GFR: Kohlezüge nach Timișoara

Die Braunkohle für das Heizkraftwerk in Timișoara (CET Timișoara Sud) wird seit Herbst 2022 auf einem eigens angemieteten Gleis im Bahnhof Motru übergeben und durch die private Grup Feroviar Român (GFR) nach Timișoara transportiert. Der erste Zug erreichte die dortige Entladeanlage am 07.10.2022, seitdem wird 2-3 x pro Woche gefahren. Bis zum Wintereinbruch sollen 50.000 t des Brennstoffes eingelagert werden, die größte Kohlereserve für den Kraftwerksbetreiber seit Aufnahme der Aktivitäten am Standort.

Foto: Uniunea Salvați România (USR)

https://www.youtube.com/watch?v=Z4GEpnPDFX4&feature=emb_imp_woyt

Vorausgegangen war ein Beschluss der Stadt, die Kohle für das Kraftwerk direkt beim Produzenten Complexul Energetic Oltenia (CEO) einzukaufen, um Kosten für spekulative Zwischenhändler zu umgehen. Das ab 1986 in Betrieb genommene Kraftwerk ist Teil des 2004 entstandenen Unternehmens Compania Locală de Termoficare Colterm, das sich seit der Insolvenz im Oktober 2021 in Verwaltung durch die Stadt befindet.

Der Stadtrat von Timișoara hatte am 30.08.2022 einen Beschlussentwurf angenommen, mit dem die Stadt einen Teil eines Bahnhofs der staatlichen CFR in Motru mieten wird, der für den Transport von Kohle für Colterm genutzt wird. Die Miete beträgt nach Angaben des Oberbürgermeisters weniger als 3.000 RON pro Monat (rund 609 EUR). Im Winter 2021 / 2022 war die eigene Beschaffung mangels Lademöglichkeit in Motru nahe den Abbaugebieten der CEO in der Oltenia / kleinen Walachei gescheitert. Damals hatte ein Zwischenhändler durch Anmietung des Ladegleises eine direkte Beschaffung unterbunden.

GFR transportierte zuvor bereits schon Kohle für das Kraftwerk, u.a. ab dem Abbaugebiet Cariera Husnicioara des Unternehmens Complexul Energetic Oltenia (CEO). Die Übernahme der Ganzzüge von der CEO-Werksbahn erfolgt in Cerneți, in Drobeta Turnu Severin erfolgt der Übergang auf Staatsbahngleise.

GFR will CFR Marfă-Anteil bei RSCO übernehmen

Die Grup Feroviar Roman S.A. (GFR) ist der Mehrheitsaktionär des rumänischen Lok- und Wagenvermieters Rolling Stock Company SA (RSCO), und hat dem Verwaltungsrat von CFR Marfă eine Absichtserklärung vorgelegt, das Aktienpaket des staatlichen Unternehmens zu übernehmen. In dem am 14.09.2022 versandten Schreiben wird die Absicht von GFR erwähnt, das gesamte Aktienpaket von CFR Marfă zu kaufen (16.621 Aktien bzw. 48,9948 %).

Der Vorschlag von GFR erfolgte, nachdem die Hauptversammlung der Aktionäre von CFR Marfă die Einleitung der für die Auflösung der RSCO erforderlichen rechtlichen Schritte genehmigt hat. Gemäß der Satzung der Gesellschaft erfolgt ihre von CFR Marfă beantragte Auflösung durch eine Entscheidung des Gerichts aufgrund schwerwiegender Missverständnisse, die das ordnungsgemäße Funktionieren der Gesellschaft behindern. Bei der Veräußerung von Aktien an Dritte haben die anwesenden Aktionäre ein Vorkaufsrecht über die übertragenen Aktien.

Die Streitigkeiten scheinen durch das Beharren von CFR Marfă verursacht worden zu sein, Ana-Maria Dascălu, die Direktorin für Recht des Infrastrukturbetreibers CFR SA, in den RSCO-Verwaltungsrat zu ernennen. Ihre Ernennung stellt in mehrfacher Hinsicht einen Interessenkonflikt dar, u. a. hat CFR SA eine Klage gegen RSCO laufen.

Grampet: Chinazug Constanţa – Budapest

Der erste Zug, der von der Grampet-Gruppe auf dem Mittleren Korridor organisiert wurde, startete am 03.06.2022 vom Hafen von Constanţa nach Budapest. Die 41 40-Fuß-Container stammen aus der chinesischen Stadt Guiyang und legten die Route China – Kasachstan – Kaspisches Meer – Aserbaidschan – Georgien – Schwarzes Meer – Rumänien – Ungarn zurück. Die Granpet-Gruppe organisiert den Schienenverkehr auf dem Abschnitt Constanţa – Bukarest – Craiova – Timişoara – Curtici – Budapest durch ihre Tochterunternehmen Grup Feroviar Român (GFR) und Train Hungary (TH).

Der Premierenzug Constanţa – Budapest. Foto: GFR

GFR startet in Griechenland

Nach einem Bericht von Metaforespress verkehrte am 30.03.2022, etwa zwei Jahre nach Erlangen der Konzession, der erste Zug von GFR-Hellas, einer Tochtergesellschaft der rumänischen Grup Feroviar Roman (GFR), zwischen Kulata (Grenze nach BG/GR) und Thessaloniki. Zunächst will man Verkehre in Nordgriechenland anbieten, die dann ausgeweitet werden sollen.

GFR hat für rumänische Lokomotiven der Typen Electroputere 060EA und 060DA eine Zulassung für Griechenland erhalten, hat aber zunächst eine kanadische Diesellok aus griechischen Beständen (MLW 1973) angemietet.

