[SE] Veränderungen zum Fahrplan- / Jahreswechsel

Bislang sind folgende Umstellungen bekannt:

  • Oslo – Narvik wird ab Fahrplanwechsel durchgehend durch Onrail erbracht, bislang hatte Green Cargo den schwedischen Abschnitt verantwortet.
  • Grenland Rail übernimmt zum Fahrplanwechsel den durchgehenden Transport von Holz und Hackschnitzeln für Moelven. Die Züge werden jetzt von Grenland Rail von einem halben Dutzend Umschlagterminals in Norwegen nach Kongsvinger gebracht und Green Cargo betreibt die Züge weiter nach und in Schweden. Angedacht sind sechs Züge pro Woche nach Fliskär in Gävle, ein Zug pro Woche nach Frövi und ein Zug pro Woche nach Grums.
  • Real Rail überführt Göteborg – Falköping – Sundsvall / Jönköping sowie Göteborg – Umeå per Fahrplanwechsel in die Eigentraktion (vorher: CFL cargo). Neu im Bestand sind fünf Bombardier TRAXX AC2 mit ETCS von Railpool.
  • Zum Jahreswechsel übernimmt Tågåkeriet in Bergslagen (Tågab) den Bahntransport für Vida zwischen mehreren Sägewerken und zwei Exporthäfen von CFL cargo. Zur Traktion wird eine Bombardier TRAXX AC3 LM von Railpool genutzt, die bislang Züge für Specialvirke bespannte. Dort werden nun mit ETCS nachgerüstete Rc-E-Loks verwendet.

[SE] Wieder Güterzüge auf der Emådalsbanan

Die Emådalsbanan Nässjö – Vetlanda – Kvillsfors – Pauliström soll wieder regelmäßigen Güterverkehr erhalten. Am 15.11.2024 verkehrte ein erster Testzug mit Waggons aus dem Ausland nach Vetlanda, an dem insgesamt vier Güterbahnen beteiligt waren. Zukünftig ist die Abwicklung von Einzelwagenverkehren mit Wagentausch Green Cargo – CFL cargo in Nässjö angedacht.

Die Strecke ist abschnittsweise Teil eines 891 mm-Schmalspurnetzes gewesen und wurde in der heutigen Form erst 1985 bis 1987 von der SJ errichtet. Zum 01.02.2023 hat Green Cargo den Verkehr nach Pauliström zur Papiermühle der Metsä Tissue eingestellt. Seitdem ist die Strecke östlich von Vetlanda ohne Verkehr.

Foto: Tomas Arvidsson / Transportindustriförbundet

[SE] Green Cargo verkauft 55 Lokomotiven

Nachdem die Staatsbahn Green Cargo den Wagenladungsverkehr zusammen gestrichen hat wurden nun wie erwartet auch nicht mehr benötigte Lokomotiven veräußert: Das Vermietunternehmen Nordic Re-Finance übernimmt in den nächsten sechs Monaten 25 E-Loks des Typs Rc4 sowie alle 25 Dieselloks des Typs V5. Der Kaufpreis ist nicht offiziell, dürfte aber nach Berichten in der Fachpresse knapp über 200 Mio. SEK (22 Mio. EUR) betragen. Darüber hinaus übernimmt Grenland Rail fünf Rc4.

Nordic Re-Finance sieht nach Medienberichten trotz sinkenden Volumen im Schienengüterverkehr keine Probleme, die Loks am Markt zu platzieren. Es hätte durchgängig eine hohe Nachfrage nach Rc4 gegeben, die im Mietpreis deutlich unter einer moderneren TRAXX liegt.

[SE] Hector zum Heizkraftwerk in Örebro

Hector Rail hat die Holzhackschnitzeltransporte zum Heizkraftwerk in Örebro von Green Cargo übernommen. Die Staatsbahn hatte die Leistungen seit über einem Jahrzehnt erbracht, aber Anfang des Jahres den Rückzug aus dem Verkehr angekündigt. Während der Heizperiode werden mindestens 47 Züge mit knapp 100.000 Kubikmeter Hackschnitzel unterwegs sein.

Die Züge für die eon-Tochter Navirum Energi werden nun aus Innofreight-Garnituren gebildet. Zunächst verkehren 17 Doppelwaggons mit 68 Containern, eine Verlängerung auf 20 Doppelwaggons und 80 Container ist angedacht. Wöchentlich verkehrt je ein Zug von den Zellstoffwerken der Södra Cell in Värö bzw. SCA in Töva.

Mehr zum Unternehmen: https://www.eu-bahnen.info/detail.asp?id=2809

[SE] Green Cargo und Trafikverket uneinig über Rangierbahnhöfe

Green Cargo hat kürzlich beschlossen, das Rangieren in Ånge einzustellen und dafür in Sundsvall auszuweiten – die schwedische Verkehrsbehörde Trafikverket will dagegen den Rangierbahnhof in Ånge erweitern und den in Sundsvall verkleinern.

Im Auftrag der Regierung hat Trafikverket letztens die Zukunft der acht Rangierbahnhöfe in Schweden im Vorfeld der Entscheidung über den Nationalen Infrastrukturplan 2026 – 2037 untersucht. Da in mehreren Rangierbahnhöfen ein großer Investitionsbedarf bestehe, will Trafikverket nur in die Rangierbahnhöfe investieren, die in den kommenden Jahrzehnten am meisten genutzt werden.

