Schwedens staatliche Güterbahn Green Cargo (GC) hat für das 4. Quartal 2023 ein negatives Betriebsergebnis von -71 Mio. SEK (-6,3 Mio. EUR) erzielt, trotz Umweltausgleichszahlungen in Höhe von 75 Mio. SEK und des Verkaufs von Lokomotiven an Tågab für 37 Mio. SEK. Der konsolidierte Nettoumsatz sank im vierten Quartal von 1,120 Mrd. SEK auf 1,035 Mrd. SEK. Für das Gesamtjahr 2023 entstand ein Betriebsverlust von -44 Mio. SEK (-3,91 Mio. EUR), trotz Lokverkäufen und Umweltausgleichszahlungen in Höhe von 430 Mio. SEK (38,19 Mio. EUR).
Die Einstellung der von GC innerhalb Norwegens erbrachten Verkehre im vergangenen Jahr wirkte sich negativ auf den Umsatz aus. Für das Gesamtjahr 2023 sank der Nettoumsatz um etwas mehr als 8 % von 4,519 Mrd. SEK (401,35 Mio. EUR) auf 4,168 Mrd. SEK (370,18 Mio. EUR). Das Transportaufkommen lag gut 6 % unter dem Niveau von 2022. Das Betriebsergebnis belief sich auf -44 Mio. SEK (3,91 Mio. EUR) gegenüber +104 Mio. SEK (9,24 Mio. EUR) im Jahr 2022.
2023 hatte Green Cargo mit mehreren Herausforderungen zu kämpfen: Die größte war die Einführung des Planungssystems MPK der schwedischen Verkehrsbehörde, was GC 2023 etwa 100 Mio. SEK gekostet hat. Gleichzeitig haben rückläufige Transportmengen die Erlöse geschmälert. Der positive Trend vom ersten Halbjahr 2022 endete, da die sich verschlechternde Konjunktur in Teilen des Marktes zu einer geringeren Transportnachfrage führte. Gleichzeitig trugen steigende Produktions- und Instandhaltungskosten zur Ergebnisverschlechterung bei.
Eine Gesellschaftereinlage des schwedischen Staates ist als Gegenmaßnahme nicht möglich, da dies von der EU abgelehnt wurde. Nachdem GC kürzlich die 22. Transmontana-Lok von Softronic erhalten hat, wird es nun aber eine Pause bei den Loklieferungen geben. Durch die deutliche Erhöhung der Trassenentgelte für Güterzüge im Jahr 2025 wird zudem mit einem Rückgang des Schienengüterverkehrs um 3 % gerechnet.
Man hofft für nach 2025 auf eine weitere Entschädigung aufgrund der höheren Kosten für den energie-, klima- und umwelteffizienten Betrieb, z. B. durch differenziertere Trassenentgelte für Züge, die spät abends und nachts und nicht während der Hauptverkehrszeit fahren, was eine bessere Auslastung der bestehenden Infrastruktur fördern würde.
Trotz der Maßnahmen wird Green Cargo vsl. auch 2024 keinen Gewinn ausweisen können. Das Jahr begann schwierig mit mehreren Staus nördlich von Vännäs aufgrund von Kälte, einem langen Stillstand auf der Erzstrecke nach der Entgleisung, einer ungewöhnlichen Menge an Fahrzeugschäden und dem Streik der deutschen Lokführer.