Insolvente SVG wird fortgeführt

Die Gläubiger der Stauden-Verkehrs-GmbH (SVG) haben am 15.09.2022 dem vorgelegten Insolvenzplan einstimmig zugestimmt. Damit ist die Zukunft des Eisenbahnverkehrsunternehmens aus Augsburg gesichert und die Gesellschaft kann in der bisherigen Rechtsform weiter bestehen. Dies teilte die Pluta Rechtsanwalts GmbH mit.

Teil des erarbeiteten Insolvenzplanes ist eine neue Eigentümerstruktur, bei der zwei Investoren sämtliche Anteile übernehmen. Das Unternehmen bleibt in der derzeitigen Form bestehen, alle Arbeitsplätze bleiben mit dieser Lösung ebenfalls erhalten. Die Gläubiger erhalten laut Pluta „voraussichtlich eine Quote im zweistelligen Bereich“.

NBS meldet Insolvenz an

Die NBS Niederlausitzer Bahnservice GmbH hat Insolvenz angemeldet. Über das Vermögen der Gesellschaft ist durch Beschluss des Amtsgerichts Cottbus vom 17.08.2022 (Aktenzeichen 63 IN 163/22) die vorläufige Insolvenzverwaltung angeordnet

Das Unternehmen war am 18.03.2013 von Rainer Sube (56) als NBS Niederlausitzer Bahn- service UG (haftungsbeschränkt) mit Sitz in Lübbenau gegründet worden. Per 24.02.2014 erfolgte die Sitzverlegung nach Cottbus sowie per 17.12.2015 die Umwandlung in eine GmbH. Geschäftszweck war die Durchführung von Eisenbahndienstleistungen sowie Aus- und Weiterbildung von Eisenbahnfahrzeugführern und Rangierbegleitern. Gesellschafter waren zuletzt zu 75 % Rainer Sube und zu 25 % sein Sohn Marcel (36). Letzterer war seit Ende 2016 auch Geschäftsführer der NBS.

Gläubigerschutz für Interporto Servizi Cargo

Interporto Servizi Cargo (ISC) hat wegen Zahlungsschwierigkeiten Gläubigerschutz gemäß italienischem Recht (Dekret 118/2021) beantragt. Die Verhandlungen mit den Gläubigern leitet Dr. Eduardo Maria Piccirilli. Die entsprechende Publikation erfolgte am 27.06.2022, am 26.07.2022 findet die erste Anhörung vor dem Gericht in Neapel statt.

Im Januar 2010 war Interporto Servizi Cargo (ISC), eine mehrheitliche Tochter des 1987 gegründeten Interporto Campano, ausgehend vom Nola Interporto in die Traktion von Schienengüterverkehren eingestiegen.

Dem Vernehmen nach finden bzw. fanden Übernahmeverhandlungen mit GTS Rail, Medway Italia und Lineas statt.

GCA: Sanierungsverfahren beendet

Das Sanierungsverfahren (HG Wien (007), Aktenzeichen 4 S 37/21z) der Grampetcargo Austria GmbH (GCA) ist am 10.05.2022 für aufgehoben erklärt worden.

Vorausgegangen war die Annahme des Sanierungsplanes durch die Gläubiger, die eine Quote von 20 % erhalten. Der Sanierungsplan wurde am 10.05.2022 rechtskräftig bestätigt. Das Sanierungsverfahren ist somit aufgehoben.

Nordliner: Insolvenz eröffnet

Durch Beschluss des Amtsgerichts Hannover (902 IN 50/22 – 3 -) vom 01.05.2022 ist über das Vermögen der Nordliner Gesellschaft für Eisenbahnverkehr mbH das Insolvenzverfahren eröffnet.

Nordliner ist insolvent

Im Insolvenzantragsverfahren (902 IN 50/22) über das Vermögen der Nordliner Gesellschaft für Eisenbahnverkehr mbH, vertreten durch den Geschäftsführer Dr. Bernd Seidel ist am 03.02.2022 um 15:20 Uhr die vorläufige Verwaltung des Vermögens der Antragstellerin angeordnet worden. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter ist Diplom-Ökonom Björn von Gösseln, Hohenzollernstraße 53, 30161 Hannover, Telefon 0511 6968460 bestellt worden.

