Mit Wiederaufnahme der Personenverkehre durch Flixtrain wanderten acht E-Loks der Mitsui Rail Capital Europe (MRCE) zum Betreiber bzw. dessen Carriern ab:
Flixtrain: 2 x Siemens ES 64 U2 (182 521, 522)
Internationale Gesellschaft für Eisenbahnverkehr IGE: 4 x Siemens ES 64 U2 (182 507, 509, 510, 520)
SVG Schienenverkehrsgesellschaft: 2 x Siemens Vectron AC (193 861, 862)
Die Internationale Gesellschaft für Eisenbahnverkehr IGE GmbH & Co. KG ist auch im Geschäftsjahr 2019 in die roten Zahlen gerutscht. Diese fielen mit einem Fehlbetrag von 1.945.478,92 EUR sogar noch deutlicher aus als im Vorjahr (1.779.025,70 EUR). Die Gesellschaft wies zum Bilanzstichtag 31.12.2019 einen nicht durch Vermögenseinlagen gedeckten Verlustanteil der Kommanditisten in Höhe von 4,221 Mio. EUR aus und ist damit bilanziell überschuldet.
Mit der Konzentration auf den Schienengüterverkehr sowie dem Ausbau des Personenverkehrs verzeichnet die IGE seit 2012 ein kontinuierliches Wachstum, das sich auch 2019 weiter fortgesetzt hat. Die Gesamtleistung ist gegenüber dem Vorjahr um 5,4 % auf rund 17,2 Mio. EUR gestiegen.
Die Maßnahmen und Umstrukturierungen, die bereits 2018 getroffen wurden, zeigten erst gegen Ende 2019/Anfang 2020 positive Auswirkung. Das negative Ergebnis konnte jedoch 2019 nicht mehr ausgeglichen werden.
Es gab zum einen Mehrkosten bedingt durch interne Umstrukturierungsmaßnahmen im Bereich der Disposition und Digitalisierung, die anfangs nicht die gewünschten Erfolge erzielten. Weiterhin ergaben sich durch nicht beeinflussbare Störungen im Betriebsablauf bei der Trassenplanung und im Zugbetrieb Mehrkosten im Bereich der Trasse, Energie und Personal. Die dadurch verursachten Planungsunsicherheiten erzeugten auch eine erhebliche Mehrbelastung in der Disposition und häufige Überarbeitungen und Anpassungen der Dienstpläne bei gleichzeitiger Einschränkung der Personalverfügbarkeit. Daneben fehlte qualifiziertes eigenes Personal im Zugverkehr, das mit teurem Leihpersonal nur unzureichend ausgeglichen werden konnte. Dies hatte zur Folge, dass Auftragsstornierungen durch einzelne Kunden erfolgten und die dadurch entstandenen Kosten nicht weiterberechnet werden konnten.
Während der Aufbau der Lok-Kapazität planmäßig verlief, ging durch Stornierungen die Auslastung zurück, so dass sich ein Überhang von 1 Lok ergab. Die Kosten der nicht ausgelasteten Lok haben mit ca. 0,45 Mio. € wesentlich zum Verlust beigetragen.
Im Durchschnitt des Geschäftsjahres 2019 beschäftigte die IGE 103 Mitarbeiter, davon 70 Lokführer und Wagenmeister und hielt 13 Loks in Bereitschaft. Die transportierte Gütermenge lag bei ca. 3,2 Mio. t und die Verkehrsleistung bei ca. 540 Mio. tkm.
Auch in 2019 sind die Verbindlichkeiten hauptsächlich im Bereich DB Netz und DB Energie weiter angewachsen, wobei hierin strittige Verbindlichkeiten in Höhe von 3.730 Mio. (VJ 1.661 Mio. Euro) enthalten sind.
Geschäftsführer Gerd Wehland hat die Internationale Gesellschaft für Eisenbahnverkehr IGE GmbH & Co. KG zum 15.04.2021 verlassen. Laut einer Aussendung der IGE habe Wehland die Entscheidung aus gesundheitlichen Gründen getroffen. Bis auf Weiteres ist damit Armin Götz wieder alleiniger Geschäftsführer der IGE.
Neu haben Dr. Andreas Rudolphi sowie Thorsten Biehler Prokura erhalten.
Die Verantwortungen im Unternehmen wurden wie folgt angepasst:
Dr. Andreas Rudolphi – Eisenbahnbetriebsleiter – Überwachung Bahnbetrieb
Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), Branchen- und Fachverband für aktuell 633 Unternehmen und Verbünde aus dem öffentlichen Personen- und Schienengüterverkehr, konnte auch im Pandemie-Jahr 2020 weitere neue Mitglieder begrüßen.