GFR führt Synopsis-App ein

Die rumänische Güterbahn Grup Feroviar Român (GFR) hat die Anwendung „Synopsis“ eingeführt, welche einen Großteil der bisher von GFR entwickelten und implementierten Systeme integriert, um Echtzeit-Betriebsdaten zu liefern und so den Entscheidungsprozess zu unterstützen.

Sie fasst verschiedene Arten von Informationen zusammen, die bereits in rumänische digitale Systeme übertragen wurden, wie z. B. Zugverkehr, Wagenüberwachung, Kontrolle des Zugpersonals, elektronischer Abschluss von Beförderungsverträgen, Zugdisposition und Schätzung des Zugumlaufs am Zielort (ETA).

Durch die Integration liefert Synopsis Echtzeitberichte über Züge, Loks, Wagen, Personal, Strecken und Frachtbriefe über eine Schnittstelle, die genaue und aussagekräftige Daten (Tabellen, Karten, Verkehrsdiagramme, Strecken usw.) erzeugt. Die Anwendung soll den Zeit- und Arbeitsaufwand für die Sammlung und Zentralisierung von Informationen reduzieren.

GFR investiert in neue Waggons

Die rumänische Güterbahn Grup Feroviar Român (GFR) als Teil der Grampet-Gruppe erneuert die Kesselwagenflotte: Über 100 Mio. EUR werden in 1.200 Zacs (85 m3) investiert, die vom Schwesterunternehmen Reva Simeria gefertigt werden.

Foto: Reva Simeria

GFR ist in Rumänien die größte Güterbahn und verfügt über mehr als 4.000 eigene Kesselwagen. Diese werden unter anderem in Mineralöltransporten von den Raffinerien Petrobrazi (OMV Petrom) in Ploiești, Petromidia (Rompetrol) in Năvodari nahe Constanţa, Petrotel-Lukoil in Ploiești und Rompetrol Vega in Ploiești eingesetzt.

20 Jahre Grampet Group

Die rumänische Gramper Grouß feiert in diesem Jahr ihr zwanzigjähriges Bestehen. 2001 begann sie ihre Tätigkeit mit der Grup Feroviar Roman (GFR) in Rumänien, heute ist der Konzern europaweit tätig:

Grafik: Grampet

Rumänische Güterbahnen 2020

Das Ranking der rumänischen Güterbahnen zeigt sich in 2020 gegenüber dem Vorjahr als kaum verändert. Die private GFR unverändert beim Umsatz auf Platz 1, wenn auch im „Corona-Jahr“ leicht geschrumpft. Generell ist zu beobachten dass die Umsätze der rumänischen Güterbahnen mehrheitlich stabil blieben, also von der Pandemie wenig tangiert wurden.

Bei der nachfolgenden Tabelle ist zu beachten, dass Unternehmen zum Teil zu einem Konzern gehören (RCC, DB, LTE) oder Teile einer gemeinsamen Gruppe (GFR, GP Rail, Logistică Feroviară) sind. zudem besitzen Gesellschaften wie beispielsweise THF (Instandhaltung) bzw. TRC (Getreidehandel) umsatzstarke Hauptgeschäftsfelder mit einem Gütertransport als „Nebenschauplatz“.


UmsatzGewinnMitarbeiter
Grup Feroviar Român (GFR)692,232,02180
CFR Marfa516,9-335,14808
Tim Rail Cargo (TRC)490,34,4134
E-P Rail393,42,026
DB Cargo254,60,3679
Unicom Tranzit (UTZ)235,54,71006
Vest Trans Rail (VTR)78,02,4159
CER – Fersped75,0-0,5175
Transferoviar Grup (TFG)63,9-1,5239
Cargo Trans Vagon (CTV)61,5-3,2214
MMV Rail60,43,590
Rail Cargo Carrier (RCC)58,01,2196
Tehnotrans Feroviar (THF)58,03,5234
Rail Force45,610,7115
Express Forwarding39,4-3,0103
GP Rail Cargo38,3-1,9139
Via Terra Spedition (VTS)31,01,2184
Logistică Feroviară29,52,2290
LTE24,01,041
Captrain20,00,117
Transblue6,01,044
Trans Rail1,2-0,114

Eine komplette Übersicht als Excel inklusive der Zahlen für 2019 haben wir als Download bereitgestellt:

GFR sagt Zugankünfte voraus

Die rumänische Güterbahn Grup Feroviar Roman (GFR) hat am 17.05.2021 den digitalen Service „ETA Expert“ zur Vorhersage von Zugankünften (estimated time of arriva (ETA)) in Betrieb genommen. Basis für die Kalkulation sind Verkehrsdaten der GFR der vergangenen fünf Jahre.

Die Eigenentwicklung der Grampet-Tochter sei einzigartig in Osteuropa, so das Unternehmen und eine Neuheit im Bahnsektor – auf der Straße hingegen seien ETA-Kalkulationen bereits seit Langem ein Standard.

Wieder Güterzüge ab Fălticeni

Eine Nebenstrecke im Nordosten von Rumänien wird wieder im Güterverkehr durch die Grup Feroviar Roman (GFR) bedient. Circa zweiwöchentlich bespannt die Privatbahn Güterzüge mit Rundholz und Holzabfällen von Fălticeni zum Kronospan-Werk in Sebeș. Vor der längeren Pause waren die Leistungen durch CFR Marfă erbracht worden.

Grafik: Wolfgang Kieslich
92 53 0 60 1540-3 | Grup Feroviar Roman
Ein Güterzug der GFR nach Fălticeni. Quelle: https://www.flickr.com/photos/129714230@N07/50675076853/