Jahr 2023 war die DB nach eigener Aussage zudem bei vielen Projekten massiv in Vorleistung gegangen und hatte zu Lasten ihrer Verschuldung die inflationsbedingten Kostensteigerungen getragen. Hier gleicht der Bund die Mehrausgaben und Preissteigerungen in Höhe von 1,3 Mrd. EUR aus.

Auch die im Jahr 2024 zubuche schlagenden Preissteigerungen werden nach DB-Aussage über die Eigenkapitalerhöhung kompensiert. Damit wird die geplante Sanierung von beispielsweise Gleisen, Weichen und Signaltechnik in vollem Umfang möglich, ohne Abstriche wegen erhöhter Preise machen zu müssen.

Über die Verwendung der Mittel – ausschließlich als Investitionen in die Eisenbahninfrastruktur – wird nach Aussage der DB detailliert Rechenschaft abgelegt.

Voraussetzung für die Eigenkapitalerhöhung war der Verkauf von Beteiligungen des Bundes. Hier konnte das Finanzministerium mehr als 2 Milliarden Euro durch den Verkauf von Aktien der Telekom erlösen. 

[BE] 46 Mio. EUR für Lineas

Die finanziell angeschlagene Güterbahn Lineas hat weitere 46 Mio. EUR „frisches“ Kapital erhalten. Nachdem der Bund Lineas bereits zweimal finanziell unterstützt hat, helfen nun auch die regionalen Behörden: Flandern, das den Kredit über seinen Investmentarm PMV bereitstellt, hat mit 17,5 Mio. EUR den größten Anteil und kann seinen Kredit auf maximal 18 Mio. EUR erhöhen. Die wallonische Regierung stellt über Wallonie Entreprendre 8 Mio. EUR zur Verfügung. Die Banken KBC und Belfius steuern zusammen 20 Mio. EUR bei, die Hälfte davon wird von den Lineas-Gesellschaftern SFPIM und Argos garantiert.

[DE/CH] CargoBeamer: 140 Mio. EUR Investitionskapital

CargoBeamer hat im Umfeld seiner aktuellen Series-B-Finanzierungsrunde Zusagen über insgesamt 140 Mio. EUR von öffentlichen und privaten Investoren erhalten. Die Mittel fließen in den Ausbau zweier Terminals in Kaldenkirchen (Deutschland) und Domodossola (Italien).

Zu den Kapitalgebern zählen neben Privatinvestoren mit dem deutschen Eisenbahn-Bundesamt (EBA; 50 Mio. EUR) und dem Schweizer Bundesamt für Verkehr (BAV (40 Mio. EUR)) auch die öffentliche Hand, die jeweils in Förderzusagen für die Bauprojekte in Deutschland und Italien bereitgestellt werden. Zusätzlich hat CargoBeamer im Rahmen einer Series-B-Finanzierung weitere rund 50 Mio. EUR von privaten Investoren gesichert.

[DE] VDV fordert Regio-Infrafonds

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e. V. (VDV) hat ein Positionspapier zur künftigen Finanzierung der nichtbundeseigenen Eisenbahninfrastruktur vorgelegt. In der Debatte um eine zukunftsorientierte und ganzheitliche Finanzierung der deutschen Schieneninfrastruktur betont der Branchenverband die Dringlichkeit, die Vorschläge der Beschleunigungskommission Schiene konsequent umzusetzen: „Die Erweiterung der Infrastrukturfonds auf nichtbundeseigene Eisenbahninfrastrukturen ist ein zentraler Baustein, um die Schiene als Rückgrat einer klimafreundlichen Mobilität zu stärken“, erklärt VDV-Vizepräsident Joachim Berends. „Wir fordern die zügige Einrichtung eines bundesweiten, überjährigen NE-Infrastrukturfonds, parallel zur Umsetzung des Fonds für die bundeseigene Eisenbahninfrastruktur. 39.000 Kilometer Betriebsstrecke in Deutschland brauchen eine solide Finanzierung.“ Der Regio-Infrafonds ist nach Ansicht des VDV entscheidend, um den Erhalt und Ausbau der NE-Infrastruktur auf eine nachhaltige finanzielle Basis zu stellen.

Die regionale Eisenbahninfrastruktur wird in Deutschland sowohl von den Infrastrukturunternehmen des DB-Konzerns als auch von nichtbundeseigenen Eisenbahnen betrieben. Von den gut 39.000 km Betriebsstreckenlänge des gesamten deutschen Eisenbahnnetzes entfallen laut VDV-Auskunft rund 40 Prozent auf das Regionalnetz. Wenngleich der überwiegende Teil des regionalen Netzes auf die bundeseigenen Unternehmen entfällt, ist der Umfang der von NE-Bahnen bewirtschafteten Infrastruktur mit 5.900 km Betriebsstreckenlänge nach VDV-Einschätzung „beachtlich“.

