GDL: Verhandlungen mit DB gescheitert

Die aktuellen Tarifverhandlungen zwischen der DB AG und der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) kommen nicht voran. Die GDL kommentierte am 24.11.2023: „Die Deutsche Bahn tut alles dafür, den Tarifkonflikt weiter zu verschärfen. Hatte der Arbeitgeber schon einseitig und ohne Not die zweite Verhandlungsrunde in der letzten Woche abgesagt, war nun auch am 23. und 24. November 2023 in Berlin keinerlei Verhandlungswille erkennbar. Von Einigungsbereitschaft kann also keine Rede sein!“

Weiterhin weigere sich die DB nicht nur, über wichtige Kernforderungen der GDL wie die Arbeitszeitabsenkung für Eisenbahner die Schichtarbeit leisten auf die 35-Stunden-Woche oder eine Fünf-Tage-Woche zu verhandeln. Darüber hinaus verweigere sie den Mitgliedern der GDL im Netzbetrieb und in der Netzinstandhaltung ihr grundsätzliches Recht auf eigene Tarifverträge. Auch die inzwischen eingeleitete Urabstimmung der GDL-Mitglieder über längere Streikmaßnahmen habe nichts an der „fundamentalen Verweigerungshaltung der Plüschetage“ geändert, so die GDL.

Die DB kritisierte scharf, dass die Gewerkschaft die Tarifverhandlungen nach nur zwei Terminen für gescheitert erklärt hat. „Die Lokführergewerkschaft will mit dem Kopf durch die Wand. Das geht bekanntlich nicht gut“, sagte DB-Personalvorstand Martin Seiler. Dabei wurde nach DB-Auskunft gestern bis zum frühen Abend in Abwesenheit des GDL-Chefs in sachlicher Atmosphäre verhandelt.

GDL: Streik am Donnerstag

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat am 14.11.2023 einen Streik vom 15. November, 22 Uhr bis 16. November, 18 Uhr angekündigt. Begründet wurde dies unter anderem mit einer Weigerung von Deutscher Bahn AG, des Transdev-Konzerns, die City Bahn Chemnitz sowie acht Personaldienstleistern für Lokomotivführer Verhandlungen über die Absenkung der Arbeitszeit zu verhandeln. Dies sieht die GDL als unverzichtbaren Bestandteil des Forderungskataloges.

Die DB kritisierte die Kurzfristigkeit des Streiks, dessen Beschluss zwei Tage vor der nächsten Verhandlungsrunde übermittelt worden sei. Der Streikbeschluss zum jetzigen Zeitpunkt ist nach DB-Einschätung ein Unding. „Wir haben gerade erst vier weitere Verhandlungstermine mit der Lokführergewerkschaft vereinbart, wir haben bereits in der Auftaktrunde ein 11-Prozent-Angebot auf den Tisch gelegt. Sollte die Lokführergewerkschaft tatsächlich vor den unmittelbar bevorstehenden Verhandlungen streiken, würde sie Millionen Menschen in Haftung nehmen und die Sozialpartnerschaft mit Füßen treten.“ sagte DB-Personalvorstand Martin Seiler.

Die GDL sieht sich mit offenem Visier in die Tarifrunde 2023 mit rund 60 Tarifpartnern eingetreten. Um Planungssicherheit herzustellen, habe sie frühzeitig Terminvorschläge gemacht und den Arbeitgebern – ebenso frühzeitig – ihre Kernforderungen mitgeteilt. Doch offenbar hätten die Unternehmen das Entgegenkommen der GDL falsch verstanden, vielleicht sogar als Schwäche ausgelegt.

Die DB hat bereits Ende August einen Tarifabschluss mit der EVG erzielt. Dieser kommt für rund 180.000 Beschäftigte in rund 500 Berufen zur Anwendung. In der jetzigen Tarifrunde mit der Lokführergewerkschaft werden die Tarifverträge der GDL verhandelt, die für rund 10.000 Beschäftigte in 18 von 300 Betrieben im DB-Konzern Anwendung finden.

GDL: DB-Angebot „humoristisches Stilmittel“

Mit Verhandlungsauftakt hat die Deutsche Bahn AG der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ein Papier vorgelegt, das als „abschließendes Angebot“ bezeichnet wurde. Die Gewerkschaft titulierte dieses als „schlechtes humoristisches Stilmittel“, denn das Angebot beinhalte neben einer viel zu geringen Entgelterhöhung überwiegend unkonkrete Reformvorschläge zu Lasten der Arbeitnehmer.

Die Deutsche Bahn hat angeboten, die Entgelterhöhung am Abschluss des öffentlichen Dienstes zu orientierten. Eine konkrete Zahl habe die GDL-seitige Verhandlungsgruppe nicht zu hören bekommen. Die Laufzeit soll dabei 32 Monate betragen. Weit entfernt von den geforderten 555 EUR bei zwölf Monaten. Zuzüglich soll es 2.850 EUR steuerfreie Inflationsausgleichsprämie geben, von denen am Ende des Tages nur noch 1.500 EUR übrig waren.

