[FI] VR veräußert Straßenlogistikgeschäft

Die finnische Staatsbahn VR fokussiert sein Logistikgeschäft auf den Schienentransport und verkauft seine Straßenlogistikeinheit an die Investmentgesellschaft Mutares. Über den Kaufpreis haben die Parteien Stillschweigen vereinbart. Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die finnische Wettbewerbsbehörde, die bis Ende des Jahres erwartet wird.

2023 machte das Straßenlogistikgeschäft von VR mit 75 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 80 Mio. EUR und wies ein Transportvolumen von 4,0 Mio. Tonnen auf.

[FI] Syrjäsalmi-Brücke bleibt offen

Anders als bisher geplant wird südlich von Puhos eine neue Brücke gebaut, die deutlich weiter entfernt ist als die jetzige Brücke, so dass der Verkehr auf der finnischen Strecke Imatra – Joensuu im Abschnitt Kesälahti – Kitee nicht für längere Zeit unterbrochen werden muss.

https://www.openrailwaymap.org/?style=standard&lat=62.05211541836851&lon=29.935512542724606&zoom=12

Es drohte ein Verkehrsausfall von mehr als sechs Monaten. Der Planungs- und Genehmigungsprozess für die Umplanung wird einige Jahre in Anspruch nehmen, so dass frühestens 2025 mit dem Bau begonnen wird und die neue Brücke frühestens 2026 fertig sein wird. Die derzeitige Geschwindigkeitsbegrenzung bleibt in Kraft, sie wurde bereits ab dem 11.10.2023 auf 10 km/h statt vorher 30 km/h geändert.

[FI] Rundholzterminal Seinäjoki Rahkola fertiggestellt

Das in Paloneva bei Seinäjoki gebaute Rundholzverladeterminal Seinäjoki Rahkola wurde Ende August 2024 nach einigen Jahren Bauzeit fertiggestellt. Die Fläche ist ca. 20 Hektar groß, es wurden etwa sieben Kilometer neue Gleise gebaut. Das neue Gleis zum Terminal, wo Rohholz von der Straße auf die Schiene umgeladen werden soll, ist elektrifiziert und verfügt über zwei Ladegleise und Platz für ein weiteres. Die Kosten werden auf 15 Mio. EUR geschätzt. Zwischen den Gleisen 675 und 671 wird eine Fläche für eine mögliche Verbindungskurve zum Anschluss an die Strecke Tampere – Seinäjoki vorgehalten. Am 02.09.2024 kam der erste Güterzug, bespannt mit Dv12 2601 der VR, dort an.

https://openrailwaymap.org/?style=standard&lat=62.75056053924655&lon=22.94044017791748&zoom=14

Kritiker befürchteten, dass nach Inbetriebnahme die Strecke nach Kaskinen gesperrt würde, denn als am 02.10.2023 das neue Rundholzterminal von Pesiökylä eröffnet wurde, wurde gleichzeitig der Streckenabschnitt Pesiökylä – Ämmänsaari geschlossen. Wenige Tage später ist dies nun eingetreten (s. extra Meldung). Die Strecke nach Kaskinen sollte bis längstens Ende 2024 instandgehalten werden, da eine längere Lebensdauer erhebliche Ersatzinvestitionen erfordert, insbesondere in Brücken. Allerdings wurde die Erneuerung der Strecke Seinäjoki – Kaskinen als „Wachstumsinvestition“ in das Regierungsprogramm aufgenommen. Der Hafen von Kaskinen ist einer der wichtigsten Frachthäfen Finnlands, und in der Begründung werden die NATO, die Versorgungssicherheit und die von der Metsä Group geplanten neuen Werksprojekte erwähnt.

[FI] Hafen Kaskinen nicht mehr erreichbar

Aus Sicherheitsgründen verbietet die Finnische Agentur für Verkehrsinfrastruktur (Väylävirasto Trafikledsverket) ab dem 14.09.2024 den Verkehr auf der Güterstrecke Seinäjoki – Kaskinen wegen des kritischen Zustands der Kyrönjoki-Eisenbahnbrücke bei Koskenkorva.

https://openrailwaymap.org/?style=standard&lat=62.689151178524455&lon=22.455646991729736&zoom=15

Bei der am 09.09.2024 durchgeführten Inspektion stellte sich heraus, dass der Zustand der Kyrönjoki-Brücke so schlecht war, dass die Brücke für den Verkehr gesperrt werden muss. Die Brücke sei durchgehend verrostet, und ihre tragenden Strukturelemente unter den Gleisen weisen eine sehr starke Korrosionsbildung auf, welche die Materialfestigkeit der Stähle verringert hat. Es sei nicht möglich, die Brücke zu reparieren, aber an ihrer Stelle soll eine neue Brücke gebaut werden.