Seit Juni 2020 sind dem VDV folgende Unternehmen beigetreten:
Internationale Gesellschaft für Eisenbahnverkehr IGE GmbH & Co. KG, Hersbruck, 01.06.2020
Traditionell beginnen im September die Rübentransporte zu den schweizer Zuckerfabriken in Aarberg und Frauenfeld, wobei die Bahn noch immer rund 50 % der Mengen transportiert [zu den Biorübentransporten siehe separaten Beitrag]. Wetterbedingt müssen auch in dieser Saison wieder zusätzliche Rüben aus Norddeutschland importiert werden.
An der Tagesordnung sind auch Veränderungen an Verladung und Transport, um diese Bereiche effizienter und billiger werden zu lassen. Der enorme Preisdruck bei den Rüben – beispielsweise durch Überproduktion in der EU – schlägt dabei auch auf die Logistik durch. Der aktuelle Dreijahresvertrag der Zuckerfabriken mit den Bahngesellschaften TR Trans Rail und Sersa läuft in diesem Jahr aus – für 2021 kann somit mit Veränderungen nach Ausschreibung eines neuen Vertrages gerechnet werden. Die Staatsbahn SBB Cargo hatte den die Rübenverkehre 2018 verloren, vermietet aber erfreulich freizügig Rangier- und Streckenloks an die Mitbewerber.
TR Trans Rail und Sersa (Bild) übernahmen die Zuckerrübenverkehre 2018 von SBB Cargo. Die von der BLS gemieteten Loks 425 179 und 185 bespannen bei Aigle einen Rübenzug aus St. Triphon. Foto: Roland Korving
Auch in dieser Saison wurde die Anzahl der Ladeplätze reduziert: Ab Domdidier-Avenches fährt seit 2019 als Reaktion auf einen Rangierunfall der Lkw – eine Umstellung auf die Bahn scheint trotz einer erst 2013 erbauten Umladeanlage unwahrscheinlich. Nicht mehr bedient wird das zuvor einige Ladetage pro Kampagne angefahrene Salez-Sennwald – die Rüben werden nun in Buchs SG verladen (zwei statt vorher einen Tag). Statt Wildegg wurde die bis 2017 genutzte Umladung in Birrfeld/Lupfig reaktiviert. Bauarbeiten in Uetendorf bedingen einen Umzug nach Steffisburg, wo es bisher kein Verlad gab. Kurzfristig wurde zudem die Verladung von Sins nach Oberrüti umgelegt.
Neuenburg am Rhein im deutschem „Markgräflerland“ ist neu hinzugekommen. Die an der dortigen Ladestraße auf die Bahn umgeschlagenen Rüben gehen nach Frauenfeld. Jene aus Alle, Boncourt, Delémont, Herzogenbuchsee und Langenthal werden nun wieder nach Aarberg transportiert statt zuvor mehrjährig Frauenfeld.
Ein weiterer Trend ist das Auflassen von festen Anlagen und die Verlagerung auf Hochrampen und „Bahnratten“ – umgebaute so genannte „Rübenmäuse“, selbstfahrende Reinigungslader für Zuckerrüben, die auch beim Feldumschlag genutzt werden. Schweizweit sind nur noch acht Ladeinstallationen im Einsatz.
Zunehmend kommen selbstfahrende Reinigungslader für Zuckerrüben zum Einsatz. Foto: Roland Korving
Auslaufmodell sind stationäre Umschlaganlagen. Quelle: https://www.flickr.com/photos/44293295@N02/49189674663/
In Aarberg begann am 24.09.2020 die Verarbeitung der Zuckerrüben, Sersa setzt dazu neben eigenen Rangierloks und der Re 420 503 auch wieder Mietloks ein: Ein Pärchen BLS Re 425, ein Pärchen SBB Personenverkehr Re 420 und zwei Railpool BR 187. In Chavornay übernimmt Travys wieder die Rangierarbeit, in Cossonay WRS Widmer Rail Service und in St. Triphon Tamoil. Von 19. bis 21. Oktober fuhr Sersa in Zusammenarbeit mit ALSTOM Rubenzüge zwischen Aarberg und Cugy mit der SBB Aem 940 015 (Typ ALSTOM PRIMA H4). Dem Vernehmen nach ist Sersa an Dual-Mode Lokomotiven interessiert.