Aktuell werden auf den acht schwedischen Rangierbahnhöfen täglich rund 140 Güterzüge umgeschlagen (Anzahl der rangierten Güterzüge pro Tag im Durchschnitt der Jahre 2017 – 2022):

Hallsberg38
Malmö29
Sävenäs25
Gävle12
Borlänge9
Ånge8
Helsingborg7
Sundsvall5

Die schwedische Verkehrsbehörde schloss daraus, dass die geplante Renovierung des Rangierbahnhofs in Sävenäs abgeschlossen werden muss, der in Ånge über eine höhere Kapazität verfügen sollte und dass jene in Sundsvall und Helsingborg durch Entfernung des Ablaufbergs zu Bahnhöfen degradiert und verkleinert werden sollten, da dies zu deutlich geringeren Wartungskosten führe. Ånge sei ein strategisch günstig gelegener Rangierbahnhof, der nördlichste Schwedens, und es gäbe Anzeichen dafür, dass der Güterverkehr zwischen Nord- und Südschweden zunimmt.

Green Cargo möchte dagegen eine deutliche Reduzierung des Wagenladungsverkehrs umsetzen (fast 60 der 270 Tarifpunkte sollen wegfallen) und darum die Wagen in Sundsvall behandeln; Anfang dieses Jahres beschloss es daher, den Rangierdienst in Ånge einzustellen, den in Sävenäs zu halbieren und den in Sundsvall und Gävle zu erhöhen.

[SE] Anpassungen bei den Rangierknoten

Green Cargo stellt den Rangierbetrieb der Züge in Ånge ein und halbiert den Betrieb im Rangierbahnhof Sävenäs in Göteborg. Grund sind stark rückläufige Mengen im Wagenladungsverkehr. Die Aktivitäten in Hallsberg, Gävle und Sundsvall werden erweitert. Dies gab das Unternehmen jüngst bekannt.

Für den Standort Ånge als ehemals größten Rangierbahnhof Norrlands bedeutet dies für nahezu (20) alle Mitarbeiter die Kündigung. Es verbleibt die Abfertigung von Zügen für die Forstindustrie.

Mit der zunehmenden Anzahl an Direktzügen von und nach Göteborg Skandiahamnen sank die Bedeutung von Sävenäs als mehrere Jahrzehnte lang zweitwichtigstem Rangierbahnhof in Schweden. Dort sollen 25 Mitarbeiter abgebaut werden.

Die Standorte in Hallsberg, Gävle und Sundsvall verzeichnen Zuwächse – hier ist die Neueinstellung von 35 Personalen angedacht.

Green Cargo beschäftigt rund 1.800 Mitarbeiter, davon sind 400 mit unterschiedlichen Verwaltungsaufgaben beschäftigt. 50 Mitarbeitern in Hallsberg und 20 in Solna wurde im vergangenen Frühjahr gekündigt.

[SE] SSAB-Rangierdienst: Väte statt Green Cargo

Väte Trafik übernimmt zum Jahreswechsel das Rangieren in Borlänge und Oxelösund für den Stahlkonzern SSAB. Green Cargo verbleibt das Rangieren in Luleå.

Für Väte ein großer Auftrag. Eingesetzt werden sollen 50 Personale sowie vier Loks zuzüglich je einer Reservelok an den beiden Standorten. Green Cargo nutzt Loks des Typs T44, Väte wollte sich bezüglich der zukünftigen Lösung noch nicht äußern.

Väte Rail erzielte im Jahr 2023 einen Umsatz von 190 Mio. SEK, meldete einen Gewinn von 5,5 Mio. SEK und beschäftigt derzeit etwas mehr als 100 festangestellte und eingestellte Mitarbeiter.

[SE] Green Cargo: Westlund interims-CFO

Lars Westlund wird ab 17.05.2024 interimistisch den Posten als CFO der schwedischen Güterbahn Green Cargo bekleiden. Er folgt auf den seit Januar 2020 amtierenden Pär Nordlander, der das Unternehmen verlässt.

Zuvor war Westlund CFO bei dem Batterieelementehersteller Vianode in Norwegen und verfügt über Erfahrungen in führenden Positionen in der Automobil- und Luftfahrtindustrie sowie bei internationalen Unternehmen.

[SE] Aufsichtsbehörde verbietet Trittbrettfahren

In Schweden hat die Arbeitsaufsichtsbehörde (Arbetsmiljöverket) Green Cargo das weltweit als gängige Praxis praktizierte Mitfahren auf Stufen und Trittbrettern an der Außenseite von Lokomotiven und Zugwaggons im Zusammenhang mit Rangierarbeiten untersagt. Als Gründe wurden Todesfälle, Unfälle und schwere Zwischenfälle angeführt. Die am 03.09.2024 gültige Entscheidung ist mit einer Geldstrafe in Höhe von 15 Mio. SEK (1,3 Mio. EUR) verbunden. Green Cargo kündige an, Berufung einzulegen.

Vor der Entscheidung über das Verbot hatte Green Cargo eine Erklärung mit geplanten Maßnahmen vorgelegt, um die Notwendigkeit von Fahrten außerhalb von Schienenfahrzeugen zu verringern und das Unfallrisiko in den Situationen zu reduzieren, in denen das Unternehmen die Arbeitsmethode noch für notwendig hält. Green Cargo schrieb u.a., dass sie das Fahren auf Trittbrettern in „besonders gefährdeten Situationen“ verbieten will, beschreibt aber nicht näher, auf welche Situationen dies zutrifft und in welchem Umfang sie das Fahren auf Trittbrettern reduzieren will. Mittelfristig sollte eine Kameralösung greifen.

Da Green Cargo die geplanten Maßnahmen noch nicht ergriffen hat, folgte nun das Verbot durch die schwedische Arbeitsschutzbehörde. Vorausgegangen war der Entscheidung ein Unfall im September letzten Jahres, bei dem eine Mitarbeiterin in Södertälje beim Entgleisen eines Güterwagens von einer Trittstufe stürzte. Die Frau wurde von einem Wagen erfasst, überlebte aber nach der Amputation eines Fußes.