Foto: Väylävirasto Trafikledsverket

Die 113 Kilometer lange Strecke Seinäjoki – Kaskinen verfügt über 35 Eisenbahnbrücken, von denen 26 in sehr schlechtem Zustand sind. Das Gleis weist mehrere wesentliche Zustandsmängel auf, von denen der kritischste die unzureichende Tragfähigkeit der Brücken ist. Der sich rapide verschlechternde Zustand der Brücken und die Bewegung der Stützen werden seit mehreren Jahren intensiv überwacht. Es wurden mehrere schrittweise verschärfte Gewichts- und Geschwindigkeitsbeschränkungen auferlegt. Zum 01.06.2023 wurde die zulässige Achslast von 22,5 t auf 20 t gesenkt. Die Kyrönjoki-Brücke und andere Brücken haben eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 20 km/h, aber selbst eine weitere Absenkung der Geschwindigkeit würde keinen sicheren Verkehr mehr gewährleisten. Ein für den 05.10.2024 geplanter historischer Sonderzug nach Kaskinen zum Heringsmarkt musste daraufhin abgesagt werden.

Der Haushaltsvorschlag der Regierung für 2025 sieht eine Zuweisung von 15 Mio. EUR für die Instandsetzung der Strecke und 1 Mio. EUR für die Planung und teilweise Durchführung des Projekts, insbesondere für die Planung und den Bau der kritischsten Brücken, verwendet werden.

[FI] VR Transpoint plant Entlassungen

Die finnische Staatsbahn plant bei der Logistiktochter VR Transpoint 550 vorübergehende Entlassungen im Bahnbereich bis Ende März 2025. Diese sollen auf maximal 90 Tage pro Person beschränkt sein. Als Grund gab das Unternehmen die abgeschwächte Industriekonjunktur und die unsichere Marktlage an.

[SE] Nurminen startet Haparanda – Umeå – Göteborg

Das finnische Logistikunternehmen Nurminen Logistics setzt seine internationale Wachstumsstrategie fort und eröffnet in Zusammenarbeit mit VÄTE Rail im April 2024 eine neue wöchentliche Bahnverbindung in Schweden von Haparanda und Umeå nach Göteborg, dem größten Hafen in den nordischen Ländern. Außerdem gründet Nurminen eine Tochtergesellschaft in Göteborg.

Die neue Lösung ermöglicht eine schnellere Anbindung von nordfinnischen Kunden an Überseeverkehre. Bislang mussten diese Frachten erst mehrere hundert Kilometer per Lkw nach Helsinki transportiert werden, wo sie dann auf Feederschiffe zu Überseehäfen umgeladen wurden.

Grafik: Nurminen Logistics

Grenzübergang Niirala [FI] – Matkasel’kja [RU] geschlossen

Der Finnische Grenzschutz hat in Nordkarelien den internationalen Grenzübergang Niirala gemäß dem Regierungsbeschluss vom 18.11.2023 geschlossen, um das Phänomen der illegalen Einwanderung und die Gefahr ihrer Ausweitung zu verhindern. Die Schließung der Grenzübergangsstelle gilt für alle Verkehrsträger (Personen-, Güter- und Bahnverkehr). Der Verkehr über die Grenzübergangsstelle ist innerhalb der Geltungsdauer des Regierungsbeschlusses nicht möglich. Der Bereich der Grenzübergangsstelle ist mit verschiedenen physischen Barrieren verschlossen, darunter verschiedene Beton- und Metallzaunelemente.

Bahnverkehr über die finnisch-russische Grenze gab es derzeit nur über die Grenzübergänge Vainikkala und Niirala. Durch Vainikkala fahren Güterzüge, die vor allem Nickelgestein und Ammoniak nach Finnland importieren und Kupfergestein nach Russland exportieren. Darüber hinaus passieren Güterzüge, die große Mengen an Düngemitteln aus dem Hafen von Hamina-Kotka transportieren, die per Schiff in Drittländer transportiert werden, um die globale Ernährungssicherheit zu gewährleisten. Der monatliche Exportwert von Kupferstein beträgt ca. 30 – 60 Mio. EUR und der monatliche Importwert von Nickelstein ca. 90 – 140 Mio. EUR. Der für die finnischen Kernkraftwerke benötigte Kernbrennstoff kommt ebenfalls per Bahn aus Russland an, ebenso wie der Transport von Kernbrennstoffen über Finnland in bestimmte EU-Länder. Vainikkala hat jede Woche etwa 800 ankommende und 800 abgehende Güterwagen. In Niirala ist der Zugverkehr sehr eingeschränkt, so gab es im Oktober 2023 24 Wagen im Eingang und 37 im Ausgang.

Für die finnische Gesellschaft ist es jedoch von Bedeutung, dass der Grenzübergang Vainikkala offen bleibt und der Schienenverkehr über ihn fortgesetzt wird, denn der Export von Kupferstein und der Import von Nickelstein sind von erheblicher wirtschaftlicher Bedeutung. Darüber hinaus ist die Kontinuität des Schienenverkehrs von großer Bedeutung für die Verfügbarkeit und Sicherung der Verfügbarkeit von Kernbrennstoffen und damit auch für die Versorgungssicherheit. Darüber hinaus spielt der Schienenverkehr eine Schlüsselrolle bei der Gewährleistung der globalen Ernährungssicherheit, da russische Düngemittel per Bahn in Drittländer transportiert werden, wo sie die Lebensmittelproduktion sichern.