[DE] DB: Dritte Anleihe in 2024 begeben

Die Deutsche Bahn hat über die Konzernfinanzierungsgesellschaft Deutsche Bahn Finance GmbH am 16.04.2024 eine weitere EUR-Benchmark-Anleihe (ISIN: XS2808189760) mit einem Volumen von 500 Mio. EUR emittiert und damit die dritte Anleihe in 2024. Die Anleihe hat eine Laufzeit von zehn Jahren. Sie weist einen Kupon von 3,375 % aus und wurde zu einem Kurs von 99,858 % platziert, womit sich eine Rendite von 3,392 % ergibt.  

Die Anleiheemission dient der Deutschen Bahn zur Erhöhung der finanziellen Flexibilität und wurde vor allem bei institutionellen Investoren in Europa und Asien platziert. 

Konsortialführer der Anleiheemission waren BNP Paribas, die Commerzbank, Morgan Stanley und NatWest Markets. 

[IT] Captrain / Railpool: sale and lease back

Railpool und Captrain Italia haben am 29.02.2024 vereinbart, dass die Güterbahn 13 in den Jahren 2019 / 2020 gelieferte Alstom TRAXX F140 DC3 LM an das Leasingunternehmen veräußert und langfristig zurückmietet. Der Eigentumsübergang wird fortlaufend über die nächsten zwei Jahre erfolgen.

Die Vereinbarung wird es Captrain ermöglichen, seine Flottenstrategie zu konsolidieren und von einem langfristigen Vertrag zu profitieren, der die Full-Service-Leistungen durch Railpool beinhaltet. Die Lokomotiven 494 501 bis 513 kommen zu den 19 Lokomotiven hinzu, die Railpool bereits an Captrain vermietet hat, wobei acht Lokomotiven ab der zweiten Hälfte des Jahres 2024 geliefert werden sollen.

Von links nach rechts: Alberto Lacchini (Railpool), Mauro Pessano (Captrain). Foto: Railpool

[DE] KfW IPEX-Bank finanziert DGT

Die KfW IPEX-Bank stellt die Finanzierung des neuen, trimodalen Hinterlandterminals Duisburg Gateway Terminal (DGT) im Duisburger Binnenhafen. Kreditnehmer ist die gleichnamige Betreibergesellschaft. Gesellschafter sind die Duisburger Hafen AG, Hupac SA, H.T.S. Intermodaal B.V. und PSA Belgium Holdings B.V.

Das finanzierte Projekt umfasst den Bau und Betrieb von Phase 1 des DGT, das mit einer Fläche von 235.000 m² das größte Containerterminal eines europäischen Binnenhafens sein wird und an dem Güter trimodal zwischen Schiff, Bahn und Lkw umgeschlagen werden können. Zudem wird das DGT auch das erste Containerterminal sein, das mit Hilfe von Wasserstoff vollkommen klimaneutral betrieben wird. Dies erfolgt mit Hilfe des Projekts „enerport II“, bei dem die Energiewandlung auf Wasserstoffbasis im Duisburger Hafen umgesetzt und möglichst viele Prozesse elektrifiziert werden sollen.

[BE] 60 Mio. EUR für Lineas

Der belgische Staat hat seinen Anteil an der Güterbahn Lineas wieder erhöht. Über den staatlichen Fonds SFPIM werden nun 45 % der Anteile an dem seit Jahren Verluste ausweisenden Gesellschaft gehalten, 55 % hält der Fonds Argos Wityu. Die Veränderung erfolgte im Rahmen einer Kapitalzufuhr: Beide Gesellschafter brachten 30 Mio. EUR neu ein, zudem wurden 30 Mio. EUR Anleihen in Kapital umgewandelt. Dies soll der mit rund 300 Mio. EUR verschuldeten Gesellschaft genug Spielraum verschaffen, um einen finanzstarken Partner zu finden, der mindestens 50 Mio. EUR frisches Kapital mitbringen sollte.

2022 / 2023 wurde versucht, rund 100 Mio. EUR an neuem Kapital anzuwerben – der Plan scheiterte. Lineas-CEO Bernard Gustin geht weiterhin davon aus, ab 2025 profitabel arbeiten zu können.

Flexam finanziert CargoBeamer-Wagen

CargoBeamer hat mit Flexam Invest Asset Management eine Asset-basierte Transaktion für 40 seiner Waggons abgeschlossen. 24 davon stammen aus der ersten Produktionslinie der Erfurter Montageanlage, welche CargoBeamer Ende 2022 in Betrieb genommen hat.

Flexam Invest, 2011 gegründet, ist ein europäischer Vermögensverwalter mit Expertise im Bereich Private Debt, der sich auf Asset-basierte Finanzierungen im Transport- und Logistiksektor mit dem Ziel der Dekarbonisierung konzentriert. Im April 2023 gaben Kartesia und Flexam ihre strategische Partnerschaft bekannt, wodurch Flexam die fünfte Corporate-Debt-Strategie der Kartesia-Familie geworden ist. Flexam Invest besteht aus einem Team von elf Fachleuten, hauptsächlich in Paris sowie mit Büros in London und wird kontinuierlich in die Kartesia-Gruppe integriert.