Statt des ursprünglich langgestreckten Zeitplans über drei Monate hat die Deutsche Bahn mit ihrem Angebot nun vier zeitlich eng beieinander liegende Termine bis Mitte Dezember vorgeschlagen.

Die Fortsetzung der Verhandlungen erfolgt am 16. und 17.11.2023.

Dania Connect übernimmt GDL Sjöcontainer

Das Dänische Unternehmen Dania Connect hat im September 2023 das schwedische Unternehmen GDL Sjöcontainer AB übernommen. Neu im Portfolio sind somit auch Intermodalzüge in Schweden ab Göteborg.

Dania Connect gehörte früher zu A.P. Moller-Maersk und befindet sich heute im Besitz von Frank Hjortekær-Jensen und dem private equity fund Blue Equity. Dania Connect verfügte vor dem Zukauf über eine Flotte von 125 Lkw und 91 Mitarbeiter.

GDL: Forderungen für die Tarifrunde 2023

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat am 05.06.2023 in Berlin im Beisein von rund 650 Mitgliedern ihre Forderungen für alle Eisenbahner in Deutschland bekanntgegeben. Die GDL hat fünf zentrale Forderungen für die Tarifrunde 2023 aufgestellt:

  • 555 Euro allgemeine Entgelterhöhung sowie eine entsprechend deutliche Entgelterhöhung für Azubis und Erhöhung der Zulagen für Schichtarbeit (zum Beispiel der Nachtarbeitszulage) um 25 Prozent.
  • Absenkung der Arbeitszeit von 38 auf 35 Stunden pro Woche für Schichtarbeiter ohne anteilige Lohnabsenkung.
  • Zusätzlich: steuerfreie Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3.000 Euro, unabhängig ob Teilzeit- oder Vollzeitarbeitnehmer.
  • Fünf Prozent Arbeitgeberanteil für die betriebliche Altersvorsorge.
  • Einführung der Fünf-Schichten-Woche für Arbeitnehmer im Schichtdienst.

Die Laufzeit soll maximal zwölf Monate betragen.

Die GDL will mit diesen Forderungen den Problemen im Eisenbahnverkehrsmarkt – wie dem strukturellen Personalmangel, der derzeit geringen Attraktivität der Eisenbahnerberufe sowie dem nachvollziehbaren Wunsch der Arbeitnehmer nach Souveränität bei der Arbeitszeitgestaltung trotz unregelmäßigem Schichtdienst – Rechnung tragen.

GDL gründet eigenen Personaldienstleister

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) will mit der für die Arbeitnehmerüberlassung von Lokomotivführern gegründeten Genossenschaft Fair Train e.G. (www.fair-train.de) neue Maßstäbe setzen. „Die Eisenbahner nehmen ihr Schicksal in Zukunft schrittweise in die eigenen Hände“ sagte GDL-Chef Weselsky. Man habe sich zu lange anschauen müssen, wie einige Arbeitgeber mit unterschiedlichsten Tricks und Winkelzügen gültige Tarifverträge umschiffen und damit den GDL-Mitgliedern die errungenen Erfolge und Leistungen auf perfide Weise entziehen.

Mit der Neugründung will die GDL einen Beitrag leisten, mehr Verkehr auf die Schiene zu bringen und die notwendige Attraktivität der Eisenbahnerberufe zurückgewinnen. Die Beteiligung an unternehmerischen Entscheidungen, Beteiligung am Gewinn sowie schlanke Strukturen im Betrieb seien die Treiber des Genossenschaftsmodells, so die GDL.

GDL: Weselsky mit 97 % wiedergewählt

Claus Weselsky (63) heißt der alte und neue Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL). Er wurde in der Generalversammlung vom 20. bis 21. Juni 2022 in Frankfurt von 97 Prozent der knapp 230 Delegierten unter dem Motto „Zukunft der Eisenbahnen – GDL ist der Garant“ gewählt. Auch der bisherige stellvertretende Bundesvorsitzende Lutz Schreiber (51) wurde in dieser Arbeitstagung ebenfalls mit 97 Prozent in seinem Amt bestätigt. Neu im geschäftsführenden Vorstand sind der bisherige Betriebsratsvorsitzende der DB Cargo AG/ Aufsichtsratsmitglied im DB-Konzern Mario Reiß (56) und GDL-Tarifreferent Lars Jedinat (39), die ebenfalls mit großen Mehrheiten gewählt wurden. Der bisherige stellvertretende GDL-Bundesvorsitzende Norbert Quitter (47) tritt aus persönlichen Gründen nicht mehr an.