Sersa mietet zwei TRAXX mit last-mile-Diesel. Foto: Roland Korving
In Frauenfeld startete die Verarbeitung der konventionellen Zuckerrüben am 5. Oktober. TR Trans Rail übernimmt gemeinsam mit der Internationale Gesellschaft für Eisenbahnverkehr IGE unter Nutzung von Re 482 der SBB Cargo die Importzüge aus Wismar, wo die Anschlussbahn-Servicegesellschaft Pressnitztalbahn (ASP) die erste Meile realisiert. Zuvor hatte die EBS Erfurter Bahnservice Gesellschaft den deutschen Streckenabschnitt im Auftrag der dort dieses Jahr nicht tätigen ChemOil Logistics traktioniert. Züge aus Lalendorf gelangen auch dieses Jahr mit Bombardier TRAXX der LTE Netherlands nach Basel, wo die TRAXX als Schiebelok an das Zugende wechselt und ein Pärchen Re 446 der EDG Eisenbahndienstleister an die Spitze wechselt.
Aus Lalendorf in Mecklenburg-Vorpommern bringen LTE und EDG Importrüben in die Schweiz. HIer ein Zug mit Re 446 015 und 017 am Zielort Frauenfeld. Foto: Roland Korving
Innerschweizerisch nutzt TR Trans Rail die beiden Re 421 der Schwester International Rolling Stock Investment (IRSI) und mietet eine Re 620 der SBB Cargo. Angemietete Rangierloks sind unter anderem Am 843 von SBB Cargo, Tm 232 von Stauffer und Gmeinder D 100 BB von Müller Gleisbau.
Über die Schwester IRSI greift TR Trans Rail auf zwei im TEE-Farbschema lackierte Re 4/4 zurück, hier Re 421 387 mit Leerzug von Frauenfeld nach Aarberg. Foto: Roland Korving
Da die Zuckerrübencontainer wie im Vorjahr nicht ausreichen werden zusätzliche E-Wagen gemietet. Dabei diesmal unter anderem (ehemalige SBB-) Eaos von AX-Benet, braune Eaos von ZSSK Cargo und graue Eas von PKP Cargo International.
Weiterhin unentbehrlich sind E-Wagen, hier ein Zug der CJ mit SBB Re 420 130 und Biorüben aus Boncourt. Foto: Roland Korving
Traditionell
der Anlieferung von konventionell angebauten Rüben vorgelagert ist der
Transport von Biozuckerrüben. Das Werk der Schweizer Zucker AG in Frauenfeld vermeldete
jüngst das Ende der am 18.09.2020 angelaufenen Kampagne 2020. Wie in den
vergangenen Jahren stammte ein Großteil der angelieferten Rüben vor allem aus Bayern
und trotz der wesentlich größeren Anbauflächen nur 8 % aus der
Schweiz selbst. Von den bis 04.10. angelieferten 81.000 t wurden 57.000 t mit der
Bahn befördert, davon erstaunlicherweise nur 1,8 t aus der Schweiz.
Die erste Meile sowie die Traktion in Deutschland übernahm die Bayernbahn. Foto: Roland Korving
Landesintern erfolgte die Verladung in Genève La Praille, Delémont sowie Boncourt. In Bayern wurde in Bobingen, Dürenzimmern, Ingolstadt, Schweinfurt, Straubing, Würzburg-Zell und entlang der Strecke Eggmühl – Langquaid auf die Bahn umgeschlagen. Bobingen im Landkreis Ausburg wurde dabei erstmalig von zwei Zügen angefahren. Das erneuerte Ladegleis in Dürrenzimmern ersetzt den bisherigen Umschlagplatz in Nördlingen, der durch Neubauten nicht mehr verfügbar ist. Starker Regen ließ zudem die Umschlagsmenge an der Ladestrasse in Langquaid ansteigen, da die angedachte Verladung entlang der Strecke Eggmühl – Langquaid teils nicht möglich war.
Neu war in Würzburg DB Cargo anzutreffen, zum Rangieren kamen teilweise Streckenloks der Baureihe 233 zum Einsatz. Foto: Roland Korving
Transport
und Rangierdienst wurden neu geordnet:
Die Bayernbahn war für ChemOil Logistics wieder ab Nördlingen mit eigenen E-Loks aktiv und übernahm auch die erste Meile ab Dürrenzimmern. In der Schweiz kam TR Trans Rail zum Einsatz.
DB Cargo war erstmals und in direkter Auftragnehmerschaft verantwortlich für Augsburg, Ingolstadt, Schweinfurt sowie Würzburg und traktionierte grenzüberschreitend mit Bombardier TRAXX-E-Loks. Den Rangierdienst bei der Beladung übernahmen Dieselloks des Typs V 90, in Würzburg teilweise auch Streckenloks der Baureihe 233.