Nordliner befindet sich im Eigentum der GLOBAL LOGISTICS GROUP LLC (70 %), Otto Rentschler (15 %) sowie Dr. Bernd Seidel (15 %). Das Unternehmen hatte sich u.a. ab Oktober 2020 als KV-Operateur und EVU auf der Verbindung Padborg – Neumünster – Ruhrgebiet versucht. Für die Traktion wurden E-Loks der Baureihe 181.2 der Martin Schlünß Eisenbahnlogistik (SEL) verwendet, die Waggons stellten u.a. Ermewa, ERR European Rail Rent, MFD Rail und Wascosa.

Bevorstehende Insolvenz Grampetcargo Austria

Die Grampetcargo Austria GmbH (GCA) kann ihren laufenden Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen und hat deshalb einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beim Handelsgericht Wien eingebracht. Der Kreditorenverband AKV EUROPA erwartet, dass das Verfahren in den nächsten Tagen eröffnet wird.

Laut AKV führt die GCA die Insolvenz auf schwerwiegende technische Probleme beim Einsatz von gemieteten Lokomotiven und den daraus resultierenden hohen Instandhaltungskosten zurückgeführt. Parallel sei der Umsatz aufgrund von Covid 19 um 15 % geschrumpft.

Das Unternehmen plant eine Entschuldung im Rahmen eines Sanierungsplanes an. Hierfür wird den Insolvenzgläubigern derzeit eine 20%ige Quote geboten, zahlbar innerhalb von zwei Jahren ab Annahme des Sanierungsplans.

Serbische Privatbahn NCL: Konkurs

Die Ende 2017 gegründete Firma NCL Neo Cargo Logistic (NCL) ist vor ein paar Tagen in Konkurs gegangen. NCL zählt zu den vier privaten EVU, welche in Serbien aktiv Gütertransporte durchführen.

Mehrheitseigner des Unternehmens war anfangs die bulgarische Staatsbürgerin und NCL-Direktorin Slaveya Ilcheva Angelova aus Sofia. Es wird gemunkelt, dass Rail Cargo Austria (RCA) die NCL wahrscheinlich rekapitalisieren bzw. kaufen wird. Alle gemieteten Lokomotiven wurden bereits an ihre Besitzer (u. a. Srbija Voz und HŽPP) zurückgegeben.

NCL hatte einige Unfälle zu verzeichnen, bei denen mit Gefahrgut beladene Güterwagen von den Schienen sprangen. Es war aber schwierig festzustellen, ob dies nur auf die Verschlechterung der Infrastruktur oder auch auf ein verantwortungsloses Management und Handeln des Transportunternehmens selbst zurückzuführen war. Die 2018/19 dreimal innerhalb von zwei Monaten erfolgte Entgleisung von Ammoniak-Kesselwagen im Dorf Jasenovik auf der Strecke Niš – Zaječar schlug hohe Wellen. Die letzten abschnittsweisen Reparaturen dort wurden vor fast sechs Jahrzehnten durchgeführt. Das staatliche EIU Infrastruktura železnice Srbije (IŽS) begann daraufhin mit der Renovierung der Strecke, welche im Herbst 2020 abgeschlossen sein sollte, aber immer noch andauert.

PIMK Rail 07077-1 (NCL)
Zug der NCL mit Mietlok. Quelle: https://www.flickr.com/photos/andreaspasic/47945572947/

HAM Rail Port: Masseunzulänglichkeit

In dem Insolvenzverfahren (67b IN 106/20) über das Vermögen der HAM Rail Port GmbH, gesetzlich vertreten durch den Geschäftsführer Aykan Ceran, ist am 16.12.2020 bei Gericht die Anzeige des Insolvenzverwalters eingegangen, dass Masseunzulänglichkeit vorliegt (§§ 208 bis 210 InsO).

Schlussverteilung Rail Time Logistics-Insolvenz

In dem Insolvenzverfahren (652 IN 460/14) über das Vermögen der Rail Time Logistics GmbH, Aschaffenburg, von Jan Ristau findet mit Zustimmung des Gerichts die Schlußverteilung statt. Verfügbar sind vor Berichtigung der Verfahrenskosten 913.139,56 EUR Teilungsmasse, zu berücksichtigen sind 4.537.259,14 EUR Forderungen. Die Quote beträgt somit rund 20 %.

Rail Time Logistics sowie NBE RAIL hatten 2014 Insolvenz anmelden müssen, nachdem sich die ehemaligen Partner Jan Ristau und Torsten Sewerin zerstritten hatten.