Durch Beschluss des Amtsgerichts Karlsruhe vom 01.09.2023 (30 IN 556/23) wurde über das Vermögen der WRS Deutschland GmbH das Insolvenzverfahren eröffnet. Die Gesellschaft ist durch Eröffnung des Insolvenzverfahrens über ihr Vermögen (Amtsgericht Karlsruhe, 30 IN 556/23) aufgelöst.
IGE: Sanierung geplant
Am 24.08.2023 hat die Internationale Gesellschaft für Eisenbahnverkehr IGE GmbH & Co. KG einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens über ihr Vermögen beim Amtsgericht Nürnberg gestellt.
Größere Forderungsausfälle und Zahlungsaufforderungen eines nicht genannten Lieferanten bezüglich strittiger Abrechnungen waren nach Aussage des vorläufigen Insolvenzverwalters Auslöser des Insolvenzantrags.
Der Geschäftsbetrieb wird ohne Unterbrechung fortgeführt. Die Gehälter der Mitarbeiter sind für die Monate August bis Oktober 2023 durch die Bundesagentur für Arbeit abgesichert. Geplant ist eine Sanierung sowie die Übertragung des Geschäftsbetriebes auf einen neuen Rechtsträger.
Die Touristiksparte der IGE-Erlebnisreisen und Reiseservice GmbH ist von der Insolvenz der Internationale Gesellschaft für Eisenbahnverkehr IGE GmbH & Co. KG nicht betroffen.
RailWatch: Investorensuche
Das Bonner Wayside-Monitoring-Unternehmen RailWatch hat Insolvenz beantragt (97 IN 99/23). Als vorläufige Insolvenzverwalterin wurde Rechtsanwältin Nada Nasser der Kanzlei Kreplin Kuhlmann Nasser Rechtsanwälte (KKN) benannt, die einen „strukturierten Investorenprozess“ initiierte. Mit diesem soll gemeinsam mit dem Beratungsunternehmen CVM Capital Value Management bis Anfang September ein Investor gefunden werden, der die Sanierung ermöglicht.
Nach Medienberichten ist es nach dem Absprung eines potenziellen Investors kurz vor Abschluss der Finanzierungsrunde innerhalb der Geschäftsführung und im Gesellschafterkreis zu Dissonanzen gekommen. Der vorherige Prokurist Tobias Frede hatte Anfang des Monats den Mitbegründer des Unternehmen, Michael Breuer, als Geschäftsführer abgelöst. Laut letzter vorliegender Gesellschafterliste sind Gerald Binz (42,995 %), Michael Breuer (33,535 %) und die Agartha Springs sarl (23,47 %) am 2015 gegründeten und 30 Mitarbeiter starken Unternehmen beteiligt.
RailWatch in Insolvenz
In dem Insolvenzeröffnungsverfahren (97 IN 99/23) über das Vermögen der RailWatch GmbH ist am 17.07.2023, um 11:52 Uhr angeordnet worden (§§ 21, 22 InsO): Zur vorläufigen Insolvenzverwalterin wird Rechtsanwältin Nada Nasser, Godesberger Allee 125, 53175 Bonn bestellt.
WRS Deutschland: Insolvenz
Die WRS Deutschland GmbH hat fünf Jahre nach der Gründung Insolvenz angemeldet. Das Verfahren (101 IN 556/23) wurde am 28.06.2023 eröffnet. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Olaf Spiekermann aus Mannheim bestellt.
Die WRS Deutschland war als Dienstleister für die in der Schweiz ansässige und als EVU lizenzierte WRS Widmer Rail Services AG tätig. Mit eigenen Lokomotiven sowie fünf von der SRI Rail Invest gemieteten E-Loks der Baureihe 151 wurden vor allem Mineralöl-, Getreide- und Stahltransporte abgewickelt. Zudem engagierte sich das Unternehmen im Einzelwagenverkehr und stritt sich mit der DB Netz bezüglich der Befahrbarkeit der Hunsrückquerbahn. Im letzten, online verfügbaren Jahresabschluss (2021) hatte das Unternehmen noch einen Gewinn ausgewiesen. Dem Vernehmen nach waren unter anderem zwischenzeitlich eingebrochene Verkehrsmengen, ein hoher Schadbestand bei den Lokomotiven aufgrund von Fehlbedienungen sowie eine nicht genehmigte Überbrückungshilfe III ausschlaggebend für die veränderte Finanzlage des deutschen Unternehmens.
