Nach fünf Jahren ist der Vertrag des Automobillogistikers Gefco mit Europorte France für den Transport der Fertig-Pkw von den Fabriken der PSA group (Peugeot-Citroën) in Île-Napoléon (Mulhouse) und Sochaux (Montbéliard) ausgelaufen. Die Leistungen werden ab 01.01.2021 neu auf drei Bahnpartner verteilt:
ESIFER (Thierry Torti Holding) übernimmt die Verkehre von den Fabriken zu den Distributionszentren in Ambérieu (östlich von Lyon) und Toulouse mit 2-3 Rundläufen pro Woche.
Die SNCF-Tochter VFLI behält den seit Januar 2016 existierenden Vertrag für die 3 x wöchentlich laufenden Transporte zur PSA-Fabrik in Saint Jacques-de-la-Lande nahe Rennes und erhält zusätzlich Züge nach Miramas nahe Marseille mit gleicher Frequenz dazu.
Bei Europorte verbleiben die erst im Januar 2020 von SNCF / Captrain übernommenen Züge nach Zeebrugge (3 x pro Woche) sowie die Leistungen mit Citroën C3 and Peugeot 208 aus Trnava in der Slowakei nach Frankreich (3 x pro Woche).
Die Transporte nach Zeebrugge bleiben bei Europorte. Quelle: https://www.flickr.com/photos/ov_wijzer/50144923066/
Der Autonome Hafen von Straßburg (Port autonome de Strasbourg (POS)) investiert für mehr Schienengüterverkehr. Modernisiert wird dabei der Rangierbahnhof. Fünf Gleise wurden elektrifiziert, die Gleislängen sollen möglichst den maximalen 750 m Zuglänge angenähert werden.
Die erste Arbeitsphase wurde im Oktober 2020 abgeschlossen. Für 3,4 Mio. EUR wurde die oben genannte Elektrifizierung umgesetzt und Gleise um insgesamt 700 m verlängert. Geplant sind Investitionen in Höhe von 20 Mio. EUR. Außerdem soll in Lauterbourg ein neues Containerterminal errichtet werden.
Die französische Landesgesellschaft des SNCF-Bahnlogistikers Forwardis gab heute die Zertifizierung nach ISO 9001 bekannt. Zudem ist die Gesellschaft auch nach ISO 22000 für den Transport von Getreide und Zucker zertifiziert.
Alpha Trains hat mit Aproport, dem Betreiber multimodaler Hafenplattformen mit Sitz in Burgund, einen langfristigen Vertrag über die Vermietung von zwei Vossloh G 1206 unterzeichnet. Aproport, das von der Industrie- und Handelskammer Saône-et-Loire (CCI) verwaltet wird, setzt die Lokomotiven seit Juni 2019 auf den multimodalen Hafenplattformen zwischen Mâcon und Chalon-sur-Saône ein. Die Leasingverträge wurden nach einer öffentlichen Ausschreibung vergeben.
In den vergangenen Tagen wurde ein Ganzzug mit 46 neuen Shimmns für Ermewa aus Kroatien nach Frankreich überführt. Hersteller der Fahrzeuge ist die Đuro Đaković Specijalna vozila in Slavonski Brod. Den Transport organisierte die RAIL&SEA Logistics, die das eigene EVU in Kroatien, die Beteiligung TEN RAIL in Slowenien, die Steiermarkbahn in Österreich, Raildox in Deutschland und Europorte France (EPF) für die Traktion nach Bening nutzte. Gefahren wurde über die Grenzbahnhöfe Dobovar, Maribor, Passau und Forbach.
CargoBeamer wird in der kommenden Woche einen Testzug vom Cabooter-Terminal in Kaldenkirchen zum 1.300 km entfernten Perpignan in Südfrankreich nahe der spanischen Grenze und zurück fahren. Die Hinfahrt startet am 20.10., die Rückfahrt am 23.10.2020.
Französische Medien berichten über den geplanten Verkauf der Vermietgesellschaft Ermewa. Die finanziell angeschlagene französische Staatsbahn SNCF habe die Investmentbank Lazard mit dem Verkaufsprozedere ab Jahresende beauftragt. Gerüchte über den geplanten Verkauf kursierten bereits mehrere Jahre.
Ermewa ist nach der VTG der zweitgrößte Waggonvermieter in Europa mit 42.000 Waggons und 60.000 Tankcontainern sowie sechs eigenen Werkstätten. Das Unternehmen hat 750 Mitarbeiter an 34 Standorten und setzte 2019 438 Mio. EUR um. CEO der Gruppe ist David Zindo. Dem Vernehmen ist ein Unternehmenswert in Höhe von 2,5 Mrd. EUR angesetzt worden.
Die SNCF beteiligte sich 1992 an Ermewa und erhöhte schrittweise ihren Anteil – seit 2010 ist sie Alleineigentümer.
