[PL] IKEA: Probezüge nach Lubawa

IKEA Industry Poland hat die Möglichkeit getestet, sein Werk in Lubawa/Löbau(Wpr) wieder mit der Bahn zu bedienen. Die dafür notwendige Strecke 252 Zajączkowo Lubawskie – Lubawa wurde seit sechs Jahren nicht mehr im Güterverkehr befahren und ist seitdem bis auf den Besuch von zwei Reisesonderzügen in den Jahren 2020 und 2021 ohne jeglichen Verkehr.

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Sie war eine der ersten Bahnstrecken, die von den lokalen Gebietskörperschaften von der PKP übernommen wurden. Im Jahr 2018 stellte IKEA den Betrieb zu seiner Möbelfabrik in Lubawa auf der Schiene ein, die Stadt Lubawa blieb jedoch weiterhin Eigentümer der 6 km langen Strecke. Nachdem die Strecke 1993 von der Gemeinde übernommen wurde, wurde der 1989 eingestellte Personenverkehr bisher nicht wieder hergestellt. Es wurden jedoch Investitionen in die Infrastruktur getätigt, so dass das IKEA-Werk um eine Niederlassung erweitert wurde.

Während IKEA sich bei der Transportumstellung 2018 v. a. auf den intermodalen Verkehr konzentrieren wollte, steht nun die Möglichkeit einer breiteren Nutzung des Schienenverkehrs im Einklang mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung im Fokus. Ziel ist es, die Treibhausgasemissionen aller Verkehrsträger bis 2030 um 70 % im Vergleich zum Basisjahr 2017 zu reduzieren, wenngleich die Zustellungen auf der letzten Meile an Kunden in dieser Statistik nicht berücksichtigt würden.

Im August 2024 wurden zwei Tests durchgeführt, welche die Möglichkeit bestätigt haben, Container auf der Schiene vom IKEA-Werk in Lubawa zum Hafen von Gdańsk/Danzig zu transportieren. Es ist aber noch keine Entscheidungen getroffen worden, um diese Lösung dauerhaft zu implementieren.

IKEA Industry Poland ist auf die Herstellung von Möbeln aus Massivholz, Zell- und Spanplatten spezialisiert und beschäftigt in Polen fast 10.000 Mitarbeiter in 16 Produktionsstätten an 13 Standorten in Lubawa, Zbąszyń, Zbąszynek, Babimost, Goleniów, Stepnica, Chociwel, Resko, Wielbark, Konstantynów, Skoczów, Stalowa Wola und Orla.

Neue Kurzstreckenverkehre in Spanien

Maersk und Ikea wollen nach dem Erfolg der zwischen Barcelona Hafen und Tarragona eingerichteten Kurzstreckenverbindung im Schienengüterverkehr nun auch eine zwischen dem Hafen Valencia und Madrid einrichten. Auch auf anderen Strecken auf der iberischen Halbinsel will man expandieren.

Vor dem Start der 100 km langen Eisenbahnverbindung Barcelona – Tarragona im Juni 2021 transportierte Ikea seine Produkte komplett per Lkw, jetzt wird die Fracht für die verbleibende Strecke von 30 km nach Valls zum Kundenlager und Vertriebszentrum von Ikea auf Lkw umgeladen. Aufgrund der positiven Resonanz wurde die Frequenz inzwischen auf zweimal täglich erhöht. Das kombinierte Transportmodell soll jetzt auch auf die neue Strecke zwischen dem Hafen von Valencia und Madrid übertragen werden.

Der wichtigste Aspekt dieser Partnerschaft zwischen Maersk und Ikea war das Kurzstreckenprofil des Verkehrs. Bisher ziehen Unternehmen die Schiene nur auf Langstrecken dem Straßenverkehr vor, doch kürzere Transitzeiten, preisliche Wettbewerbsfähigkeit, maßgeschneiderte Lösungen und nicht zuletzt die bessere Umweltbilanz gelten nach Einschätzung der beiden Partner auch für Kurzstrecken. Maersk prognostiziert, dass sich dieses Modell des Güterverkehrs auf so einer kurzen Strecke, die traditionell mit dem Lkw zurückgelegt wird, auf andere Teile Spaniens und sogar auf andere Länder ausweiten wird. Die gleiche Lösung wurde bereits erfolgreich in Italien zwischen dem APM-Terminal im Hafen von Vado Ligure und dem IKEA-Distributionszentrum in Piacenza angewandt.

Spanien: Ikea verlagert auf die Bahn

Ikea verlagert Transporte zwischen dem Hafen von Barcelona und dem Auslieferungslager des schwedischen Unternehmens in Valls größtenteils auf die Schiene. Der Umschlag auf den Lkw erfolgt ca 30 km vor dem Ziel in Tarragona. Pro Jahr sollen rund 10.000 TEU transportiert werden. Das Projekt wurde zusammen mit Maersk sowie deren Tochter APM Railways sowie dem Traktionär Go Transport umgesetzt. Die Züge verkehren wöchentlich mit temporären Spitzen von bis zu zehn Umläufen pro Woche.

TECO en Cubelles
Quelle: https://www.flickr.com/photos/javier-lopez/50558388452/

Vorbild der Verbindung ist eine ähnliche Lösung in Italien zwischen Vado und Piacenza.