Geschäftsführer der WRS Deutschland ist mit Pierre Widmer der Inhaber und Gesellschafter der 2007 von ihm gegründeten WRS mit Sitz in der Schweiz. Als Prokuristen vertraten gemeinsam Widmers Schwiegersohn Robert Walker und Alexander Neubauer als Niederlassungsleiter Karlsruhe das Unternehmen nach gemäß der Vorgaben des Geschäftsführers und Gesellschafters in Deutschland. Neubauer hatte 2012 mit seinem eigenen Unternehmen Railservice Alexander Neubauer GmbH (RAN) Insolvenz anmelden müssen.
[DE] Tf – Dienstleistungen GmbH insolvent
Über das Vermögen der Tf – Dienstleistungen GmbH von Stephan Richter ist durch Beschluss des Amtsgerichts Wolfratshausen vom 31.01.2023 (Az. IN 18/23) die vorläufige Insolvenzverwaltung angeordnet.
NBS Niederlausitzer Bahnservice aufgelöst
Am 02.11.2022 ist das Insolvenzverfahren (63 IN 163/22) über das Vermögen der NBS Niederlausitzer Bahnservice GmbH mit Sitz in Cottbus eröffnet worden. Die Gesellschaft ist auf Grund der Eröffnung des Insolvenzverfahrens gemäß § 60 Abs. 1 Nr. 4 GmbHG aufgelöst.
Express Forwarding insolvent
Das rumänische Unternehmen Express Forwarding (EXFO) musste im Sommer 2022 Insolvenz anmelden, nachdem die niederländische Lokvermietgesellschaft Mitsui Rail Capital Europe (MRCE) einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt hat (Akte Nr. 21396/3/2022). Das Unternehmen, das Ciprian-Aurel Roșca aus Timișoara/Temeschwar gehört, hat ein Anlagevermögen von 119.960 RON (ca. 25.000 EUR) und Schulden gegenüber dem Staat in Höhe von 12,68 Mio. RON (ca. 2,57 Mio. EUR), wobei der größte Teil auf Quellensteuer entfällt. Das Gericht in Bukarest hatte den ersten Verhandlungstermin für den 14.11.2022 angesetzt.
EXFO schloss mit 124 Mitarbeitern das Jahr 2021 mit Verlusten von 7.100.860 RON (rd. 1,44 Mio. EUR), einem Umsatz von 32.781.072 RON (6,65 Mio. EUR), Schulden von 22.755.816 RON (4,62 Mio. EUR) und einem negativen Eigenkapital von -17.504.795 RON (3,55 Mio. EUR) ab.
Roșca ist auch nicht mehr Gesellschafter oder Geschäftsführer einer anderen Gesellschaft, da das Unternehmen Universal Cargo Logistic im September 2021 abgemeldet wurde und er seinen Anteil an der Global Rail Solutions per 01.09.2021 veräußert hat. EXFO plante Aktivitäten auf den Achsen Rumänien – Serbien – Italien und Rumänien – Serbien – Griechenland – Türkei.
BSS: Insolvenzverfahren
Über das Vermögen der BSS Bahnservice Saarland GmbH, Saarbrücker Straße 42-44, 66625 Nohfelden-Türkismühle, gesetzlich vertreten durch den Geschäftsführer Christian Fries wurde wegen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung am 11.10.2022 das Insolvenzverfahren (61 IN 1/22) eröffnet. Die Eröffnung erfolgt aufgrund des am 19.01.2022 bei Gericht eingegangenen Antrags einer Gläubigerin.
Zur Insolvenzverwalterin wird ernannt Dipl.-Betriebswirtin Simone Gisdal, Saarbrücker Straße 4, 66130 Saarbrücken. Forderungen der Insolvenzgläubiger sind bis zum 13.12.2022 unter Beachtung des § 174 InsO bei der Insolvenzverwalterin anzumelden. Stichtag, der dem Berichts- und Prüfungstermin (§ 29, 156, 176 InsO) entspricht, ist der 03.01.2023.
TF Bahnservice: Insolvenzverfahren
Über das Vermögen der TF Bahnservice GmbH, Glüsinger Straße 92a, 21217 Seevetal, vertreten durch den Geschäftsführer Levent Kaval ist am 15.09.2022 das Insolvenzverfahren (46 IN 23/22) eröffnet worden. Insolvenzverwalter ist Rechtsanwalt Christian Schreiber, Schießgrabenstraße 8/9, 21335 Lüneburg. Stichtag, der dem Prüfungstermin entspricht, ist der 17.11.2022.