Neues Holzterminal an der Inlandsbanan

In der alten Kiesgrube in Överhogdal, 185 km südlich von Östersund im schwedischen Jämtland, wird ein neues Holzterminal gebaut. Dies entsteht in Zusammenarbeit zwischen der Inlandsbanan AB (IBAB) und dem Logistikunternehmen LoadEx AB und soll in sechs Monaten starten. Es sollen 200 Hackschnitzel- und Holzzüge pro Jahr dort abfahren.

Für LoadEx ist der Schienentransport von Zellstoffholz, Sägerundholz, Brennholz und Hackschnitzeln über die langen Strecken deutlich rentabler. Der Straßentransport bleibt nur über kurze Strecken und als Zubringer, da mit den heutigen Dieselpreisen und den Regeln der Lenk- und Ruhezeiten für Lkw-Fahrer der Straßenverkehr teuer und kapitalintensiv wird. Es ist geplant, dort jährlich 200.000 m3 Holz umzuschlagen, was eine Einsparung von 1 Mio. Liter Diesel pro Jahr bedeutet, obwohl die Züge mit Dieselloks nach Mora und Östersund gezogen werden, bevor E-Loks die Züge übernehmen.

Die alte Kiesgrube im Överhogdal wird seit mehreren Jahrzehnten nicht mehr genutzt, aber die Gleise sind großteils erhalten geblieben und wurden für die Abstellung nicht benötigter Güterwagen genutzt. Nachdem LoadEx die Genehmigung erhalten hat, die Kiesgrube in ein Holzterminal umzuwandeln, ist jetzt eine Sanierung der Strecke und der Anschluss an die Inlandsbanan im Gange. Im Mai 2023 werden die ersten Transporter Holz anliefern, so dass der erste Zug wahrscheinlich bis Ende des Sommers abfahren kann. Das Holzterminal wird allen Unternehmen der Branche offenstehen, was den Waldbesitzern in der Region die Möglichkeit gibt, den Transport mit der Bahn zu wählen.

LoadEx investitiert etwas mehr als 1 Mio. SEK (90.000 EUR) während die Inlandsbanan für die Sanierung der Gleisinfrastruktur verantwortlich ist, die auf etwas mehr als 100.000 SEK (9.000 EUR) geschätzt wird.

Wahrscheinlich werden die Züge mit Brennholz und Hackschnitzeln nach Süden über Mora und Züge mit Zellstoffholz und Sägeholz nach Norden über Östersund fahren. Der Transport von Brennholz und Hackschnitzeln findet nur in den Wintermonaten statt, von September/Oktober bis März/April. Die Inlandsbanan prüft derzeit auch, ein oder mehrere Holzterminals an der Strecke nördlich von Östersund zu errichten.

Tågab plant die Übernahme von Inlandståg

Die Inlandsbanan AB (IBAB) plant einen Verkauf ihrer EVU-Tochter Inlandståg AB samt Personal und Fahrzeugen an die Tågåkeriet i Bergslagen AB (Tågab). Grund seien zunehmende Auflagen von Behörden und der EU, die kleine Bahngesellschaften nur mit großem Aufwand leisten könnten.

Die IBAB ist im Besitz von 19 Gemeinden von Kristinehamn im Süden bis Gällivare im Norden. Tågab hat etwa 160 Mitarbeiter und ist ein integriertes Eisenbahnunternehmen mit Güter- und Personenverkehr, eigenen Gleisen und einer Werkstatt. Der Hauptort ist Kristinehamn, am südlichsten Punkt der Inlandsbanan. Inlandståg ist ein relativ kleines Eisenbahnunternehmen mit etwa 25 Mitarbeitern. Die Hauptverwaltung und eine Werkstatt befinden sich in Östersund.

RC4 1139, Östersund C 2021-02-21
E-Lok der Inlandståg. Quelle: https://www.flickr.com/photos/michaelerhardsson/50970793767/

Die Marke Inlandståg soll für den Personenzugverkehr auf der Inlandsbanan beibehalten werden. Teil der Übernahme ist eine Elektro- (Rc4) sowie fünf Dieselloks (2 x TMZ, 2 x T44, 1 x Di3). Die vier fahrtüchtigen Y1-Triebwagen und die fünf Y41-Triebwagen, die derzeit einer umfassenden Sanierung unterzogen werden, sollen von der Inlandståg an die Muttergesellschaft Inlandsbanan übertragen werden. Die Region Värmland wird drei der fünf neuen Triebwagenzüge für fünf Jahre leasen, sofern der Aufsichtsrat für den öffentlichen Verkehr den Vertragsentwurf genehmigt. Tågab hat die Absicht, die Werkstatt in Östersund weiterzuführen sowie Triebfahrzeugführer und Rangierer weiter zu beschäftigen.

Neuer CEO für Inlandsbanan

Die schwedische Bahngesellschaft Inlandsbanan AB (IBAB) und ihre beiden Tochtergesellschaften haben einen neuen CEO: Otto Nilsson war bereits für das Unternehmen tätig und hatte seinen Posten als CEO im Winter 2015 nach fünf Jahren aufgegeben. Es folgte der Wechsel zu Strukton Rail.

Nilsson folgt per 18.10.2021 auf Peter Ekholm, der seinen Posten als CEO im Frühjahr dieses Jahres seine Position als CEO aufgegeben hatte. Mats Portinson, der seit Mai kommissarischer CEO ist, wird in seine Rolle als Infrastructure Manager des Unternehmens zurückkehren.

Inlandsbanan braucht neuen CEO

Das schwedische Bahnunternehmen Inlandsbanan AB (IBAB) hat am 21.05.2021 den seit fünf Jahren amtierenden CEO Peter Ekholm entlassen. Gründe wurden offiziell nicht genannt. Die Presse nannte die stark gestiegenen Kosten für SPNV-Triebwagen als einen der Beweggründe. Die aus den Niederlanden importierten fünf ALSTOM LINT 41 kosteten schlussendlich 99 Mio. SEK (9,8 Mio. EUR) statt den veranschlagten 74 Mio. SEK (7,3 Mio. EUR).

Bis ein neuer ständiger CEO gefunden ist, wird der stellvertretende CEO und Leiter des Bereichs Infrastruktur Mats Portinson die Rolle des CEO und die Vorsitzende Katarina Nyberg Finn die Rolle des Vorstandsvorsitzenden übernehmen.