Weselsky hat seine Amtszeit um zwei Jahre verlängert, um die GDL in der Zeit der durch das Tarifeinheitsgesetz ausgelösten Organisationsausweitung zu führen. Auch ein viertes Mitglied wurde deshalb in den geschäftsführenden Vorstand gewählt.

GDL: Warnstreik bei WLE und RLG

Mit über 90 Prozent Streikbeteiligung und spürbaren Auswirkungen im Güterverkehr unterstreichen die Mitglieder der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ihre Forderungen bei der Westfälischen Landes-Eisenbahn (WLE) und der Eisenbahn Regionalverkehr Ruhr-Lippe (RLG).

Sie haben am 02.02.2022 von 7:30 bis 10:30 Uhr in beiden Unternehmen die Arbeit niedergelegt. Die Eisenbahner wollen damit ein deutliches Zeichen an den Arbeitgeber senden, denn nach drei ergebnislosen Verhandlungsrunden und einer Sondierung gibt es immer noch keine Ergebnisse. Aufgrund eines aus Sicht der Gewerkschaft nicht verhandlungsfähigen Angebotes und der fehlenden Zusage, für GDL-Mitglieder beider Unternehmen die GDL-Tarifverträge anzuwenden, hatte die GDL die Tarifverhandlungen am 26.01.2022 abgebrochen.

GDL und evb unterzeichnen Tarifvertrag

Die Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser GmbH (evb) und die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) haben sich im Rahmen der dritten Verhandlungsrunde am 30.11.2021 in Bremen auf ein Gesamtpaket geeinigt. Konkret bedeutet dies für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der evb unter anderem

  • Corona-Beihilfe: Vollbeschäftigte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bereich der Lokomotivführer, Zugbegleiter und Disponenten, die unter den Geltungsbereich der GDL-Tarifverträge fallen, erhalten eine Corona-Beihilfe in Höhe von 900 Euro zuzüglich der bereits im Jahr 2021 gewährten 100 Euro, in Summe folglich 1.000 Euro aufgrund der besonderen Erschwernisse. Die Sonderzahlung wird noch im Dezember 2021 ausgezahlt. Beschäftigte in Teilzeit erhalten die Corona-Beihilfe entsprechend anteilig. 
  • Marktgerechte Entgelterhöhung und Zulagenentwicklung: Es wurde vereinbart, dass die Vergütung ab dem 01.12.2021 für das Zugpersonal, beziehungsweise ab dem 01.01.2022 für die weiteren Beschäftigten um 1,5 Prozent, sowie ab dem 01.03.2023 für alle Arbeitnehmer um weitere 1,8 Prozent erhöht wird. Ferner werden die Anbindungswerte der Zugbegleiter und Disponenten bis zum01.01.2024 stufenweise auf 100 Prozent des Marktniveaus angehoben. Darüber hinaus haben die Tarifvertragsparteien die Zulagenwerte für die Arbeit an Sonn- und Feiertagen als auch für die Nachtarbeit erhöht.
  • FairnessBahNEn auch für Auszubildende und weitere Beschäftigte: Erweitert wird zudem der Kreis der Anspruchsberechtigten von Fairness BahNEn e.V., einer gemeinsamen Einrichtung der GDL und zahlreicher Arbeitgeberorganisationen mit insgesamt 50 privaten Eisenbahnverkehrsunternehmen. Somit profitieren künftig auch Auszubildende sowie alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von den angebotenen Sozialleistungen, sofern sie GDL-Mitglied sind.

2. DB-Urabstimmung: 96 % für Annahme

Bei der zweiten DB-Urabstimmung haben die Mitglieder der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) zu 96 % für eine Beendigung des Arbeitskampfes und die Annahme des Tarifabschlusses votiert und das bei einem Rücklauf von mehr als 60 Prozent.

Bei der 1. DB-Urabstimmung lag die Zustimmung für Arbeitskämpfe bei 95 Prozent bei einer Rücklaufquote von mehr als 70 Prozent. Das hatte die Auszählung am 09.08.2021 in Frankfurt ergeben.

Der Arbeitskampf dauerte 265 Stunden im DB-Güterverkehr und 216 Stunden in den anderen DB-Unternehmen. Die Streiks wurden durch den Beschluss der Bundestarifkommission bereits ausgesetzt. Die GDL hat das Mitgliedervotum noch in geheimer schriftlicher Briefwahl eingeholt, um dadurch „die mitgliedernahe Gewerkschafts- und Tarifpolitik der GDL sichtbar“ zu machen.

Die GDL hat mit dem Tarifabschluss am 16.09.2021 die Betriebsrente gesichert, die Entgelte um 3,3 Prozent bei einer Laufzeit bis zum 31. Oktober erhöht. Außerdem wurde eine Coronaprämie von 1.000 beziehungsweise 800 Euro vereinbart.