Für Straubing und Eggmühl-Langquaid war die Kooperation Internationale Gesellschaft für Eisenbahnverkehr IGE mit TR Trans Rail verantwortlich. Die Langstreckentraktion erfolgte grenzüberschreitend mit Bombardier TRAXX-E-Loks (ex SBB Cargo Re 482). Den Rangierdienst in Straubing übernahmen wie im vergangenen Jahr die Passauer Eisenbahn Freunde (PEF) mit einer V 90, ab Eggmühl setzte die IGE die unternehmenseigene 215 001 beim Streckenverlad und dem Pendelverkehr nach Langquaid ein. Dort rangierte an der Ladestraße die Laabertalbahn mit ihrer V2, einer ehemaligen Bundeswehrlokomotive.
Die Verladung in Dürrenzimmern ersetzte den nicht mehr verfügbaren Umschlagpunkt Nördlingen. Foto: Roland KorvingBeladung mit einer „Rübenmaus“ an der Laabertalbahn – die Traktion übernahm die IGE. Foto: Roland Korving
Die
Zuckerrüben kamen 2020 erstmals nicht nur aus Bayern, sondern neu auch aus den
Kreis Düren. Auf der Strecke Düren – Euskirchen wurden zwischen Binsfeld und Rommelsheim
zwei Züge nachts nach Ende des Reisezugverkehres beladen. Der Lieferant hatte in
diesem Jahr statt einem sogar 40 ha Biozuckerrüben auf seinen Feldern angebaut.
RTB CARGO absolvierte die erste Meile bis Düren, LTE Netherlands war für den Transport
nach Basel zuständig und Eisenbahndienstleister (EDG) in der Schweiz.
Erstmals wurden Biozuckerrüben aus dem Kreis Düren exportiert, hier ein Zug mit RTB CARGO-Traktion bei der nächtlichen Beladung. Foto: Roland Korving
Während der Rübenkampagne zur Zuckerfabrik in Frauenfeld (Schweiz) kommen auch TRAXX-Lokomotiven zum Einsatz.
So setzen die Internationale Gesellschaft für Eisenbahnverkehr IGE und TR Trans Rail vor Rübenzügen aus Deutschland grenzüberschreitend 482 046 und 047 der Schwestergesellschaft International Rolling Stock Investment (IRSI) ein.
Die Sersa Group hast mit 187 001 eine TRAXX F160 AC3 LM von Railpool angemietet, 187 006 soll als zweite Lok folgen.
Die Internationale Gesellschaft für Eisenbahnverkehr IGE GmbH & Co. KG setzte ihre Geschäftspartner mit Schreiben vom 15.07.2019 darüber in Kenntnis, dass die seit Februar 2018 als Prokuristin und kaufmännische Leiterin agierende Marion Höfling-Kretschmer ab sofort nicht mehr für das Unternehmen tätig ist. Bis auf weiteres übernähmen die Geschäftsführer Armin Götz und Gerd Wehland die Funktion als Ansprechpartner. Gründe für die personelle Veränderung wurden nicht genannt.
Die Internationale Gesellschaft für Eisenbahnverkehr IGE GmbH & Co. KG ist neuer Partner der DB Cargo bei den Erzzügen Hamburg – Linz an der Donau (Wagenzuglast: 3690 t; Wagenzuglänge: 580 m). Zum 01.04.2019 wird die Privatbahn den Vorgänger Hamburger Rail Service GmbH & Co. KG (hrs) ablösen. Partner in Österreich ist unverändert die Cargo Service GmbH (CargoServ), zum Einsatz kommen E-Loks der DB Cargo sowie Loks aus dem Pool der IGE.
IGE und CargoServ arbeiten bereits seit einigen Jahren zusammen und wickeln Coils- und Schrotttransporte sowie Mineralölganzzüge grenzüberschreitend ab.
Der Hersbrucker Unternehmer Armin Götz (58), Eigentümer und Geschäftsführer der Unternehmen IGE-Erlebnisreisen und Reiseservice GmbH und Internationale Gesellschaft für Eisenbahnverkehr IGE GmbH & Co. KG, ist in den Senat der Wirtschaft Deutschlandberufen worden. Die Berufung in das undotierte Ehrenamt beruht auf einer anonym bleibenden Empfehlung. Die Verleihung der Senatoren-Urkunde erfolgte am 21.03.2018 im Bundestag in Berlin.