Griechenland: Bahnbauprojekte

Der CEO von ErgOSE, dem für Neu- und Ausbauprojekte zuständigen Tochter des EIU OSE, Christos Vinis, berichtete im Rahmen des 4. Athener Investmentforumsüber aktuelle und zuküntige Projekte. Dabei ist zu bemerken, dass OSE, ErgOSE und die verantwortliche griechische REgierung von der Europäischen Kommission erheblich unter Druck gesetzt wurden, effektiver ihre Vorhaben umzusetzen.

In den vergangenen zwei Jahren wurden sieben Projekte über 515 Mio EUR auf den Weg gebracht, u.a. die Weiterführung und Elektrifizierung der normalspurigen Peloponnesbahn bis Rio, die Elektrifizierung und Signalisierung der Strecken Volos – Larissa und Paleopharsalos – Kalambaka in Thessalien, die Signalisierung der Strecke Thessaloniki – Idomeni sowie der weitere Ausbau des Bahnhofs Athen.

Für die nächsten Jahre sind fünf Projekte mit einem Volumen von 3,3 Milliarden EUR in Vorbereitung, dazu gehören die Anbindung der Häfen von Patras, Lavrio, Rafina und des Piers 6 in Thessaloniki sowie die „Eastern Rail Egnatia“ Thessaloniki – Kavala – Toxote mit dem Ausbau der östlich davon liegenden Bestandsstrecken bis Ormenio (bulgarische Grenze /Sea2Sea Projekt).

RCL – Goldair erstmals nach Athen

Am 17.01.2021 beförderte Rail Cargo Logistics – Goldair erstmals einen Güterzug vom Hafen Thessaloniki in Richtung Thriassio Freight Hub in Athen. Die Leistung war ein Testzug für die weiteren Expansionspläne der Gesellschaft Richtung Südgriechenland.

Pearl Rail testet ab Bulgarien

Am 23.11.2020 traf ein von PEARL Rail arrangierter Intermodalzug testweise im zu reaktivierenden Terminal von Dragoman ein. Der in der nordwestlich der bulgarischen Hauptstadt Sofia und nahe der serbischen Grenze liegenden Anlage beladene Zug verkehrte daraufhin zum Piraeus Container Terminal (PCT). Die Traktion in Bulgarien übernahm BDZ Cargo.

Neuer CEO für OSE

Der griechische Infrastrukturbetreiber Organismós Sidirodrómon Elládos (OSE) hat mit Spiridon Pateras wieder einen CEO. Der promovierte Chemieingenieur wechselt von der Industrie zum Staatsunternehmen. Im Parlament in Athen erklärte er seine Vorstellungen zur Erfüllung seines Amtes: Höhere Netzstabilität, geordnete Wartung des Netzes, geordnete Ausschreibungen, Neuordnung der Aufgaben von OSE und ErgOSE, Fertigstellung der seit Jahren laufenden Projekte, Anschluss der Häfen ans Bahnnetz und vor allem mehr Verkehr auf der Schiene.

Pateras folgt auf den im Juni 2020 zurückgetretenen Kostas Spiliopoulos.