Mit Dekret des Präsidenten der Republik vom 21.09.2020 wurde Laurent Cébulski als Nachfolger von Florence Rousse zum Generaldirektor der Eisenbahn-Sicherheitsbehörde Etablissement public de sécurité ferroviaire (EPSF) ernannt. Seit 2012 hat Cébulski die Position des Direktors für Genehmigungen bei der EPSF inne.
Die A.V.G. Ascherslebener Verkehrsgesellschaft mbH hat seit 01.09.2020 eine neue EVU-Zulassung für Personen- und Güterverkehr. Diese ersetzt die am Vortag ausgelaufenen alten Lizenzen.
Die MERTZ Rail AB, Malmö, ist neu seit 02.09.2020 als EVU für Güterverkehr zugelassen. Bislang wurde der Bahnbetrieb über die v.a. als Straßenspedition tätige Muttergesellschaft Mertz Transport AB abgewickelt, die seit 2017 ein Sicherheitszertifikat, Teil A und B für Rangierdienstleistungen besitzt. Mertz betreibt seit 2013 das Malmö Kombiterminal und mietet seit März 2018 eine Diesellok des Typs Vossloh G 6 (98 80 0650 085-0 D-VL) vom Hersteller.
Ein vom 04.09.2020 bis 03.09.2025 gültiges single safety certificate (ssc) für Güterverkehr erhielt die bislang nicht größer in Erscheinung getretene rumänische Güterbahn TRUSTUL FEROVIAR CARPAŢI S.R.L. mit Sitz in Bukarest.
Ebenfalls ein ssc für Rumänien mit Gültigkeit 15.09.2020 bis 14.09.2025 erhielt die im Bereich der Bahnbaustellen tätige International Rail Transport şi Construcţii Căi Ferate S.R.L. (IRTCCF).
Die neu gegründete RTB CARGO HUNGARIA Kft. mit Sitz in Győr besitzt seit 25.09.2020 eine EVU-Lizenz in Ungarn für Güterverkehr.
Interessanterweise wurde der DB Cargo-Frankreichtochter Euro Cargo Rail SAS ECR) ein ssc für Personen- und Güterverkehr ausgestellt. Dies ist vom 25.09.2020 bis 25.09.2025 gültig.
Die TX Logistik Transalpine GmbH erhielt neue ssc für die Schweiz (gültig 22.09.2020 bis 08.05.2025) und Italien (gültig 22.09.2020 bis 08.05.2025).
Im Jahr 2010 wurde die Firma ETMF gegründet, um Lokomotiven, Materialien und Personal für die Instandhaltung von Gleisen zu liefern. Die Lokomotiven selbst werden heute von der Tochtergesellschaft GTF verwaltet. Beide sind Teil der Thierry Torti Holding. Auf Anfrage von Frachtunternehmen begann das Unternehmen, Loks und Triebfahrzeugführer über die 2014 gegründete Tochtergesellschaft ESIFER zur Spotmiete anzubieten. Das Unternehmen erhielt dann 2018 einen Vertrag mit dem Service des Essences des Armées (einem Dienstleister für die französische Armee, Marine und Luftwaffe), um Kerosin zu Luftwaffenstützpunkten zu transportieren.
ESIFER hat jetzt einen wichtigen Schritt auf dem französischen Schienengüterverkehrsmarkt getan. Seit Juli 2020 setzt das Unternehmen im Auftrag der VTG Getreidezüge von 21 Silos in Ost-Île-de-France zum Hafen von Rouen in Bewegung. Der Vertrag für 60 bis 80 Züge in der Saison 2020 wird verlängert, wenn der Kunde zufrieden ist. ESIFER verwendet für diesen Verkehr, der zuvor auf der Straße lief, eine class 66 von Euro Cargo Rail (ECR) oder eine der 19 Vossloh G 2000 BB von GTF.
Ab Januar 2021 wird ESIFER einen Vertrag mit GEFCO umsetzen, um fertige Autos aus den Werken Mulhouse (Île Napoléon) und Monbéliard (Sochaux), in denen Peugeot- und Citroën-Autos (PSA) gebaut werden, nach Ambérieu und Toulouse zu transportieren. Diese Züge, die beide dreimal pro Woche verkehren, werden derzeit von Europorte France (EPF) betrieben. ESIFER wird für diesen Verkehr Alstom Prima (BB 27000/37000) von Akiem oder TRAXX MS von Alpha Trains mieten.
Derzeit wird die GTF-Flotte vollständig von externen Auftragnehmern gewartet. Anfang 2020 kaufte die Thierry Torti Holding jedoch die ACC-Zugwartungswerkstätten in Clermont-Ferrand. GTF plant nun, an dieser Stelle ein Wartungsdepot für seine Flotte einzurichten und eine für die Wartung zuständige Stelle zu werden. ESIFER hat mittlerweile rund 80 Triebfahrzeugführer und strebt eine weitere Expansion in den Schienengüterverkehr an.
Kerosinzug der ESIFER. Quelle: https://www.flickr.com/photos/57820253@N08/49068462406/
